[SoLaWi Stopperich Mitgliederinfo] Solawi-Bieterrunde gestern

  • From: <familie.kroell@xxxxxxxxxxx>
  • To: <solawi-stopperich@xxxxxxxxxxxxx>
  • Date: Thu, 18 Feb 2016 18:26:54 +0100



Liebe Mitglieder, 

ich möchte mich ganz herzlich bedanken bei allen, die gestern da waren, und bei 
denen, die weiter bei der Solawi Stopperich mitmachen. Leider waren wir gestern 
zu wenige, um den Richtwert von 85 bzw. 45 Euro halten zu können. Die 
Anwesenden haben gestern etwas Großes durchgekämpft, nämlich dass es 
weitergeht. Ich freue mich riesig über unsere Mitglieder, die sich und ihre 
Talente einbringen und eingebracht haben. Wir haben super Menschen dabei! Danke 
dafür! Ohne euch und Sie würde es nicht gehen.

Davon, dass wir gestern nur 35 waren und wir eine ebenso große Anzahl an 
Stimmübertragungen hatten, bin ich enttäuscht. Die Bieterrunde ist bei uns im 
ersten Jahre eine Pflichtveranstaltung gewesen, wo man sich nur in begründeten 
Ausnahmefällen abmelden könnte. Ich finde, das ist ein sehr schiefes Verhältnis 
von körperlich Anwesenden und Stimmübertragungen. Wir sind ja (auch) eine 
Gemeinschaft und die haben wir gestern im Guten erlebt. Ich weiß, dass manch 
einer wichtige Gründe hatte, warum er nicht gekommen ist, aber ich denke auch, 
dass der eine oder andere vielleicht doch hätte kommen können, wenn er gewollt 
hätte. Gestern haben bzw. hätten wir jeden gebraucht. Abgesehen davon ist es 
sinnvoll und bereichernd, die anderen Mitglieder einmal kennenzulernen, denn 
dadurch fühlt man sich mehr eingebunden.

Ich bin auch traurig, dass während des Gartenjahres so viele wieder 
rausgegangen sind. Wir sind doch kein Supermarkt, sondern eine 
Solidargemeinschaft! Weil wir damals eine Warteliste hatten, konnten wir 
diejenigen entlassen, die gehen wollten, trotzdem verstehe ich unter 
Solidarität auch, dass man das Jahr, das man zugesagt hat, auch bleibt. 
(Natürlich gibt es gute Gründe wie Umzug etc....)

Von denen, die gekündigt haben und von denen ich noch keine Gründe dafür gehört 
habe, würde ich gerne wissen, warum sie gehen. Es wäre super und sehr nett, 
wenn ihr/Sie mir die noch nennt/nennen. Wir wollen das ja auch verstehen und 
vielleicht etwas besser machen.

Wovon gestern überhaupt keine Rede war, ist unser Hof. Wir wollen Solawi 
machen, um unseren Hof zu erhalten und um das weiterzuführen, was wir begonnen 
haben: die Tiere so natürlich wie möglich halten, sie nicht ausbeuten, den 
Boden schonend und umweltfreundlich  bewirtschaften, gesunde frische 
Lebensmittel ohne Verpackungsmüll und lange Transportwege herstellen und 
weitergeben und den Menschen, die hier arbeiten, ein menschenwürdiges Leben 
ermöglichen ohne sich für 2 Euro die Stunde an jedem Tag der Woche 
kaputtzuschuften. Was in der Schweine- und Hühnerhaltung schon längst passiert 
ist, nämlich die Industrialisierung der und Massentierhaltung in der 
Landwirtschaft, soll gerade ganz massiv von der Politik und den 
Industrieverbänden auch bei den Milchviehbetrieben durchgeboxt werden. Die 
Politik will nur billige Rohstoffe für die Industrie, die interessiert kein 
fairer Preis. Jemand hat mal gemeint, dass es in Zukunft nur noch industrielle 
Landwirtschaft ODER solidarische Landwirtschaft geben wird. Viele von uns 
träumen davon, dass die Erde wieder ein Paradies wird, in dem es allen 
Geschöpfen gut geht. Solawis sind ein Teil dieser Veränderung in diese Richtung.

Wir machen hier etwas Neues, wir sind mit unserem Projekt Aussteiger aus dem 
bestehenden Wirtschaftssystem und beginnen etwas völlig Neues, wirtschaftlich, 
vom sozialen Miteinander und vom Umgang mit unserer Umwelt und unseren 
Mitgeschöpfen her gesehen. Wir haben einen sehr kundigen und engagierten neuen 
Gärtner mit viel Power und guten neuen Ideen. Das ist großartig und ich bin 
glücklich, dabei zu sein.

Alles Liebe und Gute von Jutta Kröll

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