[e-forum] Verwaltung (war: Lehrkraft fuer Deutsch und Englisch)

  • From: "MAYER Oliver" <omayer@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx>
  • To: <e-forum@xxxxxxxxxxxxx>
  • Date: Mon, 14 Apr 2014 08:15:30 +0900

Lieber Till,

 

ob ohne den Einspruch der Verwaltung spater nicht doch jemand etwas bemerkt
haette, weiss ich nicht (bisher waren auch nur etwa 6 Leute mit dem Fall
beschaeftigt). Das Berufungsverfahren zieht sich noch bis Mitte November
hin, da kann noch viel passieren. Nichts ist unangenehmer, als dass solch
ein Verfahren mitten drin platzt, denn dann kann es erst im naechsten Jahr
wieder neu aufgerollt werden. Die betreffende Stelle ist bereits seit April
2012 unbesetzt und wir hoffen nun auf eine Neubesetzung im April 2015. Wenn
sich das nun verzoegert, wird es wohl 2016 werden, das will niemand. Da bin
ich lieber auf der sicheren Seite. Wie wir mit der Stellenbesetzung nun
genau vorgehen, wird derzeit diskutiert.

 

Die Verwaltung nervt natuerlich oft, da hast du Recht. Mitte letzter Woche
z.B. kam ein Formular an alle Bus- und Bahnpendler mit der dringenden
Aufforderung (Abgabetermin bereits morgen!), die neuen Fahrpreise seit der
MwSt-Erhoehung einzutragen. Warum das als Papierausdruck an ca. 100
Beschaeftigte verteilt wird (die Namen hat die Verwaltung schon
eingetragen), weiss ich auch nicht. Allein das Verteilen per Dienstpost
dauert sicher laenger als wenn die Verwaltung die neuen Preise selber
herausgesucht haette.

 

Positiv beeindruckt bin ich von der Verwaltung aber immer noch, wenn die
eine Sitzung vorbereiten. Etwa 2004 oder 2005 war ich in meinem ersten
iinkai und sehr ueberrrascht: Strukturierte Tagesordnung, Unterlagen gut
sortiert, Namensschilder auf dem Platz. Die Sitzungen unseres Instituts
dagegen, an denen kein Verwaltungspersonal teilnimmt, waren damals und sind
auch heute noch chaotisch: Tagesordnung wird mal spontan um 5 bis 10 Punkte
erweitert (auch abends um 6 Uhr), Unterlagen sind weder sortiert noch
nummeriert noch geheftet (wenn es ueberhaupt welche gibt), niemand fuehrt
Protokoll und weiss, was im letzten Jahr zum gleichen Thema beschlossen
wurde, die Unterlagen vom letzten Jahr hat auch niemand dabei etc.

 

Meine Strategie, wenn die Verwaltung zu sehr nervt, ist immer zum
Abteilungsleiter (kacho) zu gehen und da nachzufragen. Einfache Angestellte
oder kakari-cho haben meist keine Lust, einen Ermessensspielraum
auszuschoepfen, oder trauen sich einfach nicht, etwas ungewoehnliches zu
machen. Immer wenn es dann also "muri" oder "sho ga nai" heisst, denke ich
ein oder zwei Tage ueber Argumente nach und gehe dann direkt zum kacho.
Hilft meistens.

 

Gruss

 

Oliver

 

 

  _____  

From: e-forum-bounce@xxxxxxxxxxxxx [mailto:e-forum-bounce@xxxxxxxxxxxxx] On
Behalf Of weber
Sent: Friday, April 11, 2014 8:50 AM
To: e-forum@xxxxxxxxxxxxx
Subject: [e-forum] Re: Lehrkraft fuer Deutsch und Englisch

 

Lieber Oliver,

zu Deiner Schlussfolgerung: Andersrum wird auch ein Schuh daraus - ohne das
Verwaltungspersonal waere niemandem etwas aufgefallen, und Ihr haettet die
angestrebte Loesung realisieren koenne. Waer das nicht besser gewesen?
Also, ich bin generell etwas weniger begeistert als Du vom Wirken der
Besatzung des Bremserhaeuschens...

Herzliche Gruesse von Till



Am 10.04.2014 19:05, schrieb MAYER Oliver:

Hallo Monika,

liebes Forum,

 

danke fuer die Reaktionen (auch als private Mail direkt an mich einschl. der
ersten Initiativbewerbung)..... Allerdings ist die Stelle noch nicht
freigegeben, und die Ausschreibung erfolgt voraussichtlich ab Juni. Und es
muss ein japanischer Muttersprachler sein, da unsere Deutschabteilung im
Idealfall aus zwei Personen besteht, und eine davon bin ich.

 

Die Variante mit der befristeten Stelle ist endgueltig vom Tisch, und zwar,
weil es unmoeglich/verboten ist. Wir haben uns 2008 selbst eine Regelung
gegeben, dass befristete Arbeitsverhaeltnisse fuer Lehrende nur im Fall von
besonderen Aufgaben (tokubetsu gyoumu) moeglich sind, und derzeit gibt es
auch nur einen solchen Kollegen, und der wird aus projektgebundenen
Drittmitteln bezahlt. Dass es diese Regelung gibt, hat niemand gemerkt,
obwohl der Vorschlag der Befristung seit November letzten Jahres zwischen
unserem Institut und dem Rektorat hin- und herging und mehrfach diskutiert
wurde, aber erst die Abteilungsleiterin der Personalabteilung hat uns am
Mittwoch auf diese Regelung aufmerksam gemacht - die uebrigens von den
Professoren beschlossen worden war! (Was mal wieder zeigt, dass in
japanischen Unis ohne engagiertes und kompetentes Verwaltungspersonal nichts
funktioniert.)

 

Viele Gruesse

 

Oliver Mayer

 

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