[archimedes] Re: Frage wegen Omniclient, Dateinamen und -typen

  • From: Alexander Ausserstorfer <bavariasound@xxxxxxxxxxxxxxx>
  • To: archimedes@xxxxxxxxxxxxx
  • Date: Thu, 30 Nov 2017 00:06:02 +0000


Quoting Carlos Michael Santillan <ml-archimedes@xxxxxxxxxx>:

Am 28.11.2017 22:55, schrieb Alexander Ausserstorfer:
Ich habe keine Ahnung, von was für Folgen ihr da redet. Was wäre denn
so schlimm daran, wenn eine öffentliche Behörde bei kostenpflichtiger
Software überprüft, ob sie entsprechende Standards einhält und damit
zugelassen werden kann?

Kurz:
* Europäische Behörde erstellt Prüfungskatalog (dauert Jahre), damit TÜV usw. weiß was und wie geprüft werden soll
* ungeprüfte Software darf nicht veröffentlicht werden, Übergangsfrist von 5, 10 oder mehr Jahren ist notwendig
* Softwarehersteller wird dann den _Quellkode_ inkl. allerlei Dokumentation bei der Prüfstelle (TÜV usw.) einreichen
* Prüfstelle prüft ein paar Monate das Programm und vergibt dann das Siegel
* die Kosten stellt der Softwarehersteller, sagen wir mal fünfstelliger Bereich
* Software darf veröffentlichen werden
* bei jeder neuen Version muss wieder kostenpflichtig geprüft werden

Folgen:
Open Source Software kann die Kosten und Entwicklungsbremse kaum leisten, also in der EU kaum noch OSS. Das betrifft dann 3/4 oder mehr der Internetsoftware, Fernseher und was weis ich noch.

Eine kleine britische Vereinigung kann das auch nicht leisten und ist eh nicht in der EU. RISC OS auf dem Kontinent Ade!

Um Kosten zu sparen und weil es ja faktisch keine Konkurrenz mehr gibt wird die Entwicklung von Software quasi eingeschläfert und die Kosten für die Benutzer steigen.

Gewinner: Microsoft, Google, Apple, IBM und ein paar mehr. Kleine Softwarehersteller können bei den Kosten nicht mitziehen. Also Microsoft über alles.

BTW: Dann ist der Quellkode von "interessanten" Projekten nicht nur in der Hand des Herstellers. Hacker freut es. Microsoft wird seine Kronjuwelen besser schützen als der TÜV.

Es gibt nebenbei mehr als nur Software für Endbenutzer. Z. B. Versicherungen haben eigene Softwareentwicklungen. Dann wird halt die Fahradversicherung halt etwas erhöht.

Hier höre ich Mal auf, da es nicht mehr kurz ist. Man muss nur etwas nachdenken, bevor man so einen Unsinn fordert.

Sind schon interessante Punkte, die du da nennst. Allerdings habe ich _nicht_ geschrieben, wie man das im Detail regeln müsste, damit sowas funktioniert. Und ich weiß daher auch nicht, ob wir nicht aneinander vorbeireden. Der eine Punkt ist z. B. der, dass grundsätzlich nach wie vor _jede_ Software ungeprüft veröffentlicht werden darf, solange sie nicht kommerziell (also gewinnbringend) vermarkted wird. Etc.

Aber wie man dann gewährleisten möchte, dass jemand tatsächlich offene Standards einhält und sich nicht einfach (schleichend) seine eigenen schafft und damit seine Vormachtstellung auf dem Markt ausnutzt (weil man damit die Kunden mehr an sich bindet), weiß ich nicht. Denn nur darum ging es mir ja eigentlich.

A.
--
http://home.chiemgau-net.de/ausserstorfer/



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