[archimedes] Re: RISC OS Open Source

  • From: Steffen Huber <steffen@xxxxxxxxxxxx>
  • To: archimedes@xxxxxxxxxxxxx
  • Date: Mon, 29 Oct 2018 12:39:06 +0100 (CET)

Alexander Ausserstorfer <alexander.ausserstorfer@xxxxxxxxxx>
hat am 28. Oktober 2018 um 16:47 geschrieben:

Am 28.10.2018 um 16:21 schrieb Steffen Huber:
Alexander Ausserstorfer <alexander.ausserstorfer@xxxxxxxxxx>

Von Lizenzen verstehe ich nix. Hat sich da nur die Lizenz geändert?

Ja. Steht doch dort.

Wenn man genug Englisch kann, versteht man es vielleicht.

Meines Wissens blogge ich immer noch auf Deutsch. Nachdem Du
meinen Blog-Eintrag verlinkt hast, bin ich natürlich davon
ausgegangen, dass Du genau darauf auch Bezug genommen hast.

Ich weiß nicht, ob das nicht zu sehr in den Mund genommen wird. Die
praktische Bedeutung dürfte gleich null sein. RISC OS stirbt mit
seinen jetzigen Anwendern eh allmählich aus.

Ob die neue Lizenzierung frischen Wind bringt, ich wage es
zu bezweifeln. Lizenzen ändern nix. Menschen können etwas
ändern. Wenn es mehr Entwickler und mehr Nutzer gibt, wird
RISC OS nicht aussterben.

Dazu müssten die Leute erstmal mehr davon mitbekommen...

Nun, die gerade erfolgte Publicity durch den Wechsel der
Lizenz hat schon dafür gesorgt, dass es etwas mehr Infos
in der weiten Welt da draußen gibt. Und dass RISC OS zurück
in der NOOBS-Distribution ist, ist auch eine gute Sache, um
den Einstieg zu erleichtern.

Aber das alles wird m.E. wenig nützen, wenn sich nicht ein
paar grundsätzliche Dinge in und für RISC OS tun. Aus meiner
Sicht gibt es genau drei Dinge, die den "normalen" Anwender
von RISC OS abhalten bzw. initiales Interesse schnell abklingen
lassen:

1. keine WLAN-Unterstützung
2. kein (vernünftiger) Browser
3. keine "rundum-sorglos-Distribution" a la Ubuntu

Alles andere sind dagegen unbedeutende Nebenprobleme.

Der Quelltext von meinem damals geschriebenen Programmen !POPS und
!SMTPS wurde ja auch nie von jemanden aufgegriffen und weiterentwickelt.

Warum hast Du es nicht selbst weiterentwickelt?

Das ist leicht gesagt.

Na, ungefähr genauso leicht wie die Verwunderung darüber, dass
es niemand anderes weiterentwickelt hat.

Ich habe auch so schon genug gesundheitliche
Probleme. Da kann ich mich nicht auch noch am Wochenende stundenlang
hinsetzen. Zu große Schmerzen. Und außerdem verstehe ich nichts davon.
Habe das ja nicht gelernt. Software entwickeln.

Jeder hat solche Gründe und hundert andere, deshalb gibt es in
der großen weiten Welt Millionen von Abandonware-Projekten.

Wenn ich mich
recht erinnere, stand beim Quellcode nicht mal dabei, unter
welcher Lizenz der steht. Du hast also selbst aktiv eine
mögliche Weiterentwicklung unterbunden.

Wieso? Der Quellcode ist doch da. Und wie man es kompiliert, die
Anweisung liegt irgendwo auf ArcSite.de.

Und was darf man mit dem Quellcode machen? Weiß keiner. Das
ist kaum besser als Closed Source, wenn man nicht weiß, ob
man das Endergebnis seines Compilats nun weiter verteilen darf
oder nur für sich selbst nutzen darf (und selbst das ist nicht
eindeutig geklärt).

Und "irgendwo auf ArcSite.de" ist auch stark suboptimal für
eine Compile-Anweisung, die direkt zu den Sourcen gehört.

Alles mögliche Gründe, warum das niemand weiter entwickeln will.
Wahrscheinlicher ist allerdings, dass sich nur die wenigsten
noch für POP3 interessieren und das Problem *nicht* bereits
anderweitig gelöst haben.

Gruß
hubersn

-- 
Steffen Huber LambdaComm System – Welcome to Trollinger Country
steffen@xxxxxxxxxxxx
Private homepage http://www.huber-net.de/
RISC OS Blog http://riscosblog.huber-net.de/

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