[sge-liste] FR: Junges Trio verlässt Eintracht Frankfurt auf Leihbasis

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  • Date: Wed, 4 Aug 2021 20:04:54 +0000

SGE

Junges Trio verlässt Eintracht Frankfurt auf Leihbasis
Daniel SchmittVonDaniel Schmitt
Zalazar, Akman und Otto verlassen Eintracht Frankfurt. Trainer Oliver
Glasner sah kaum Chancen auf Spielzeit für die Nachwuchsspieler.

Frankurt - Selbstverständlich versuchen sie auch im Mannschaftskreis zu
ergründen, woran sich manch Reporter schon seit einigen Jahren probiert, das
Geheimnis des junggebliebenen Alten zu lüften. Sie haben dann sicher auch
schon von dessen Badetechnik gelesen, dem täglichen Abendhüpfer in die warme
Wanne, 20 Minuten etwa, das soll die Muskulatur entspannen. Aber kann das
wirklich alles sein? Djibril Sow, 24, hat sich da noch ein anderes Rezept
abgeschaut vom 37 Jahre alten Liga-Methusalem Makoto Hasebe. Er trinkt
neuerdings Tee.

„Hase trinkt viel Tee, also habe ich jetzt auch damit angefangen“, so Sow.
Schaden könne das ja keinesfalls, und irgendwo muss es ja herkommen, dass
Hasebe diese „unglaublichen Läufe“ im Mittelfeld noch immer machen könne.
Sow weiter, fast ehrfurchtsvoll: „Ich weiß einfach nicht, wie er das macht.
Wir haben 20-Jährige im Kader, die nach jedem Training bei der Behandlung
sind.“ Nur eben der Hase nicht.

Der hat seine Routine über die mittlerweile 19 Karrierejahre stets
verfeinert: Sieben Uhr aufstehen, frühstücken, zwei Stunden vorm
eigentlichen Training ans Stadion fahren, dehnen und kräftigen, rausgehen
aufs Feld. Hinterher Massagen, Essen, Baden und pünktlich um halb Elf ins
Bett. „So mache ich das fast jeden Tag“, sagt Hasebe, denn alleine das
Teetrinken reiche nun mal nicht aus, sondern: „Ich gebe mein Leben für den
Fußball.“ Ein guter Rat.

Djibril Sow und Makoto Hasebe werden am Sonntag (15.30 Uhr) beim
Erstrundenduell im DFB-Pokal in Mannheim das zentrale Duo im Mittelfeld von
Eintracht Frankfurt bilden. Kapitän Sebastian Rode musste gestern erneut
einen Trainingstag aussetzen, auch er ist ansonsten natürlich ein Kandidat
für einen der beiden Posten auf der Sechser-Position vor der Abwehr. Ajdin
Hrustic wird ebenfalls fehlen, er hatte sich mit Corona infiziert und
befindet sich in Quarantäne. Und Rodrigo Zalazar schließt sich, wie
berichtet, auf Leihbasis dem Zweitligisten Schalke 04 an. Zusätzlich
vereinbarten die Klubs eine verpflichtende Kaufoption. Die Eintracht erhält
insgesamt bis zu drei Millionen Euro und sicherte sich zudem ein
Rückkaufrecht.

Eintracht Frankfurt: „Manchmal war es zu wild“
„Rodrigo bringt ein hervorragendes Gesamtpaket mit“, lobt der Schalker
Sportchef Rouven Schröder seine neueste Errungenschaft. Zalazar, der die
Nummer 10 erhält, zeichne ein aggressives Verhalten in den Zweikämpfen und
ein hohes taktisches Verständnis aus. Letzteres sah Eintracht-Trainer Oliver
Glasner ein wenig anders, die Spielweise des 21-Jährigen soll ihm zu wild
und zu positionsuntreu gewesen sein.

Etwas, das bei Oliver Glasner jedoch gefordert ist. Das betont auch Djibril
Sow: „Er ist ein Trainer, der wert darauf legt, dass wir im richtigen Moment
alle zusammen die Läufe machen. Wenn wir zusammen pressen, hat es der Gegner
schwer, dann sind wir sehr unangenehm.“ Auch er selbst, der Dauerläufer und
Kilometerfresser, müsse sich da jetzt ab und an mal bremsen. Weniger ist in
diesem Fall mehr. „Manchmal war ich vielleicht zu wild.“ Es gehe darum, den
richtigen Moment abzupassen, stets als Einheit zu agieren, um defensiv
möglichst wenig anfällig zu werden. Künftig seien daher von ihm keine
Kilometerrekorde mehr zu erwarten, eher Sprintrekorde wie er schmunzelnd
anmerkt. Und Sow hat sich noch viel mehr vorgenommen für die neue Runde.

Das Verspielen der Champions-League-Teilnahme habe anfangs genagt an ihm,
sagt Sow, jetzt aber sei es „eine Motivation, es diese Saison zu schaffen.“
Er wolle „etwas Großartiges“ mit der Eintracht erreichen. Der Vater einer
kleinen Tochter geht in seine dritte Saison bei den Hessen, bisher galt er
als sportlicher Ziehsohn von Ex-Trainer Adi Hütter. Da der Österreicher nun
in Gladbach coacht, „wird auch Last von meinem Rücken genommen“, findet Sow:
„Die Leute können nun nicht mehr sagen, dass ich nur wegen dieses einen
Trainers spielen würde.“

Von solchen Gedanken hat sich Makoto Hasebe längst freigemacht. Er will
einfach so oft auf dem Platz stehen, wie es nur irgendwie geht. 41
Pflichtspiele sind es mindestens für die europäisch geforderten Hessen in
dieser Saison - wie viele Partien er sich davon zutraut, wurde Hasebe
gefragt. „Ich will mir kein Limit setzen.“ Aber, „zwei Spiele in einer
Woche, das schaffe ich.“ Auch aus Sicht des Japaners könne in Frankfurt
womöglich wieder über Champions-League-Chancen gesprochen werden, „wir haben
Qualität“, bescheiden solle man aber schon bleiben und erstmal gut in die
Saison starten.

Nicht mehr dabei werden dann zwei Jungprofis sein: Defensivspieler Fynn
Otto, 19 Jahre alt, schließt sich für eine Saison dem Drittligisten
Hallescher FC an, Stürmer Ali Akman, 19, ebenso lang dem niederländischen
Erstligisten NEC Nijmegen.


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