Hi Armin,
volle Zustimmung!
Das/die "Geschiebung" hinterher abzufeiern ist mehr als frech.
Natürlich hätte diese, jetzt überall bei der Meinungsherrschaft gefeierte
Solidarfarce, bei einem knappen Spielstand niemals stattgefunden.
Es gab genug Beispiele von Buli-Spielen, die nach Unterbrechungen normal bis
zum Ende gespielt worden sind (Unterschied: Es stand nie klar in einen
Richtung).
Der FCB und auch die TSG haben das dankend angenommen, konnten sich für
Pokal/Buli schonen, keine Verletzungen riskieren (z.B. mögliche weitere FCB
Stürmerverletzung), gelbe und rote Karten ausschliessen etc. .
Man darf das jetzt natürlich nicht öffentlich als Wettbewerbsverzerrung
bezeichnen - obwohl es imho nichts anderes ist - da man sonst von den vielen
Bessermenschen, die sich kaum mit der Materie beschäftigt haben, in der Luft
zerissen wird.
Die z.B. in Schleswig-Holstein legal abgeschlossenen Sportwetten auf
(nicht-)geschossene Tore z.B. in der 2. Hz oder der Schlussviertelstunde sind
da ein weiterer Aspekt, der hier von niemandem diskutiert wird. Wer entschädigt
hierbei? Der DFB?, Christian Dingert, der hier auch nicht ganz aus der
Verantwortung genommen werden kann? K.-H. R.?
Torverhältnis: Gerade wir SGEler wissen um die Wichtigkeit eines einzelen (auch
nicht geschossenen) Tores in einer kompletten Saison --> Jan-Aage, Schui. Von
wegen da wäre nach dem 0:6 nichts mehr passiert in welche Richtung auch immer.
Hier werden auch schön Unterschiede gemacht: Timo Werner darf man offenbar jede
Woche und überall fertigmachen (hat als unmittelbarer Spielprotagonist
vermutlich viel mehr Einfluss auf eine Partie).
Möge der FCB gerne Timo Werner verpflichten, dann kann Brazzo jede Woche vor
dem gegnerischen Block den fuchtelden Empörten geben.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Beleidigungen unter der Gürtellinie
müssen im Stadion nicht sein, gab es aber schon immer und ewig und konnten
ausser Sebastian Deissler fast alle gut ab.
Bis zu einem gewissen Mass gehört es zum Anforderungsprofil der Millionarios
inzwischen dazu, manches gegen das mehr als gute Schmerzensgeld zu schlucken.
Affenlaute, homophobes, religiöse Beleidigungen gehen gar nicht.
Uns Fans jetzt während des Spiels den Mund zu verbieten - was einige jetzt
schon teilweise fordern - ist die Krönung.
Fast alle von uns haben sich soweit im Griff, dass wir noch unsere Emotionen
kontrollieren können auch wenn die Stimmung hochkocht. Und Dampf ablassen
gehört einfach dazu (verschont ggf. auch die Family zu Hause 🙂 ).
Nochmal kurz mehr in Richtung SGE :
Faninteressen sind leider auch bei uns schon länger zweitrangig. Wie viele
schauen sich heute Abend in Bremen gestapelte Tiere aus Gusseisen an anstatt
die SGE dort verlieren zu sehen ? Sicher nicht wenige ... auch wenn uns das
sportlich wohl ganz zupass kommt.
Wir haben zumindest teilweise das Glück, dass unsere Verantwortlichen Fan-nah
sind, auch weil sie zum Teil aus der Fanszene kommen. Wobei das vereinsseitige
Tragen des Union-Spiel-Protests leider diesmal voll in die Hose ging ...
Die Themen sind vielfäligt und kompliziert; Lösungen schwierig. Aber Teile der
Fanszene undifferenziert an den Pranger zu stellen anstatt weiter die
Kommunikation zu suchen, kann nur der falsche Weg sein. Da ist die SGE sicher
schon weiter als die meisten anderen Vereine und könnte teilweise als Vorbild
dienen.
Jetzt wird jedenfalls viel und lange über alles diskutiert werden (zumeist ohne
die "Gegenseite" zu hören) mit dem vorhersehbaren Ergebnis, dass man alles nur
noch verschlimmbessert.
Man kann das alles auch versuchen zu ignorieren und unseren
Pokalwettbewerbssiegeszug geniessen. Das werde ich jedenfalls die nächsten
Wochen machen 🙂 --> "Zwanzichzwanzich Danzich".
VG
Jens
P.S.: Ich bin und war nie Ultra (sondern FuFA, 32B) und seit 1979 zu Hause fast
ausnahmslos am Start und habe es trotzdem praktisch nie bereut 😉 . Hoffe, dass
das trotz der Entwicklungen noch ein bisschen so bleibt ...
P.P.S.: Sorry für das Klauen eurer Zeit, wenn ihr bis hierher gekommen seid. 🙏
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Von: sge-liste-bounce@xxxxxxxxxxxxx <sge-liste-bounce@xxxxxxxxxxxxx> im Auftrag
von Armin Rasche <Armin_Rasche@xxxxxx>
Gesendet: Samstag, 29. Februar 2020 22:40
An: sge-liste@xxxxxxxxxxxxx <sge-liste@xxxxxxxxxxxxx>
Cc: Stefan Keller <stefan.keller@xxxxxxxxxxxxxxx>; Christof Wenig
<c.wenig@xxxxxx>; mgiddegmx.de <mgidde@xxxxxx>; Thomas Wenner
<plewka.wenner@xxxxxxxxxxx>
Betreff: [sge-liste] O.T.: Hopp, Red Bull und Montagsspiele
Gude,
schaue gerade das Aktuelle Sportstsudio und krieg' gerade ein bisschen zuviel
angesichts der ausgebrochenen political correctness.
Ich bin Humanist und habe kein Verständnis für Beleidigungen und
Herabwürdigungen von Menschen. Menschen ins Fadenkreuz zu stellen geht gar
nicht.
Aber warum macht man jetzt so ein Fass auf und empört sich, wenn Bayern Fans
("Chaoten, die nichts mit Fußball zu tun haben und den anderen die Tickets
wegnehmen" (Fritz Keller, DFB Prädsident)) Dietmar Hopp auf Transparenten als
"Hurensohn" bezeichnen, nachdem Dortmund und Gladbach Fans ihn ins Fadenkreuz
genommen haben?
Lächerlich das Feiern der "Solidarität", die sich angeblich im gegenseitigen
Zuspielen von Flachpässen von Bayern und Hoffenheimern beim Stand von 6:0 für
Bayern und der Umarmung von Hopp durch Rummenigge äußert. Wie hätten die Bayern
und Rummenigge wohl reagiert, wenn es 1:1 gestanden hätte?
Sicherlich ist es mal an der Zeit auf Anstand im Fußball und seitens der
Fußballfans zu verweisen und sie zu fordern. Aber das Ganze scheint mir doch
sehr übertrieben, da es am Ende nur ums Geld geht. Wohltuend Eberls Verweis auf
die allgemein vorherrschenden gesellschaftlichen Zustände.
Denn: Natürlich geht es nur ums Geld, und wer das Geld hat, hat die Macht.
Insofern sind Verweise auf "Tradition" und "Traditionsvereine" naiv. Allerdings
funktioniert Fußball [noch (wer weiß, wohin der funktionärsgesteuerte, sich
selbst bereichernde Kommerz noch geht)] nur mit Fans, und das bedeutet, dass
Fans trotz der Tatsache, dass es nur um Geld geht, die Illusion aufrecht
erhalten können, dass es auch noch um Sport und Gefühle geht. Die Protestler
gegen Hopp jetzt in die Chaotenecke zu stellen und mit moralischer
Überheblichkeit oder vorauseilender political correctness niederzumachen, wird
der Sache auch nicht gerecht. Vielleicht sollten der DFB und die
liebedienernden Journalisten auch das mal im Auge behalten.
Die Red Bull Scheiße geht mir auf den Sack, ebenso wie der selbstherrliche
Streik unserer Ultras gegen Montagabendspiele, die demnächst sowieso
abgeschafft werden.
Ich habe fertig
Armin