[archimedes] Re: Frage wegen Omniclient, Dateinamen und -typen

  • From: Carlos Michael Santillan <ml-archimedes@xxxxxxxxxx>
  • To: archimedes@xxxxxxxxxxxxx
  • Date: Sun, 03 Dec 2017 12:21:04 +0100

Eine Mail von mir mit ISO 8859-1 (Messenger Pro) statt UTF-8
(Webmailer). Ich habe mir erlaubt mit einen kleinen StrongED-Skript die
UTF-8 Zeichen durch Latin1 zu ersetzen.

On 3 Dec 2017  Alexander Ausserstorfer <bavariasound@xxxxxxxxxxxxxxx>
wrote:

In message <Marcel-1.53-1129142630-0b0btQ3@xxxxxx>
         Markus Huber <info@xxxxxxxxxxxxxx> wrote:

On Wed 29 Nov, Carlos Michael Santillan wrote:

[Teil weggeschnitten]

Hier höre ich Mal auf, da es nicht mehr kurz ist. Man muss nur etwas
nachdenken, bevor man so einen Unsinn fordert.


[Wieder etwas hinzugefügt:]
Am 28.11.2017 22:55, schrieb Alexander Ausserstorfer:
Ich habe keine Ahnung, von was für Folgen ihr da redet. Was wäre denn
so schlimm daran, wenn eine öffentliche Behörde bei kostenpflichtiger
Software überprüft, ob sie entsprechende Standards einhält und damit
zugelassen werden kann?

Bei näherer Betrachtung frage ich mich jetzt allerdings, woher diese
ganzen Punkte kommen. Ich verstehe weder, warum der Quellcode offen
gelegt werden muss, noch warum kostenlose Software geprüft werden soll
(der Anwender bezahlt ja nichts dafür, also wo soll da der Schaden
sein?), noch warum die Softwarehersteller die Prüfverfahren bezahlen
sollen oder woher die von dir genannten Jahreszeiten kommen. Du musst ja
nur schauen, was vorne reinkommt und hinten wieder rauskommt (oder
reversa). Und wenn das nicht passt, dann gibt's halt rüge. Momentan
macht sowas eher der CCC, hat aber keinen rechten rechtlichen Arm durch
den Staat, soweit ich weiß. Die können nur Informationen
veröffentlichen, mehr nicht.

Du glaubst doch nicht etwa das dann nur die Zeichenkodierung geprüft
wird. Wenn man schon dabei ist muss man auch die "Cybersicherheit"
sicherstellen. Keine Ahnung im Moment was noch alles. Aber es würde dann
ein großes europäisches Faß aufgemacht.

Mit dem Quellkode kann halt einige Programme zur Prüfung auf Problemen
rüberjagen. Das geht auch anders, aber mit Quellkode hat besser.

Kostenlose Software ist sehr weit verbreitet im Internet. Ohne gäbe es
kein Internet in der aktuellen Form. Meist sind diese nicht nur
kostenlos sondern auch frei (Open Source). Ob der Linuxkern, der Apache
Webserver, der Mailserver Postfix, die Programmiersprache PHP, OpenSSL,
GnuTLS usw. usw. usw. usw. usw. usw. usw. gefährden auch die
"Cybersicherheit". Meist weil da keine Updates kommen (Stichwort:
internet of shity things). "Wenn dann machen wir das gründlich!"

Ich weiß Du wolltest nur die Zeichenkodierung prüfen, aber kein
Innenminister läst sich die Gelegenheit an Quellkode zu kommen entgehen.
Dann sind schon beim Thema 1984 von Markus.

Wer soll das sonst bezahlen. So oder so bezahlen wird das eh ob über
Steuer oder den Preis der Software. Also der Hersteller, da merken die
Leute das nicht sofort.

Eine Übergangsfrist ist wohl notwendig wegen den Altlasten. Die kann
nicht ein Jahr andauern. Es würde dann auch ein Vorlauf notwendig
werden.

Der CCC schiebt vorne etwas rein und schaut was hinten rauskommt? Wenn
also der CCC vorne ein ü reinschieb und hinten Ã¼ rauskommt soll er dann
was machen? Man beachte diese Mail ist in Latin1 geschrieben. Nach
"hinten" sollte ein "komisches" A gefolgt von 1/4 erscheinen.


[Teil von Markus]
Der Denkansatz war der, dass Standards offen gehalten werden müssen,
damit niemand Gefahr läuft, von einer ganz bestimmten Software abhängig
zu werden, weil er sonst mit seinen ganzen Daten nichts mehr anfangen
kann (und damit ja gerade einem Großkonzern ein Marktvorteil beschehrt
wird) . Ein sehr positives Beispiel sehe ich z. B. in !Draw. Das ist ja
gerade der Grund dafür, warum sich unter RISC OS so viele verschiedene
Programme miteinander kombinieren lassen. Weil sie das gleiche
Datenformat können.

Draw war bis zu ROOL kein offener Standard und ist es auch heute nicht.
Ja, der Quellkode ist wohl verfügbar, aber ein Standard muss beschrieben
werden damit andere das nachbauen können und die Dateien müssen
austauschbar sein. Die SWIs sollte dokumentiert sein, finde ich auf die
Schnelle nicht. Dann ist ein Teil der Dokumentation erledigt. Ob das
aber reicht? Wie sieht es bei der Dokumentation zu DrawFile aus?

Ich denke Draw ist da nur das Frontend für die Fähigkeiten von RISC OS
mit Vektorgraphiken umzugehen. Innerhalb von RISC OS ist das sicher
Standard, da es einige Programme benutzen und damit das Rad nicht neu
erfinden müssen. In diesen Bereich ist SVG eher ein Standard.


Ob und wie man so etwas im Detail erreichen kann, das weiß ich nicht. Es
kann schon sein, dass der Denkansatz mit einer Behörde der falsche
Weg ist.

Irgend was funktioniert nicht wie gewünscht und dann ist erst Mal der
Staat gefordert die Bürger vor lebendsgefährlichen Zeichen zu schützen.

BTW: Ich habe mir ein kleines Perlskript geschrieben das Verzeichnisse
weitesgehend von Sonderzeichen befreit. Das ist beim Transport über drei
Dateisystemen und drei verschiedenen Zeichenkodierung nützlich, wenn
auch nicht perfekt.

Da RISC OS da hinterherhinkt empfehle ich Geld zu sammeln und einen
Programmierer zu finden der in RISC OS UTF-8 bei Shares hinzufügt.


Carlos Michael Santillán

--
http://www.arcsite.de/
http://www.risc-os.de/

Ein Staat, in dem alle verdächtig sind, ist selbst verdächtig
A state that suspects everyone is itself suspicious

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