Lieber Till, ob ohne den Einspruch der Verwaltung spater nicht doch jemand etwas bemerkt haette, weiss ich nicht (bisher waren auch nur etwa 6 Leute mit dem Fall beschaeftigt). Das Berufungsverfahren zieht sich noch bis Mitte November hin, da kann noch viel passieren. Nichts ist unangenehmer, als dass solch ein Verfahren mitten drin platzt, denn dann kann es erst im naechsten Jahr wieder neu aufgerollt werden. Die betreffende Stelle ist bereits seit April 2012 unbesetzt und wir hoffen nun auf eine Neubesetzung im April 2015. Wenn sich das nun verzoegert, wird es wohl 2016 werden, das will niemand. Da bin ich lieber auf der sicheren Seite. Wie wir mit der Stellenbesetzung nun genau vorgehen, wird derzeit diskutiert. Die Verwaltung nervt natuerlich oft, da hast du Recht. Mitte letzter Woche z.B. kam ein Formular an alle Bus- und Bahnpendler mit der dringenden Aufforderung (Abgabetermin bereits morgen!), die neuen Fahrpreise seit der MwSt-Erhoehung einzutragen. Warum das als Papierausdruck an ca. 100 Beschaeftigte verteilt wird (die Namen hat die Verwaltung schon eingetragen), weiss ich auch nicht. Allein das Verteilen per Dienstpost dauert sicher laenger als wenn die Verwaltung die neuen Preise selber herausgesucht haette. Positiv beeindruckt bin ich von der Verwaltung aber immer noch, wenn die eine Sitzung vorbereiten. Etwa 2004 oder 2005 war ich in meinem ersten iinkai und sehr ueberrrascht: Strukturierte Tagesordnung, Unterlagen gut sortiert, Namensschilder auf dem Platz. Die Sitzungen unseres Instituts dagegen, an denen kein Verwaltungspersonal teilnimmt, waren damals und sind auch heute noch chaotisch: Tagesordnung wird mal spontan um 5 bis 10 Punkte erweitert (auch abends um 6 Uhr), Unterlagen sind weder sortiert noch nummeriert noch geheftet (wenn es ueberhaupt welche gibt), niemand fuehrt Protokoll und weiss, was im letzten Jahr zum gleichen Thema beschlossen wurde, die Unterlagen vom letzten Jahr hat auch niemand dabei etc. Meine Strategie, wenn die Verwaltung zu sehr nervt, ist immer zum Abteilungsleiter (kacho) zu gehen und da nachzufragen. Einfache Angestellte oder kakari-cho haben meist keine Lust, einen Ermessensspielraum auszuschoepfen, oder trauen sich einfach nicht, etwas ungewoehnliches zu machen. Immer wenn es dann also "muri" oder "sho ga nai" heisst, denke ich ein oder zwei Tage ueber Argumente nach und gehe dann direkt zum kacho. Hilft meistens. Gruss Oliver _____ From: e-forum-bounce@xxxxxxxxxxxxx [mailto:e-forum-bounce@xxxxxxxxxxxxx] On Behalf Of weber Sent: Friday, April 11, 2014 8:50 AM To: e-forum@xxxxxxxxxxxxx Subject: [e-forum] Re: Lehrkraft fuer Deutsch und Englisch Lieber Oliver, zu Deiner Schlussfolgerung: Andersrum wird auch ein Schuh daraus - ohne das Verwaltungspersonal waere niemandem etwas aufgefallen, und Ihr haettet die angestrebte Loesung realisieren koenne. Waer das nicht besser gewesen? Also, ich bin generell etwas weniger begeistert als Du vom Wirken der Besatzung des Bremserhaeuschens... Herzliche Gruesse von Till Am 10.04.2014 19:05, schrieb MAYER Oliver: Hallo Monika, liebes Forum, danke fuer die Reaktionen (auch als private Mail direkt an mich einschl. der ersten Initiativbewerbung)..... Allerdings ist die Stelle noch nicht freigegeben, und die Ausschreibung erfolgt voraussichtlich ab Juni. Und es muss ein japanischer Muttersprachler sein, da unsere Deutschabteilung im Idealfall aus zwei Personen besteht, und eine davon bin ich. Die Variante mit der befristeten Stelle ist endgueltig vom Tisch, und zwar, weil es unmoeglich/verboten ist. Wir haben uns 2008 selbst eine Regelung gegeben, dass befristete Arbeitsverhaeltnisse fuer Lehrende nur im Fall von besonderen Aufgaben (tokubetsu gyoumu) moeglich sind, und derzeit gibt es auch nur einen solchen Kollegen, und der wird aus projektgebundenen Drittmitteln bezahlt. Dass es diese Regelung gibt, hat niemand gemerkt, obwohl der Vorschlag der Befristung seit November letzten Jahres zwischen unserem Institut und dem Rektorat hin- und herging und mehrfach diskutiert wurde, aber erst die Abteilungsleiterin der Personalabteilung hat uns am Mittwoch auf diese Regelung aufmerksam gemacht - die uebrigens von den Professoren beschlossen worden war! (Was mal wieder zeigt, dass in japanischen Unis ohne engagiertes und kompetentes Verwaltungspersonal nichts funktioniert.) Viele Gruesse Oliver Mayer