Liebe Christine,
ein toller Text von Dir! Sehr persönlich, berührend und kämpferisch im 1. Teil.
Und Dein Abschluss am Ende der Rede nimmt die politischen Themen und die
Sachlichkeit auf, also die Sachinformationen (so nenne ich jetzt mal meinen
vorgeschlagenen Text) ...
Ich finde, diese Rolle haben wir als Parents auch: Unser politisches Wissen
kritisch vortragen; auch die Kenntnisse, die wir aus unseren Berufen,
Lebenserfahrung u.a. haben. Wir haben den SchülerInnen Kenntnisse voraus (oder
haben jedenfalls andere Kenntnisse), und unsere Rolle sehe ich auch darin, dies
in die Klimabewegung einzubringen!
Die Sachinformationen sehe ich als Einschub, am besten von einer 2. Rednerin/
2. Redner vorzutragen. Siehe unten in blauer Schrift. Dort außerdem ein kleiner
Änderungsvorschlag für den Abschluss.
LG Michael
Von: p4f-heidelberg-bounce@xxxxxxxxxxxxx
[mailto:p4f-heidelberg-bounce@xxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag von Christine Boehme
Gesendet: Freitag, 13. September 2019 22:34
An: p4f-heidelberg@xxxxxxxxxxxxx
Betreff: [p4f-heidelberg] Re: 20.9. Podiumsbeitrag
Hallo Ihr Lieben,
wir hatten ja Themen für den Redebeitrag gesammelt und nicht festgelegt, wer
das ausformuliert. Ich habe mich mal daran versucht und schicke es Euch jetzt
mal.
Ich hoffe, ich drängle mich da jetzt nicht vor. Wenn bis Morgen Abend noch
Punkte dazukommen, kann man das ja noch einbauen bzw. sowieso Änderungen. Aber
ich dachte, ich fange mal an und dann haben wir ein Gerüst, ich habe glaube ich
alle unsere Punkte eingebaut.
Zeitlich sollte es ungefähr hinkommen.
Ich habe deinen Teil, Michael, jetzt wie vorgeschlagen eingebaut. Sie sind halt
ziemlich unterschiedlich, vielleicht sollten wir sie doch trennen? Was meint
ihr?
Einen schönen Abend für Euch, liebe Grüße
Christine
Wir haben uns als Parents for Future zusammengetan und möchten alle ansprechen,
denen die Zukunft, vor allem die der jungen Menschen, am Herzen liegt. Wir sind
Eltern. Wer selbst Kinder hat, der weiß, was das heißt: Da gibt es diese erst
kleinen und dann immer größer werdenden Menschen, für die man wirklich alles
tun würde. Viele Eltern würden sicher ihr Leben geben um ihre Kinder zu
beschützen. Jeder Mutter, jedem Vater, der sich ernsthaft mit dem beschäftigt,
was der Klimawandel in der Welt auslösen kann, bricht zwangsläufig das Herz,
wenn das die Zukunft unserer Kinder sein soll. Wir wollen unsere Verantwortung,
die wir als Eltern haben, wahrnehmen. Wir wollen unsere Kinder beschützen. Und
wir wollen alle anderen Eltern dazu bringen, die Bedrohung ihrer Kinder
ebenfalls zu sehen, denn dann können sie gar nicht mehr anders, als sich uns im
Denken und Handeln anzuschließen, denn sie sind ja Eltern.
Dazu müssen wir, also wir Parents for Future und alle Eltern hier, alle Hebel,
die wir haben, in Bewegung setzen. Wir müssen unbequem sein. Wir müssen
aussprechen, was manch einer nicht hören will. Wir müssen aushalten, dass
manchmal die Stimmung kippt. Wir müssen alle unsere Rollen in allen
Institutionen ausnutzen, als Mama oder Papa in der Schule oder im Kindergarten,
als Arbeitnehmer und Teil von Unternehmen, als Vereinsmitglied, als Konsument,
als Kunde beim Bäcker oder im Supermarkt, als Freundin oder Freund, als Tochter
oder Sohn, um andere mit in die Pflicht zu nehmen.
Vielen ist der Ernst der Lage noch nicht bewusst. Sie wissen noch nichts von
der Unumkehrbarkeit der ablaufenden Prozesse, die die Welt in einen
lebensfeindlichen Ort verwandeln werden, wenn es zu spät ist. Vielleicht wollen
oder können sie es auch nicht wahrhaben, zu groß wäre die Verzweiflung und die
scheinbare Ignoranz ist nichts als Selbstschutz. Lasst uns hier Vorbild sein in
der radikalen Akzeptanz der Situation, wie sie ist und den sich daraus
ergebenden Verhaltensveränderungen, die notwendig sind, damit die Erde so ein
toller Ort bleibt, wie sie ist.
Einschub, 2. Redner/ Rednerin:
Aber mit Verhaltensänderungen bei uns und in unserem Umfeld allein ist es nicht
getan. Für uns Parents ist es außerdem wichtig, die politischen Entwicklungen
genau anzuschauen, mit denen die Große Koalition und andere jetzt die
Fridays-for-Future-Bewegung befrieden und vielleicht eindämmen wollen.
Wir werden heute Abend hinhören: Was wollen die Politiker vom Klimakabinett
uns als Klimaschutzmaßnahmen verkaufen? Ein Beispiel: Sind die 75 Mrd. EUR, die
Verkehrsminister Scheuer vorwiegend in die Förderung der Elektro-Autos und den
Individualverkehr stecken will, ein sinnvoller Beitrag zum Klimaschutz? Oder
geht es ihm vor allem um den neuen Wachstumsmarkt für die Automobilindustrie?
Die Umweltbilanz von Elektro-PKW ist sehr fragwürdig. Sollen die seltenen Erden
wirklich für Millionen umweltschädliche PKW-Batterien verbraten werden?
Dann der unglaubliche Vorgang: Der Regenwald am Amazonas brennt, aber die
Bundeskanzlerin spricht sich für das Mercosur-Handelsabkommen mit Brasilien
aus. Dabei wird Mercosur die Fleisch- und Soja-Importe aus Südamerika nach
Europa erhöhen – mehr billiges Rindfleisch in unsere Discounter – und die
Brandrodungen werden in Brasilien zunehmen statt abnehmen! Warum Freihandel mit
Südamerika? Damit unsere Auto-Industrie den zollfreien Zugang zum
südamerikanischen Markt erhält und ihre Verbrennungsmotorflotten noch absetzen
kann!!
Die Handelspolitik der Europäischen Union ist überhaupt hoch problematisch! Die
EU will weiterhin Wirtschaftswachstum um (fast) jeden Preis, mehr Warenströme
rund um den Globus. Das europäisch-kanadische CETA-Abkommen wird den
Investorenschutz gegen Umwelt- und Klimagesetze verstärken! Die
EU-Wachstumspolitik heizt das Klima auf! Zu dem Thema veranstalten wir Parents
in der Klimawoche am 26.9. einen Workshop im Providenz-Gemeindehaus. Da ist
Platz für jeden, der sich interessiert!
1. Redner/ Rednerin:
Wir haben also viel zu tun. Welche Politiker wir wählen ist eine wichtigere
Entscheidung als vielleicht je zuvor. Auch diese müssen die Verantwortung
übernehmen, zum Wohl des Volkes, ja der ganzen Menschheit, die richtigen
Entscheidungen zu treffen. Vielen von ihnen war bei Amtsantritt sicher nicht
klar und ist es leider oft immer noch nicht, dass sie mehr Verantwortung haben,
als sie es sich je ausgemalt haben. Sie müssen schlicht die Welt retten. Sie
könnten Superhelden werden, vielleicht sollten wir daran appellieren?
Wir merken, dass man auf jeden Fall beim aktiven Klimaschutz eine ordentliche
Portion Mut braucht und öfter mal über seinen eigenen Schatten springen muss.
Aber je mutiger wir sind und je mehr Leute sich uns im Denken und Handeln
anschließen, desto einfacher wird es. Deshalb unser Aufruf an Euch alle hier:
Dreht so viele Leute um, wie ihr könnt. Für mich klingt das etwas zu, na ja,
fremdbestimmend, oder? Vielleicht stattdessen: Lasst uns so viele Menschen für
die Klimawende gewinnen, wie wir können! Was für viele hier eigentlich
bedeutet: bleibt dran, macht weiter so!
Am 13.09.2019 um 10:40 schrieb Michael Sadtler <msadtler@xxxxxxxxxxx>:
Liebe alle,
mein Vorschlag (unten eingerückt) setzt nach Eurem Hauptteil an. Der erste Satz
ist dabei als Überleitung gedacht; aber vielleicht ergibt sich aus Eurem Text
eine bessere Überleitung?
Bestimmt wär´s gut, die gesamte Parents-Rede gemäß Rickis Email früh an
Josefine.nord@xxxxxx zu schicken. Josefine wird aus den ersten Redetexten das
Tableau der Themen erstellen (welche Themen sollen drankommen und wer hat dafür
schon einen Text). Die später eingehenden Texte wird sie – wenn eine Dopplung
entsteht – nicht mehr berücksichtigen.
Aber mit Verhaltensänderungen bei uns und in unserem Umfeld allein ist es nicht
getan. Auch die CO2-Bepreisung, die die Fridays-for-Future-Bewegung u.E.
entscheidend vorangebracht hat, reicht als Antwort auf die Klimakrise nicht aus.
Wir müssen sehr genau schauen, was die Politiker vom Klimakabinett uns heute
Abend als Klimaschutzmaßnahmen verkaufen wollen. Sind die 75 Mrd. EUR, die
Verkehrsminister Scheuer vorwiegend in die Förderung der Elektro-Autos und den
Individualverkehr stecken will, ein sinnvoller Beitrag zum Klimaschutz? Oder
geht es ihm vor allem um den neuen Wachstumsmarkt für die Automobilindustrie?
Die Umweltbilanz von Elektro-PKW ist sehr fragwürdig. Sollen die seltenen Erden
wirklich für Millionen umweltschädliche PKW-Batterien verbraten werden?
Dann der unglaubliche Vorgang: Der Regenwald am Amazonas brennt, aber die
Bundeskanzlerin spricht sich für das Mercosur-Handelsabkommen mit Brasilien
aus. Dabei wird Mercosur die Fleisch- und Soja-Importe aus Südamerika nach
Europa erhöhen – mehr billiges Rindfleisch in unsere Discounter – und die
Brandrodungen werden in Brasilien zunehmen statt abnehmen! Warum Freihandel mit
Südamerika? Damit unsere Auto-Industrie den zollfreien Zugang zum
südamerikanischen Markt erhält und ihre Verbrennungsmotorflotten noch absetzen
kann!!
Die Handelspolitik der Europäischen Union ist überhaupt hoch problematisch! Die
EU will weiterhin Wirtschaftswachstum um (fast) jeden Preis, mehr Warenströme
rund um den Globus. Das europäisch-kanadische CETA-Abkommen wird den
Investorenschutz gegen Umwelt- und Klimagesetze verstärken! Die
EU-Wachstumspolitik heizt das Klima auf! Zu dem Thema veranstalten wir Parents
in der Klimawoche am 26.9. einen Workshop im Providenz-Gemeindehaus. Da ist
Platz für jeden, der sich interessiert!
Den oberen Block sehe ich als sachliche Informationen, die laut unserem Treffen
vom 11.9. neben Betroffenheit, eigenen Erfahrungen und Emotionalität stehen
sollen. Das Beispiel „Verkehrsminister – angeblich wegen Einhaltung der
Klimaziele – was bewirkt er damit?“ finde ich geeignet, aber andere sachliche
Informationen sind Euch vielleicht wichtiger (?).
Die Handelsthematik habe ich im unteren Block angeführt (bei meiner Leseprobe
1:15 min Dauer).
Beim Laut-Lesen habe ich gemerkt: Für eine mündliche Rede werde ich den Inhalt
„mündlicher“ darstellen, also etwas umstellen. Aber der Feinschliff kommt erst,
wenn wir Parents die Bestandteile der Rede festgelegt und dafür grünes Licht
von Josefine erhalten haben. Einzelne sachliche Aussagen möchte ich zudem noch
sicherheitshalber prüfen.
Am Ende der Rede dann einen Abschluss allgemeinerer Art, der z.B. Eure Gedanken
aus dem Hauptteil aufgreift?
Viele Grüße!
Michael