Hoi zäme,
Es guets Nöis.
Beim gestrigen Online-Treff wurde gewünscht, dass ich die Konzeptskizze von
QUAFOOOD herumreiche. Siehe angetätscht.
Diese Konzeptskizze ist herangezogen worden für die Formulierung einer
Projekteingabe der OGG beim Amt für Regionalentwicklung. Daraus wurde aber
nix, weil das ARE von Projektvorschlägen überschwemmt wurde und zu wenig
Geld dafür parat gemacht hatte.
(OGG = Oekonomisch Gemeinnützige Gesellschaft; eine uralte Organisation,
noch im alten Bern gegründet vor der französischen Revolution, und heute
sehr modern unterwegs: www.ogg.ch )
Nun suchen OGG und Planval (www.planval.ch) weitere Finanzierungsquellen.
Wir nehmen das jetzt auch auf als ein Projekt von pkbern, wo wir mit
involviert sein wollen, wenn da etwas draus wird. Weil: Sobald da etwas
möglich wird, braucht es dann Leute in den Berner Quartieren, welche da
Hand anlegen und am Karren mit ziehen wollen.
UND: Es gibt schon Vorläufe, wie zB. die "Elfenauer Einmacherei", die
leider wegen Corona doch noch abgesagt werden musste. Auch das tätsche ich
an. Wir werden es wieder versuchen....
Und ich tätsche auch die Permakultur-Fiction an, welche der Auslöser dazu
war.
Die Stadtbehörden sind auch schon informiert und interessiert (Rafaela
Schmid vom Amt für Umwelt, welches das Entstehen des "Ernährungsforum Bern"
unterstützt. Aber Bern hat nur sehr beschränkte Mittel zur Verfügung).
Wer Ideen dazu hat, oder Kommentare, oder Vernetzungen oder auch nur
informiert bleiben will ob/was daraus wird, schreibt mir auf
uelischeuermeier@xxxxxxxxx . Ich kann bis auf weiteres
Informationsschaltstelle für QUAFOOD spielen. Im Arbeitskreis "Projekte"
der pkbern halten wir es sicher im Blickfeld.
Blibet xung!
Ueli
BERNER QUARTIERSAUEREI
Eine kleine Zukunftsstory (“Permakultur-Fiction”, Ueli Scheuermeier, 9. Juli
2020)
Wie jedes Jahr zur gleichen Zeit ist am Samstagnachmittag auf dem
Schulhausareal die lange zum voraus angekündigte Quartiersauerei. Es ist schon
lange klar, dass das nix mit einer Sau zu tun hat, sondern mit sauer.
Interessanterweise ist gerade das mögliche Missverständnis dafür
verantwortlich, dass sich viele Leute damit zu befassen begannen, weil sie
intrigiert nachfragten was das soll und schliesslich hörten, dass es ums
Einsäuern von Gemüse geht, und sich folglich gedanklich damit zu befassen
begannen.
Also am Samstagnachmittag geht’s eben wieder los.
- Miriam und Roberto haben die ganze Logistik auf dem Schulhausareal
organisiert, mit Tischen und Bänken, Salz und Wasser und Becken, usw.
- Jurek hat wieder seine Kontakte spielen lassen und wieder einmal mehrere
hundert Kilo Gemüse sichern können, das sonst übers Wochenende in die
Biogasanlage geschmissen oder in die Kompostanlage gekarrt worden wäre. Es wird
am Samstagmorgen in Harassen beim Schulhaus angeliefert.
- Sigi und Melanie haben wieder einmal 300 neue eineinhalb-Liter Einmachgläser
mit Gummi und Spannbügel organisiert. Klar werden viele wieder ihre alten
Gläser bringen, aber egal, was von den 300 nicht weg geht, können sie an die
nächste Quartiersauerei in einem anderen Quartier weiterreichen.
- Und natürlich die Meisterköchin und Meister-Einsäuerin vom Quartier: Judith,
die wieder einmal allen zeigt wie das geht.
Um 1400 geht’s los. Es sind mehr als 50 Leute da, die miteinander an den
Tischen Gemüse schnipseln und in Gläser einfüllen, genau überwacht und
angeleitet von Judith und den alterfahrenen Einsäuerer und Einsäuerinnen aus
den letzten Jahren. Es ist immer so quasi ein kleines informelles Quartierfest.
Der Hanspeter hat wieder mal sein Handörgeli mitgebracht, aber die Jungen
wollten auch ihre Musik hören, und so konnten sie sich einigen, dass ab 1600
gewechselt wird. Unter den Bäumen Schnipseln, Schnorren, Musik hören, den
Kindern zeigen wie das geht…….
Um 1800 sind sage und schreibe 650 Gläser gefüllt, 100 mehr als letztes Jahr.
Die Leute haben ihre Gläser mit heimgenommen. Wer keine Gläser gebracht hatte,
konnte sie bei Sigi kaufen. Und wer zuviele hatte, der verkaufte sie Sigi. Es
war eher wie ein Depot. Sigi hatte natürlich auch Gummiringe, weil die gehen
öppe verloren.
Und wer daheim keinen Platz hat für alle Gläser, die er/sie fertiggestellt
hatte, der brachte sie mit eigenem Namen beschriftet an Fritz, der eine Garage
hat und kein Auto drin. Dort kann man sie immer jeden Samstag auch wieder
holen.Inzwischen säuern viele daheim in der Wohnung ein, wenn sie selbst billig
zu Gemüse kommen oder einen eigenen überquellenden Garten haben. Es geht ja
auch relativ einfach wenn man weiss worauf es ankommt. Aber zur alljährlichen
Quartiersauerei kommen sie trotzdem auch, weil man dort prima austauschen und
fachsimpeln kann, und überhaupt….
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QUAFOOD 200920.docx
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Die Elfenauer Einmacherei.docx
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