[sge-liste] PRESSE:FAZ:Gefährliche Verlockung

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  • Date: Mon, 15 Jul 2019 20:32:36 +0200


EINTRACHT FRANKFURT UND HALLER :
Gefährliche Verlockung
EIN KOMMENTAR VON RALF WEITBRECHT -AKTUALISIERT AM 15.07.2019-09:01
 Was nun? So ratlos wie Haller auf diesem Foto dürfte so mancher
Eintracht-Fan angesichts der Personalie sein
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Die Frankfurter Eintracht steht am Scheideweg. Stürmer Haller steht offenbar
vor dem Absprung. Stand jetzt sieht es so aus: Im Vergleich zur Vorsaison
steht die Eintracht sportlich schlechter da.

Der Fall Haller verdeutlicht: Die Eintracht steht am Scheideweg. Lässt der
Verein einen wechselwilligen Spieler gehen und streicht dafür wie schon im
Fall Jovic eine hohe Ablöse ein? Oder bleiben die Verantwortlichen, besorgt
um den sportlichen Zustand der Mannschaft, standhaft und verwehren ihm die
Freigabe?

Genau an diesem Punkt befindet sich das Tauziehen um den umworbenen Stürmer
aus dem Land des Weltmeisters. Der Franzose ist hin- und hergerissen. In den
vergangenen zwei Jahren, in denen er für die Eintracht höchst erfolgreich
auf Torejagd gegangen ist, hat sich Haller in den Fokus gespielt.
Vertraglich ist er noch zwei weitere Jahre an die Eintracht gebunden. Doch
was heißt das schon in Zeiten, in denen Spieler, die sich nach Veränderung
sehnen, plötzlich keine große Lust mehr verspüren und sich gedanklich schon
verabschiedet haben. Auf den umworbenen Haller trifft all dies nicht zu.
Haller hat sich nie hängenlassen. Er hat in der Schweiz, wo sich die
Eintracht sieben Tage lang weiteren Feinschliff für den nahenden
Pflichtspielalltag geholt hat, wie sonst auch zuverlässig mitgezogen.
Haller, charakterlich gefestigt, weiß um seine Pflichten, die er seinem Klub
schuldig ist. Er weiß aber auch: Wenn die Millionen locken, muss er neu
abwägen.

Gesprengte Frankfurter Offensive
Das muss Fredi Bobic auch. Der Sportvorstand der Eintracht, am Ende der
vergangenen beiden Spielzeiten jeweils von einer Fachjury zum „Manager des
Jahres“ gewählt, muss entscheiden, was ihm die Dienste Hallers wert sind.
Dessen stürmischen Kollegen Luka Jovic hat man schon verloren. Haller könnte
nun der Nächste sein, der die Abteilung Attacke verlässt – was die dadurch
gesprengte Frankfurter Offensive weiter schwächt. Stand jetzt sieht es
nämlich so aus: Im Vergleich zur Vorsaison steht die Eintracht sportlich
schlechter da.

Der überragende Torhüter Kevin Trapp ist nicht da. Ihn möchte man ebenso
endgültig zurückholen wie auch Martin Hinteregger. Zwei vormals ausgeliehene
Stammspieler, für die die Eintracht bislang keinen Ersatz gefunden hat. Und
auch Sebastian Rode soll wieder zurück zu seinem Herzensklub kommen. Trainer
Hütter bereitet dies (noch) keine Kopfschmerzen. Bobic vermutlich auch
nicht. Der Manager vertraut weiter seinem Netzwerk, das der Eintracht bisher
gutgetan hat. Spieler für kleineres Geld zu verpflichten, um sie dann nach
entsprechender Entwicklungszeit gewinnbringend zu veräußern: das kann man
machen, muss man aber nicht zwangsläufig tun. Man kann den einst für sieben
Millionen Euro aus Utrecht gekommenen Haller auch halten – wenn man es denn
wirklich will.


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