So bastelt die Eintracht am Kader der Königsklasse
Nach dem Gewinn der Europa League winkt in der neuen Saison die Champions
League für Eintracht Frankfurt. Die Königsklasse bedeutet einen warmen
Geldregen, aber auch andere Möglichkeiten auf dem Transfermarkt. Harakiri
soll es trotzdem nicht geben, betont Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche.
Der Eintracht-Boss hat den Kaderumbau bereits frühzeitig vorangetrieben.
Wer kommt?
Vier Neuzugänge stehen bereits fest. Randal Kolo Muani kommt ablösefrei vom
französischen Pokalsieger FC Nantes. Der französische U21-Nationalstürmer
traf zwölfmal in der Ligue 1. Der Franzose ist technisch versiert und
kopfballstark. Der kamerunische Innenverteidiger Jerome Onguene wechselt vom
FC Salzburg an den Main. Der Champions League erfahrene Rechtsfuß schaffte
beim VfB Stuttgart einst nicht den Bundesliga-Durchbruch, jetzt soll es im
zweiten Anlauf klappen. Für Faride Alidou klappte es mit dem HSV nicht mit
dem Bundesliga-Aufstieg. Der Linksaußen kommt ablösefrei aus Hamburg. Der
U20-Nationalspieler erlebte einen kometenhafter Aufstieg, ist dribbelstark
und könnte perspektivisch als Kostic-Nachfolger aufgebaut werden. Marcel
Wenig zieht es aus Bayerns U19 nach Hessen, könnte als einer der
Aushängeschilder der neuen U21 langfristig an die Bundesliga herangeführt
werden. Auch Antonio Foti, in dieser Saison Leistungsträger der
erfolgreichen U19, stößt zu den Profis.
Wer soll noch kommen?
Mit Hrvoje Smolcic, mit 22 Jahren schon Kapitän bei Rijeka, und Aurelio Buta
vom Royal Antwerpen ist bereits alles in trockenen Tüchern, ließ Krösche auf
der Saisonabschlusspressekonferenz durchblicken. Bei Sebastian Polter hielt
sich der Eintracht-Boss noch bedeckt, doch der Stürmer des VfL Bochum (10
Saisontore) soll als Back-up und wuchtige Alternative im Sturm ein
zusätzliches Element in den Kader bringen. Ridvan Yilmaz (Besiktas) ist ein
zusätzlich gehandelter Name. Die Champions League macht einen Klub immer
interessanter, daher sind wir jetzt auch für den einen oder anderen Spieler
und die Berater eine deutlich attraktiverer Nummer, so der 41-Jährige. Ein
solcher könnte Marc Roca vom FC Bayern sein, den Krösche schon in Leipzig im
Blick hatte. Er könnte die Mittelfeldzentrale verstärken.
Wer bleibt?
Das Gerüst der Erfolgsmannschaft dürfte zusammenbleiben. Kevin Trapp, Martin
Hinteregger, Djibril Sow und Sebastian Rode haben noch Vertrag bis 2024.
Auch Makoto Hasebe hängt noch ein Jahr dran. Tuta hat vor dem Finale bis
2026 verlängert, trotz Interesse von Ligarivale Dortmund. Am Dienstag folgte
Diant Ramaj, der sogar bis 2027 seinen Vertrag verlängert hat. Ansgar Knauff
hat noch ein Jahr Leihe in Frankfurt, dürfte aber schwer langfristig zu
halten sein. Zumindest eine vorzeitige Rückkehr ist trotz des neuen
BVB-Coaches und Förderers Edin Terzic nicht geplant. Bei Kristijan Jakic
greift die Kaufoption ebenso wie bei Jens-Petter Hauge, der wohl nach dem
Europa League Sieg noch etwas teurer geworden ist.
Wer geht?
Danny Da Costa und Aymen Barkok verlassen die Hessen ablösefrei zum FSV
Mainz 05. Dominik Kohr, bereits verliehen, bleibt ebenfalls fest in Mainz.
1,5 bis zwei Millionen Euro stehen als Ablöse im Raum. Auch für Steven Zuber
hat AEK Athen die Kaufoption gezogen, hier dürfte eine ähnliche Summe an den
Main fließen. Auch Rodrigo Zalazar (Schalke) und Keeper Elias Bördner
(Viktoria Köln) bleiben bei ihren Leihvereinen. Die Leihe von Ali Akman
(Heerenven) und Fynn Otto (Halle) dagegen endet. Zumindest Akman darf sich
Chancen auf eine Zukunft im Eintracht-Dress machen. Stefan Ilsanker verlässt
die Eintracht. Zukunft unklar. Sam Lammers geht nach unglücklicher Leihe
zurück nach Bergamo.
Wer könnte noch gehen?
Bei Erik Durm, der bei Glasner keine Rolle mehr spielte, stehen die Zeichen
auf Abgang. Im Angriff dürften Gonçalo Paciencia und Ragnar Ache Kandidaten
für einen freiwerdenden Kaderplatz sein. Während der Portugiese sich
sichtlich wohlfühlt in Frankfurt, dürfte eher von Seiten der Eintracht Bosse
ein Verkauf angestrebt werden. Ache ist Kandidat für eine Leihe, braucht
Spielpraxis. Auch Ajdin Hrustic könnte ein Kandidat für eine Leihe sein.
Wer ist gefragt?
In der Defensive hat vor allem Evan Ndicka mit seinen guten Leistungen das
Interesse anderer europäischer Schwergewichte geweckt. Kein Wunder, mit 22
Jahren ist er im besten Fußballalter und besitzt nur noch bis 2023 Vertrag
in Frankfurt. Französische Medien brachten zuletzt Manchester United ins
Spiel. Kein
Bei Filip Kostic kursieren spätestens seit dem Europa-League-Sieg neue
Gerüchte. Juventus Turin und Tottenham Hotspur sind zwei der Namen, mit dem
der beste Spieler der Europa-League-Saison in Verbindung gebracht wird. Ich
hab mit ihm gesprochen auf dem Platz, werde aber nicht verraten, was. Aber
habe das Gefühl, war nicht sein letztes Spiel, sagte Oliver Glasner über
Kostic. Auch bei Daichi Kamada stellt sich für Krösche wie bei Kostic und
Ndicka die Frage, ob der Japaner seinen bis 2023 laufenden Vertrag
verlängert oder im Sommer verkauft werden kann. Das Credo der
Vereinsverantwortlichen lautet, verlängern oder verkaufen. Nicht immer
jedoch geht der Plan auf.
