[sge-liste] SGE4EVER: Zeit für einen Umbruch

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  • Date: Sun, 15 Aug 2021 21:45:30 +0000

Zeit für einen Umbruch
Von Laura Krüger -15.08.2021 - 22:30 Uhr6

Nach der desolaten Vorstellung im Pokal in Mannheim und dem damit
verbundenen Ausscheiden, ging es für die Eintracht in Dortmund vor allem um
Wiedergutmachung. Die Mannschaft von Neu-Trainer Oliver Glasner wollte eine
Reaktion zeigen und ging am Ende doch erneut sang- und klanglos gegen den
BVB unter. Die 2:5-Niederlage war folgerichtig, hochverdient und lässt in
Frankfurt inzwischen die Alarmglocken läuten. SGE4EVER.de hat das Spiel wie
immer noch einmal analysiert und zeigt auf, dass es einen echten Umbruch
braucht, der dann auch zum Erfolg führen kann:

Die Dreierkette hat ausgedient

Wie schon in Mannheim war die erste Halbzeit in Dortmund ein defensiver
Offenbarungseid. Individuelle Fehler, große Lücken, fehlendes
Zweikampfverhalten und eine komplett überforderte Abwehr, die der
Geschwindigkeit und Wucht des Gegners in keiner Phase gewachsen war. Doch
woran liegt das, wenn die Mannschaft doch bis auf André Silva noch immer
dieselbe von letzter Saison ist, wo man bis zum Schluss um die
Champions-League mitspielte und gegen Dortmund gewinnen konnte? Die Hessen
machen im Grunde genau da weiter, wo sie nach der Bekanntgabe des Wechsels
von Ex-Trainer Adi Hütter aufgehört haben. Das System mit Dreierkette
funktioniert schlichtweg nicht mehr, die Mannschaft wirkt leer und leblos.
Die vielen Gegentore der letzten Saison waren kein Zufall. Immer wieder ist
das Team kopflos in gegnerische Konter gelaufen und aufgrund der weit
aufrückenden Außen- und Innenverteidiger kommt der Gegner schnell zu
Überzahlsituationen im Umschaltspiel. Genau hier wollte Glasner mit
Amtsantritt ansetzen, hat sich aber wohl im Sinne des Teams für das bekannte
und bewährte System der Dreierkette entschieden. Nach Mannheim und nun auch
Dortmund wird der Österreicher jedoch verstanden haben, dass das System
ausgedient hat. Nicht umsonst hat er in der Halbzeit auf Viererkette
umgestellt und versucht so für Stabilität zu sorgen. Hier gilt es nun
anzusetzen und den Fokus im Training auf die Systemumstellung zu lenken.

Die Neuen bringen frischen Wind

Während sich die Mannschaft in der ersten Halbzeit ihrem Schicksal ergeben
hatte, brachten die Neuen in der zweiten Halbzeit einen völlig neuen Wind in
die Partie. Auch die Offensive, die im ersten Durchgang nahezu überhaupt
nicht stattgefunden hat, wurde durch die Hereinnahme von Jesper Lindström
und Jan-Petter Hauge enorm angekurbelt. Beide sorgten immer wieder für
Überraschungsmomente, gingen mit ihren Fähigkeiten auch mal in die Tiefe und
initiierten viele vielversprechende Angriffe. Lindström leitete zwei
Großchancen von Rafael Santos Borré ein, der sich leider für seinen
couragierten Auftritt in der zweiten Halbzeit nicht belohnen konnte, jedoch
zumindest am zwischenzeitlichen Ausgleich in der ersten Hälfte entscheidend
beteiligt war. Immerhin gelang Hauge sein erster Treffer, der schnell unter
Beweis stellte, dass er eine echte Verstärkung für die SGE ist. Im Vergleich
mit Daichi Kamada und Aymen Barkok, die im ersten Durchgang spielten,
zeigten beide viel Laufbereitschaft, Engagement, Leidenschaft und gingen mit
großem Willen voran. Es ist auffällig, dass es gerade die Neuen sind, die
die Attribute verkörpern, die die Eintracht viele Jahre ausmachte. Es wirkt
zum Teil so, als sei das Team der letzten Saison noch immer leer aufgrund
der verpassten Champions-League-Teilnahme.

Es wird Zeit brauchen

Dieser Umbruch, der auf den ersten Blick aktuell noch klein erscheint, da
man tatsächlich nur Silva verloren hat, sollte aufgrund der Erkenntnisse der
ersten beiden Pflichtspiele möglichst noch größer werden. Viele Spieler
wirken satt und es fehlt die Leidenschaft, der unbedingte Wille. In Dortmund
mit Ausnahmestürmer Erling Haaland in Topform kann man verlieren, aber die
Art und Weise ist es, die für Sorgenfalten sorgt. Trotzdem: Zieht der neue
Sportvorstand Markus Krösche gemeinsam mit Glasner nun die richtigen
Schlüsse aus den beiden Partien, kann in Frankfurt wieder etwas Großes
wachsen. Umstellung auf Viererkette, Verpflichtung eines Innenverteidigers,
eines defensiven Mittelfeldspielers und eines Stoßstürmers und der Kader
könnte ein völlig neues Gesicht bekommen. Spieler, die nicht mehr zur neuen
Ausrichtung passen, sollten abgegeben und den jungen, neuen Spielern wie
Lindström und Hauge Vertrauen geschenkt werden. Es ist Glasner in jedem Fall
zuzutrauen, dass er die richtigen Stellschrauben findet. Es wird allerdings
seine Zeit brauchen. Die Spiele haben deutlich gemacht, dass viele
Leistungsträger noch nicht in Form sind und vielleicht aufgrund der
verkürzten Vorbereitung auch noch nicht sein können. In Frankfurt sollte nun
Ruhe bewahrt und den neuen Verantwortlichen Zeit gegeben werden. Ein
Erfolgserlebnis im kommenden Heimspiel gegen Augsburg würde in jedem helfen,
um Zeit zu gewinnen und erste wichtige Punkte zu sammeln.


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