[sge-liste] FAZ: König Kostic und die Stürmersuche

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  • Date: Tue, 3 Aug 2021 18:40:51 +0000

EINTRACHT-KADERCHECK:
König Kostic und die Stürmersuche
VON JÖRG DANIELS-AKTUALISIERT AM 02.08.2021-12:49

Eine Woche vor dem Pflichtspielstart im DFB-Pokal stellt sich die Frage: Ist
der Fußball-Bundesligaklub Eintracht Frankfurt gut aufgestellt? Der große
Kader-Check.

Das erste Pflichtspiel der neuen Saison führt die Frankfurter Eintracht am
8. August zum SV Waldhof Mannheim. In der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals
muss sich die Mannschaft des neuen Cheftrainers Oliver Glasner mit dem
Fußball-Drittliga-Klub messen. Im abschließenden Test gegen AS Saint-Étienne
am Samstag gab es ein 2:1. Die Neuzugänge Christopher Lenz und Rafael Borré
trafen. Wie ist die Eintracht eine Woche vor der ersten Pflichtaufgabe
aufgestellt?

Das Tor
Im Tor wird Kevin Trapp stehen. Um die Besetzung der Torhüterposition müssen
sich Glasner und sein Torwarttrainer Jan Zimmermann keine Gedanken ma­chen.
Es sei denn, Trapp verletzt sich. Im Eintracht-Kader ist Trapp eine
Leitfigur. Das Aushängeschild des Klubs genießt als meinungsstarker
Führungsspieler großen Respekt. Zwei Neuzugänge bewerben sich um den Platz
auf der Ersatzbank: Jens Grahl, der vom VfB Stuttgart gekommen ist, und
Diant Ramaj (1. FC Heidenheim). Es ist ein Kampf der Generationen – Grahl
ist 32 Jahre alt, der Deutsch-Kosovare Ramaj erst 19. Das Talent hat noch
kein Pflichtspiel bei den Profis bestritten. Grahl kommt bisher auch „nur“
auf zwölf Bundesligaspiele für die TSG Hoffenheim.

Die Abwehr
Glasner hat sich vorgenommen, seiner Mannschaft „mehr defensive Stabilität“
zu verleihen. Aber wie? Der Österreicher könnte mit einer Viererkette
spielen lassen. Die beiden zentralen Positionen könnten dann von den beiden
Linksfüßern Martin Hinteregger und Evan Ndicka eingenommen werden. Stärkere
Verteidiger hat die Eintracht nicht zu bieten.

Auf der rechten Seite ist Tuta Option Nummer eins, der Allrounder Stefan
Ilsanker hätte die Fähigkeit, ihn auf dieser Position zu er­setzen. Almamy
Touré steht aufgrund seiner Sehnenverletzung zum Saisonstart nicht zur
Verfügung. Den Platz auf der linken Abwehrseite würde wohl der von Union
Berlin gekommene Christopher Lenz besetzen. Entscheidet sich Glasner
hingegen für eine Dreierabwehrkette, werden diese Tuta, Hinteregger und
Ndicka (von rechts nach links) bilden. Bei verletzungsbedingten Ausfällen
oder Sperren böte sich auch der 38 Jahre alte Allrounder Makoto Hasebe an.
Der Japaner geht in seine 14. Bundesliga-Saison.

Das zentrale Mittelfeld
Mittelfeldspieler haben die Frankfurter reichlich. Im Zentrum ist der
Spielstratege Hasebe ein Garant für Stabilität auf der Sechserposition. Mit
seiner Übersicht und seiner Erfahrung trägt er maßgeblich zu ei­ner guten
Spielanlage bei. Sebastian Rode, der neue Kapitän, bereichert mit seiner
großen Laufbereitschaft und Zweikampfstärke das Frankfurter Spiel ebenfalls.
Dafür muss er aber im Vollbesitz seiner Kräfte sein. Momentan plagt ihn
wieder eine Blessur in Form einer Kniereizung.

Djibril Sow ist zu oft Leistungsschwankungen unterworfen. Nachdem sich der
Schweizer Nationalspieler in der Rückrunde der zurückliegenden Spielzeit
ordentlich gesteigert hatte, büßte er im Rundenendspurt wieder an Form ein.
Auch bei der EM vermochte sich Sow mit Kurzeinsätzen nicht in den
Vordergrund zu spielen. Der österreichische Nationalspieler Ilsanker ist mit
seinen Allrounder-Qualitäten zur Stelle, wenn Not am Mann ist.

Ajdin Hrustic machte bislang mit starken Leistungen in der Vorbereitung auf
sich aufmerksam. Doch in dieser Woche infizierte er sich mit dem
Coronavirus. Sportlich auf dem richtigen Weg scheint Rodrigo Zalazar zu
sein, den die Eintracht in der Vorsaison an den Zweitliga-Klub FC St. Pauli
ausgeliehen hatte. Mit seiner Aggressivität, Spielfreude und Unbekümmertheit
fiel der 21-Jährige positiv auf. Allerdings fehlte er am Samstag, weil er
sich nach Vereinsangaben „in Gesprächen mit einem anderen Verein“ befinde.
Ein Abgang ist also möglich.

Die Flügel
Auf Filip Kostic kann die Eintracht nicht verzichten. Im fulminanten
Vorwärtsgang überragt der Vorlagen-König auf der linken Seite. Den sportlich
begehrten 28 Jahre alten Serben nicht an einen anderen Klub in der
Transferperiode zu verlieren, wäre die Königslösung für die Eintracht. Bis
zum Ende der Wechselfrist am 31. August müssen die Frankfurter um den
Verbleib von Kostic bangen, der einen Vertrag bis zum 1. Juli 2023 besitzt.
Hinter ihm in der Hierarchie rangiert Steven Zuber. Die „Back-up“-Rolle
stellt den Schweizer Nationalspieler nicht zufrieden. Er soll einem
Vereinswechsel nicht abgeneigt sein. Für eine Ablösesumme in Höhe von rund
fünf Millionen Euro würde ihn die Eintracht wahrscheinlich ziehen lassen.

Für einen anderen Klub empfehlen konnte sich Zuber bei der EM, bei der ihm
vier Torvorlagen gelangen. Für die Stellvertreterrolle von Kostic käme
Christopher Lenz wohl nicht in Frage. Dessen Stärken liegen in der
Defensive, auch wenn er am Samstag gegen Saint-Étienne traf. Auf der rechten
Seite reicht keiner an das Können von Kostic heran. Ein Ungleichgewicht der
Kräfte auf den Außenbahnen ist die Folge. In der Vorbereitung durfte sich in
Abwesenheit des verletzten Touré der aus Mainz zurückgekehrte Danny da Costa
rechts be­weisen. Dessen Vorzüge liegen aber beim Verteidigen und Absichern.
Weitere Kandidaten für die rechte Außenbahn sind Erik Durm, Timothy
Chandler, Neuzugang Jesper Lind­ström sowie Aymen Barkok.




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