[archimedes] Re: RISC OS Open Source

  • From: Alexander Ausserstorfer <bavariasound@xxxxxxxxxxxxxxx>
  • To: archimedes@xxxxxxxxxxxxx
  • Date: Fri, 23 Nov 2018 19:13:38 +0100

In message <Marcel-1.53-1121095511-b49btQ3@xxxxxx>
          Markus Huber <info@xxxxxxxxxxxxxx> wrote:

Die kleine Brieftaube <info4m@xxxxxxxxx> wrote:

In meinem Fall ist es total simpel, warum ich RISC OS durch
andere Systeme abgelöst habe:

1. Unkomfortable Dokumentenkompatibilität

Ja, das ist schon schlimm, dass sich unter RISC OS z. B. keine 
SolidWorks-2019-Dokumente laden, verarbeiten und speichern lassen.

Mit SolidWorks 2018 übrigens auch nicht. Deshalb hatten wir in der 
Arbeit sehr viel Ärger, weil ein Rechner bereits auf SolidWorks 2019 
umgestellt war und die anderen Rechner dessen Dokumente plötzlich 
nicht mehr laden konnten.

Ich meine: Muss sowas sein? Unter RISC OS kenne ich das gar nicht. 
Genausowenig kenne ich es, dass man mit RISC OS online sein muss, 
damit sich ein Programm überhaupt starten lässt (wegen Lizenzierung).

SolidWorks kann keine PDFs laden (zumindest nicht von Haus aus und 
ohne wieder extra dafür bezahlen zu müssen). ProCAD+ / ArtWorks können 
das schon. Außerdem kann SolidWorks in Zeichnungen keine Kurven 
kreuzen, weil es nur Splines kennt. Jedes mir bekannte 
Vektorzeichenprogramm unter RISC OS (!Draw, !ArtWorks, !ProCAD+, 
!RISCCAD) können das. In SolidWorks kann man Blöcke bilden. Das ist 
ungefähr das, was man in !Draw unter Gruppe oder gruppieren versteht. 
Man wählt verschiedene Elemente aus und bildet daraus eine Gruppe. 
Damit sich dann alle Elemente mit nur einem Mausklick anwählen und 
manipulieren lassen.

Unter SolidWorks ist das Problem, dass sich nicht jedes Element in 
diesen Block einbinden lässt. Auf !Draw übertragen würde das in etwa 
bedeuten, dass sich z. B. Sprites nicht in Gruppen einbinden lassen. 
Obwohl man das für die Arbeit dringend bräuchte. SolidWorks ist hier - 
wie in so vielen anderne Punkten auch - nicht konsequent.

Ein anderes Beispiel: Wenn man in SolidWorks die Farbe von einem 
Element ändern will, kommt es drauf an, um welches Element es sich 
handelt. Denn: Will man die Linienfarbe ändern, braucht man ein 
anderes Werkzeug als für die Textfarbe. Nutzt man jetzt das falsche 
Werkzeug, tut sich gar nichts. Was das soll, habe ich auch nicht 
verstanden.

Möchte ich unter ProCAD+ die verschiedenen Filter für die Fänge 
aktivieren oder deaktivieren, reicht es, wenn ich mit der Maus nach 
oben auf die Leiste fahre und die entsprechenden Schalter aktiviere 
(Taste drücken reicht scheinbar leider nicht).

Unter SolidWorks muss man die rechte Maustaste drücken und sich ein 
jedes Mal wieder durch ein Menü durchhangeln, was ziemlich lästig ist.

Überhaupt die rechte Maustaste: Einer der Chefs von SolidWorks hatte 
mir freudestrahlend beim Mittagessen erklärt, dass SolidWorks das 
einzige CAD-System am Markt wäre, welche die Befehle sofort per 
rechtem Mausklick zur Verfügung stellt (öffnet halt ein POP-UP-Menü). 
So dass man mit der Maus nicht mehr erst umständlich nach oben zur 
Werkzeugleiste fahren muss.

Na toll. RISC OS bietet die POP-UP-Menüs bei jedem Programm. Und das 
seit vielleicht schon 30 Jahren?

Den Rest will ich euch jetzt ersparen.

Und ich hatte gedacht, Solid Edge wäre ein schlechtes Programm.

Und so geht das endlos weiter... dafür soll man dann bezahlen. Da wird 
man von der Industrie doch nur verarscht.

RISC OS ist bei der Benutzerführung sehr durchdacht. Es gibt nur 
einige wenige Elemente, die sich aber miteinander kombinieren lassen. 
Und es funktioniert immer und bei jedem Programm gleich, so dass der 
Anwender oft von selbst auf etwas kommt und gar nicht erst neu lernen 
muss. Das ist sauber durchdacht.

Überspitzt formuliert: Der Deppen-XP als Sklave für das nach wie vor
edelste Betriebssystem RISC OS.

Was willst du denn noch mit Windows XP? Windows XP wird laut Microsoft 
nicht mehr unterstützt. Und außerdem ist es viel langsamer und weniger 
intuitiv als Windows 10 (zumindest laut einer Werbung).

Aus eigener Erfahrung kann ich zumindest sagen, dass bei Windows 10 
sich von Zeit zu Zeit einfach so der Dateiexplorer verabschiedet, 
Fehlermeldungen und Fenster _hinter_ anderen Fenster erscheinen, so 
dass man sie gar nicht erst sieht, die Speicherdialogbox noch immer 
Teile vom Dateinamen abschneidet und die automatischen Updates von 
Microsoft schon 2x die Rechner bei uns in der Firma lahmgelegt haben.

Das von Android (Gemini-PDA) habe ich schon mal erzählt.

Meine Erfahrung ist die, dass andere aktuelle Systeme inzwischen eine 
Katastrophe sind. RISC OS schneidet da insgesamt dann gar nicht mal so 
schlecht ab. Trotz des Alters. Es ist in vielen Dingen nach wie vor 
einfach genial. Jedenfalls habe ich noch immer nichts Besseres 
hinsichtlich der Bedienung gefunden.

A.

-- 
http://home.chiemgau-net.de/ausserstorfer/
Hau rein!

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