Drei Scorerpunkte für Brasilianer - Sven Bender am Knie verletzt
Startelfdebütant Paulinho glänzt gegen schwache Eintracht
Dank eines souveränen 4:0-Erfolgs gegen harmlose Frankfurter fuhr Bayer
Leverkusen den achten Erfolg aus den letzten neun Pflichtspielen ein und schob
sich zumindest vorübergehend auf Tabellenplatz vier vor. Die Rheinländer
brachten sich mit je zwei frühen Toren in beiden Spielhälften auf die
Siegerstraße. Leverkusens Coach Peter Bosz rotierte im Vergleich zum 3:1 gegen
Union Berlin im DFB-Pokal-Viertelfinale auf sechs Positionen: Statt Tah,
Demirbay, Sinkgraven, Bailey, Alario (alle Bank) sowie Amiri
(Schulterverletzung) begannen Weiser, Wendell, Baumgartlinger, Bellarabi, Diaby
und Paulinho (Startelfdebüt in der Bundesliga). Für Abraham, Sow und Chandler
(alle Bank) starteten Hasebe, Kohr und Rode (nach Magen-Darm-Infekt).
Frankfurt von Bayer eiskalt erwischt
Die erste Chance im Spiel gehörte der Eintracht. Weil Baumgartlinger am
Strafraumrand ausrutschte, kam Kamada zum Schuss und zwang Hradecky zu einer
Parade, ehe Tapsoba die Situation entschärfte (2.). Im weiteren Verlauf der
Anfangsphase präsentierte sich jedoch die Werkself überlegen, die mit ihrem
ersten gelungenen Angriff zudem prompt in Führung ging: Diaby bereitete links
vor und Havertz vollstreckte im Zentrum aus kurzer Distanz zum 1:0 (4.). Auch
danach blieb Bayer tonagebend. Sven Bender traf nach einer Flanke im
Fünfmeterraum den Ball nicht richtig (13.). Doch wenig später stand es bereits
2:0. Der von Wendell links in den Strafraum steilgeschickte Paulinho passte
flach nach innen, Bellarabi schob mühelos ein (14.).
Danach waren die Hessen zwar um eine Antwort bemüht, gegen gut postierte
Leverkusener gab es jedoch kaum ein Durchkommen; auch, weil die SGE bei ihren
Angriffen zumeist mit zu wenig Präzision und Zug zum Tor agierte. Weil auch die
Rheinländer in Sachen Angriffsbemühungen einen Gang zurückschalteten, passierte
bis zur Halbzeit nur noch wenig in der BayArena.
Mit einer traurigen Ausnahme: Sven Bender verletzte sich bei einer
erfolgreichen Abwehraktion gegen Kostic vor dem eigenen Strafraum am linken
Knie und musste in der 35. Minute verletzt vom Feld. Für ihn war es bereits die
28. Auswechslung seiner Karriere vor der Pause - Bundesliga-Rekord! Tah kam in
die Partie. Mit der verdienten Führung für die Bosz-Elf ging es anschließend in
die Pause.
Paulinho versüßt sein Startelfdebüt
Die zweite Hälfte begann sehr ähnlich wie die erste - mit zielgerichteten
Angriffen der Leverkusener. Wurde dem vermeintlichen 3:0 von Havertz aufgrund
einer vorangegangenen Abseitsstellung von Vorbereiter Diaby die Anerkennung
noch verweigert (48.), kam Bayer keine Minute später doch zum dritten regulären
Treffer: Paulinho zog von links nach innen und tauchte dann nach Doppelpass und
Absatzablage von Bellarabei frei im Strafraum auf, ehe er überlegt ins Tor
einschob (49.).
Während Hinteregger nach einer Standardsituation auf der Gegenseite in der 54.
Minute per Volleyabnahme plus Nachschuss die größten Chancen des Spiels für die
Eintracht liegen ließ, machte es Bayer auf der Gegenseite kurz darauf besser.
Havertz setzte Paulinho aus dem Fußgelenk wunderbar in Szene und der 19-Jährige
erzielte abgeklärt seinen ersten Doppelpack in der Bundesliga (55.). Damit war
die Partie vorentschieden. Während Hütter Sow und Gacinovic für die wirkungslos
gebliebenen Kohr und Kamada brachte (57.), schonte Bosz Havertz und Aranguiz,
für die Bailey und Palacios ins Spiel kamen (62., 67.). Mit einem abgefälschten
Kostic-Schuss, der knapp vorbeiging (76,), als einzigem kleinem Highlight der
Schlussphase, plätscherte die Partie dem Ende entgegen.
Nach dem siebten Heimsieg im - wettbewerbsübergreifend - siebten Heimspiel 2020
gastiert Leverkusen am Donnerstag (21 Uhr) bei den Glasgow Rangers im
Europa-League-Achtelfinale. Für Frankfurt geht es im selben Wettbewerb am
Donnerstag (18.55 Uhr) gegen den FC Basel weiter. In der Bundesliga gastiert
Leverkusen erst am Montag (20.30 Uhr) in Wolfsburg, tags zuvor empfängt die
Eintracht (Sonntag, 15.30 Uhr) Borussia Mönchengladbach.