[sge-liste] FR: Kevin Trapp ein wichtiger Erfolgsfaktor für Eintracht Frankfurt

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  • Date: Thu, 13 Feb 2020 18:44:58 +0000

Die Rückkehr von Kevin Trapp tut Eintracht Frankfurt gleich dreifach gut - als 
Ballfänger, Persönlichkeit und Doppelpasspartner.

Frankfurt - In dieser Saison ist Kevin Trapp zumindest in einer Kategorie 
bislang leer ausgegangen, im Sammeln von Scorerpunkten, was einerseits 
verständlich ist wie andererseits ungewöhnlich. Verständlich, weil Kevin Trapp 
bekanntlich das Tor des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt hütet wie 
seinen Augapfel, er tut das ziemlich gut, mit viel Ruhe, Abgeklärtheit und 
Souveränität, mit reaktionsschnellen Paraden und einem prima Stellungsspiel. 
Ungewöhnlich, weil der Frankfurter neben seiner Aufgabe als Torwart häufig auch 
noch einen weiteren Job zu verrichten hat, den eines Feldspielers: Der 
zupackende Mann kann erstaunlich gut mit dem Ball umgehen, er kann ihn weit und 
zentimetergenau nach vorne passen, mit links wie mit rechts, selbst unter 
Bedrängnis. Eine seiner Spezialitäten ist der gechipte Ball, der im sanften 
Bogen dem Mitspieler auf den Spann fällt.
Kevin Trapp hätte aber längst schon einen Scorerpunkt sicher, wenn Mijat 
Gacinovic nicht so hippelig vor dem Tor reagiert hätte. In Sinsheim war es, am 
ersten Rückrundenspieltag gegen Hoffenheim, als der schmächtige Serbe nach 
einem weiten und präzisen, vor allem: gewollten Schlag von Kevin Trapp alleine 
vor dem Tor auftauchte, dann aber wieder seinen sprichwörtlichen Zitterfuß 
bekam und lieber abspielte als zu schießen. Das Abspiel missriet. Der Pass des 
Torhüters aber hätte einen Treffer allemal verdient.
Eintracht Frankfurt: Trapp ist wichtiger Faktor
Der Frankfurter Ballfänger ist im Spiel der Hessen nach vorne ein wichtiger 
Faktor. Nicht viele Schlussleute gibt es in der Liga, die den Spielaufbau so 
entscheidend prägen wie Trapp das in Frankfurt tut. Er eröffnet das Spiel, er 
wird häufig von seinen Mitspielern gesucht, er verteilt die Bälle selbst unter 
Druck, jeder im Team weiß: Wenn sich nach vorne keine Anspielmöglichkeiten 
bieten, geht es allemal nach hinten zu Trapp, der richtet es schon, er 
verändert dann eine oft festgefahrene Spielsituation.
Und Kevin Trapp wird regelmäßig als Spielpartner gesucht, in aller Regel hat er 
50 bis 55 Ballkontakte, häufig mehr als ein Gros der Feldspieler. In der 
Bundesligapartie gegen RB Leipzig (2:0) etwa hatte nur Filip Kostic häufiger 
den Ball am Fuß, nämlich 55 Mal, Trapp kam auf 52 Kontakte, Timothy Chandler, 
der rechte Flügelmann, auf 41. Spötter sehen den 29 Jahre alten Torwart 
durchaus auch als Alternative im Frankfurter Mittelfeld.

Fußballerisch gehört Trapp ganz sicher zu den Stärkeren, zu Manuel Neuer oder 
Marc-André ter Stegen, besser als Bernd Leno, dem Konkurrenten um Platz drei in 
der Nationalmannschaft, ist er allemal. Die Nationalmannschaft, für die sich 
der gebürtige Saarländer dreimal quer legte, ist weiterhin das ganz besondere 
Ziel des ehrgeizigen Trapp, die Europameisterschaft im Sommer hat er als sein 
großes Ziel ausgegeben. "Da möchte ich hin." Die Chancen stehen nicht schlecht, 
insbesondere deswegen, weil Trapp seit seiner Rückkehr ins Tor nicht nur 
spielerisch überzeugte, sondern eben auch in seiner Kernkompetenz: dem Halten 
von Bällen.

Eintracht Frankfurt: Fulminanter Start in die Rückrunde

Dass Eintracht Frankfurt so fulminant aus der Winterpause gekommen ist, dass 
der ausgangs der Hinrunde so arg schwächelnde Klub schnurstracks zurück in der 
Spur ist, hat neben einer taktischen Veränderung und neuer Frische auch mit der 
Rückkehr des Stammkeepers zu tun. Trapp, der wegen eines Anrisses der 
Rotatorenmanschette in der Schulter drei Monate ausgefallen war, hat der 
Mannschaft alte Sicherheit vermittelt, hat seinen Kasten weitgehend sauber 
gehalten.

Als Defensivspieler agiert man anders, selbstsicherer, ruhiger, wenn man einen 
Klassemann im Rücken weiß. Drei Gegentore in fünf Pflichtspielen sprechen eine 
deutliche Sprache, 75 Prozent aller Bälle hat der Schlussmann abgewehrt. Selbst 
bei der jüngsten 5:0-Gala gegen den FC Augsburg war es Trapp, der "uns im Spiel 
gehalten hat", wie Trainer Adi Hütter lobte. Wer weiß, wie die Partie 
ausgegangen wäre ohne seine herausragenden Paraden in der ersten Halbzeit. Von 
den Spielen gegen Hoffenheim und Leipzig ganz zu schweigen. Und aus dem Spiel 
heraus hat der noch bis 2023 an Frankfurt gebundene Trapp lediglich den Treffer 
von Dani Olmo im Pokal (3:1) gegen Leipzig kassiert, die Gegentore in 
Hoffenheim und Düsseldorf resultierten nach Standards.

Kevin Trapp tut der Mannschaft einfach gut, der ist darüber hinaus kraft seiner 
Persönlichkeit, seines Charismas ihr Gesicht. Er ist einer, der vorangeht, 
dessen Worte, auch deutliche, in der Kabine Gewicht haben und Nachhall finden. 
Nach dem dürren 1:1 bei Fortuna Düsseldorf sprach die Nummer eins zu Recht von 
"einer Leistung, die nicht zu akzeptieren ist". Sein Ehrgeiz überträgt sich 
aufs Team, zuletzt und nach vier Siegen und einem Remis erinnerte er an die 
Serie aus dem vergangenen Jahr, als Eintracht 
Frankfurt<https://www.fr.de/zr-mitte/sport/fussball/eintracht-frankfurt/eintracht-frankfurt-sge-timothy-chandler-kreis-schliesst-sich-zr-13535583.html>
 bis April und in elf Spielen ungeschlagen geblieben war. "Wenn es dieses Jahr 
wieder so wäre, wäre es schön", sagt er wissend, dass am Freitag bei Borussia 
Dortmund eine etwas kniffligere Aufgabe wartet. Gerade auf ihn wird es im 
Hexenkessel in 
Dortmund<https://www.fr.de/zr-mitte/sport/fussball/eintracht-frankfurt/eintracht-frankfurt-borussia-dortmund-bvb-erling-haaland-stoppen-zr-13533560.html>
 und gegen 80 000 Zuschauer ankommen. Trapp weiß das natürlich, er sagt 
trotzdem: "In Dortmund müssen wir uns nicht verstecken. Wenn wir so auftreten 
wie zuletzt, ist es für jeden schwer gegen uns."

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