[sge-liste] PRESSE:SGE4EVER:Bruno Hübner: "Wir sind hunderprozentig von unserem Trainer überzeugt"

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  • Date: Thu, 21 May 2020 08:38:50 +0200

Bruno Hübner: „Wir sind hunderprozentig von unserem Trainer überzeugt“

Für den Sportdirektor der Frankfurter Eintracht, Bruno Hübner, wird die
derzeitige Corona-Krise zu einer ganz besonderen Herausforderung. Sämtliche
Planungen bezüglich des Kaders für die neue Saison und Gedanken zu möglichen
Vertragsverlängerungen sind erst einmal hinfällig oder auf Eis gelegt.
Dennoch wirkt Hübner entspannt und lässt alles auf sich zukommen. Auch die
sportliche Situation der SGE beunruhige ihn nicht über die Maßen, wie er am
Mittwoch in einem Pressegespräch sagte.

Das sagte Bruno Hübner über…

… den misslungenen Neustart der Eintracht: „Ich bin erschrocken, als wir
nach 35 Sekunden das erste Gegentor bekommen haben. Nach so einer langen
Pause ist man sowieso schon verunsichert, da man nicht genau weiß, wo man
steht. Und wenn man das so schlecht in das erste Spiel kommt, würde das jede
Mannschaft erstmal weiter verunsichern. Wie das Tor entstanden ist, ist
Wahnsinn. Danach war es dann natürlich schwer. Die zwei frühen Gegentore
haben uns nicht aufgebaut. Uns hat danach der Mut gefehlt. Aber wenn man das
ganze Spiel betrachtet, sieht man, dass wir auch viele gute Ansätze hatten.
Wir haben aber im letzten Drittel oft schlechte Entscheidungen getroffen.
Uns hat insgesamt die Durchschlagskraft gefehlt. In der Kombination ist dann
das Ergebnis zustande gekommen. Insgesamt war das ein ganz unglücklicher
Start.“

… einen möglichen Vorteil ohne Zuschauer in München: „Das ist immer eine
Ansichtssache. Meiner Meinung nach haben Mannschaften mit einer hohen
Qualität einen Vorteil, wenn ohne Zuschauer gespielt wird. Wenn Gegner zu
uns kommen, sind sie von unseren Zuschauer und der Stimmung schon
beeindruckt. In der Gesamtkonstellation haben daher die Top-Mannschaften
einen leichten Vorteil. Daher wird es für uns in München selbstverständlich
eine schwere Aufgabe. Trotzdem stellen wir uns der Herausforderung. Ich
glaube, es ist ein richtig guter Moment, mit einer guten Leistung in die
restlichen Spiele zu gehen. Wir fahren nach München, um ein gutes Spiel zu
machen.“

… Adi Hütter: „Wir stehen zu 100 Prozent hinter Adi Hütter. Wenn man ein
bisschen tiefer in die Analyse geht, sieht man, dass alles seine Gründe hat.
Man hat immer mal wieder eine Delle, weil wir in den letzten eineinhalb
Jahren für Eintracht Frankfurt über unseren Verhältnissen gespielt haben.
Wir haben viele, viele tolle Spiele abgeliefert. Selbst Top-Mannschaften
fallen mal in ein Loch. Wir sind ja aber trotz allem aktuell noch in drei
Wettbewerben vertreten. Das darf man nicht vergessen. Adi hat es immer
wieder mit seiner ruhigen und sachlichen Art sowie mit seiner Erfahrung
geschafft, uns in ruhigere Fahrwasser zu führen. Wir sind hunderprozentig
von unserem Trainer überzeugt.“

… den Stand bei auslaufenden Verträgen von Hasebe, Russ und de Guzman: „Man
muss schauen, ob und wie die Saison zu Ende gespielt wird. Ich glaube, dass
wir vom Kader her eine gute Grundformation haben. Wir sind mit Spielern, die
einen auslaufenden Vertrag haben, immer im Gespräch. Sie wissen, dass alle
Vereine in der derzeitigen Situation erst einmal abwarten. Ich denke, dass
es nach der Saison ein längeres Transferfenster geben wird. Wir sind dafür
gut aufgestellt.“

… das mögliche längere Transferfenster: „Da gibt es noch keine genaueren
Planungen. Es ist letztendlich wie mit den fünf Einwechslungen: Es waren
erst Überlegungen, die dann konkretisiert und schließlich umgesetzt wurden.
Es hängt in dem Fall auch viel davon ab, wie andere Länder ihre Saison zu
Ende spielen. Dann wird man sich zusammensetzen und das Fenster nach hinten
raus verlängern. Vielleicht bleibt es auch bis Januar offen.“

… die Situation im Sturm: „Im Sommer bekommen wir mit dem Neuzugang Ragnar
Ache und dem Rückkehrer Dejan Jovelic zwei Stürmer hinzu. Wenn alle
unverletzt bleiben, sind wir für die neue Saison im Sturm gut aufgestellt.
In der Hinrunde war Bas Dost oft verletzt, sodass uns die Alternativen
gefehlt haben. Jetzt fehlt Goncalo Paciencia. Hütter spielt eigentlich gern
mit zwei Stürmern. Daher kann es gut sein, dass er in den nächsten Spielen
mit zwei Spitzen beginnt. Es ist immer wünschenswert, dass man im Sturm
Alternativen zum Durchwechseln hat. Unser Spiel hat sich aber im Vergleich
zur vergangenen Saison natürlich verändert. Man kann nicht einfach so drei
Top-Stürmer eins zu eins ersetzen. Das ist ein Prozess. Und den konnten wir
nicht optimal begleiten, da uns immer mal wieder einer weggebrochen ist.“

… Makoto Hasebe: „Er ist ein außergewöhnlicher Spieler. Er hat immer gesagt,
dass er, wenn er keine Leistung mehr bringt, unabhängig vom Vertrag aufhören
würde. Wir wollen ihn über seine aktive Laufbahn hinaus an Eintracht
Frankfurt binden. Er hat einen hohen Stellenwert im deutschen und
europäischen Fußball. Er ist ein außergewöhnlicher Mensch.“

… David Abraham: „Es ist kein Geheimnis, dass David irgendwann mal nach
seiner Karriere in seine Heimat Argentinien zurückkehren möchte. Aufgrund
seiner Verdienste bei uns haben wir das immer offen und ehrlich mit ihm
besprochen. Wenn der Zeitpunkt kommt, setzen wir uns zusammen und werden
eine Lösung finden. Davon sind wir aber noch weit entfernt. Erstens, weil
wir ihn noch brauchen. Und Zweitens, weil ich glaube, dass sich die
Situation in Argentinien durch die Corona-Krise verändert hat. Vor Wochen
hat man dort vor einer Staatspleite gesprochen. Möglicherweise geht er im
Winter, vielleicht erfüllt er seinen Vertrag bei uns. Es ist aktuell
unheimlich schwierig, dazu etwas zu sagen. Sicher ist, dass er sich, so
lange er hier ist, zu einhundert Prozent einbringt.“

… die Chancen eines Verbleibs von Filip Kostic: „Er fühlt sich hier total
wohl. Wenn er sich selbst reflektiert, weiß er, was er an Eintracht
Frankfurt hat. Ich kann mich noch erinnern, dass das Umfeld gescherzt hat,
dass mit ihm der Abstieg besiegelt sei, da er schon zweimal abgestiegen war.
Er hat hier eine enorme persönliche Entwicklung genommen. Das wird er in
seine Überlegungen mit einbeziehen. Er weiß, dass er nicht auf Teufel komm‘
raus wechseln muss.“

… eine Umstellung auf eine Dreierkette: „Ich glaube, dass man das Spiel am
Samstag nicht überbewerten sollte. Da haben wir ja quasi in einer
Achterkette gespielt und so leicht Tore bekommen. Daher ist das keine Frage
des Systems. Es ist eine Frage der Konzentration und der Einstellung.
Nichtsdestotrotz ist die Dreierkette bei uns immer eine Option. Wir haben
mit Hasebe einen Spieler, der für dieses System prädestiniert ist. Die
Rückrunde sind wir mit einer Viererkette angegangen. Damit konnten wir auch
überzeugen. Das System ist schon wichtig. Aber das Auftreten der Mannschaft
ist das Entscheidende. Daran müssen wir arbeiten. Letztendlich können wir
sowohl gut in einer Dreier- als auch in einer Viererkette spielen.“

… die Abstiegsgefahr: „Eintracht Frankfurt ist sich immer bewusst, auch nach
unten schauen zu müssen. Wir sind aber davon überzeugt, dass es die
Situation aktuell nicht hergibt, dass wir uns nach unten orientieren müssen.
Wir haben noch genug Spiele und die Qualität in der Mannschaft, um die
Saison ordentlich zu Ende zu spielen. Wir werden nicht zulassen, uns in eine
Abstiegsgefahr reinreden zu lassen. Wir müssen unsere Leistung bringen. Dann
wird das nicht passieren. Wir waren in den letzten Jahren außergewöhnlich
gut. Wir haben die Erwartungshaltung nach oben geschraubt. Daher ist es
erlaubt, kritische Fragen zu stellen. Aber es ist noch zu früh. Wir haben in
der ersten Hälfte der Rückrunde fas alle Spitzenmannschaften gehabt. Wir
müssen hinten raus die Punkte machen. Dann werden wir nicht in
Abstiegsgefahr geraten. Das ist definitiv unser Ziel.“


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