Hallo in die mobile Runde, Am 31. Januar waren Grube und Ramsauer zu einer Pressekonferenz in Nürnberg. Es ging um das inzwischen abgewickelte Konjunkturprogramm, das es der DB ermöglichte etwa die Hälfte ihrer Stationen stufenlos erreichbar und taktil und visuell sicherer zu machen. Grube stellte besonders den Dynamischen Schriftanzeiger (DSA) als Fortschritt heraus, der zur Fahrgastinformation auf Stationen ohne Lautsprecheransage eingesetzt wird. Es gibt immer wieder Beschwerden von blinden und auch sehbehinderten Fahrgästen, die die örtlich zuständigen Stellen nicht beheben können. Den Text des Briefes, den ich gestern auf Briefbogen des BBSB an Herrn Grube geschrieben habe, kopiere ich zur Information hier herein. Pressekonferenz in Nürnberg, hier: DSA diskriminiert Blinde und Sehbehinderte Sehr geehrter Herr Grube, gestern waren Sie zur Pressekonferenz in Nürnberg. Heute konnten wir lesen, wie der barrierefreie Ausbau von DB-Stationen, insbesondere durch den Einsatz von Mitteln aus dem Konjunkturprogramm des Bundes, vorangekommen ist. Im Vordergrund stand und steht der stufenlose Zugang zum Bahnsteig und der Einbau von Leitsystemen für Blinde und Sehbehinderte, die der Orientierung, aber auch der Sicherheit dienen. Zur Information der Reisenden auf Bahnsteigen untergeordneter Stationskategorien setzt die DB ? und Sie erwähnten das ausdrücklich als besonders fortschrittlich ? auf DSA, die dynamischen Schriftanzeiger mit Laufschrift. Gehörlose Menschen werden das als besonders barrierefreie Lösung begrüßen. Mit jedem DSA, diskriminieren Sie jedoch blinde und sehbehinderte Kunden, indem Sie das in einschlägigen Normen zur Herstellung barrierefreier Systeme zum Standard gewordene Zweisinneprinzip vernachlässigen. Blinde Reisende bleiben ohne Lautsprecherdurchsagen auf der ganzen Länge des Bahnsteigs ohne jegliche Information. Sie können auch die Fahrzielanzeigen und die sonstigen Informationen auf einfahrenden Zügen nicht lesen. Das kann zu Irritationen und auch zu Gefährdungen führen. Menschen mit Beeinträchtigungen des Sehvermögens sind nicht in der Lage, Laufschriften zu lesen. Für sie wären Wechselschriftanzeiger, unterstützt durch Lautsprecherwiedergabe der angezeigten Informationen vielfach die bessere Lösung. Die Vertreter der Blinden- und Sehbehindertenorganisationen, die in der begleitenden Arbeitsgruppe der DB konstruktiv an der Herstellung der Barrierefreiheit im Sinne des Gleichstellungsgesetzes des Bundes (BGG) mitarbeiten, fanden meines Wissens bisher gerade in diesem Fall kein Gehör. Die örtlich zuständigen DB-Stellen, die den Ärger unzufriedener Kunden auffangen, können nicht anders, als die Konzernentscheidungen so positiv wie möglich zu kommunizieren, ohne das von ihnen sehr wohl erkannte Problem zu lösen. Es ist bekannt, dass Sie, sehr geehrter Herr Grube, schon einmal in die Rolle eines Ihrer Mitarbeiter schlüpfen, um deren Alltag besser zu verstehen. Es ist wohl nicht nötig, dass Sie sich unter der Augenbinde und mit einem Langstock auf einen Bahnsteig begeben. Nachdem Sie für eine kundenfreundliche und menschliche Bahn stehen, könnte ein Wink genügen, um das Unternehmen dazu zu bewegen, den eingeschlagenen Kurs zu verlassen. In diesem Falle könnten wir verstehen, wenn Sie dabei durchaus lautlos, aber dynamisch, dem DSA nachempfunden, vorgehen würden. Mit freundlichen Grüßen i.A. Gustav Doubrava Landesverkehrsbeauftragter des BBSB -- Austragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Unsubscribe> Eintragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Subscribe> Listenarchiv: <//freelists.org/archive/mobilinbayern> Homepage der Liste: <//freelists.org/webpage/mobilinbayern> Mail an die Moderatoren: <mailto:MobilInBayern-Moderators@xxxxxxxxxxxxx>