Neue S-Bahn, subjektiver Eindruck

  • From: "Sandra Grenzer" <s_grenzer@xxxxxx>
  • To: <MobilInBayern@xxxxxxxxxxxxx>
  • Date: Sun, 4 Mar 2012 05:36:14 +0100

Hi, da Gustl ja schon eine sehr ausführliche Presseinfo verschickt hat, 
werde ich mich kurz auf den Praxistest und die Führung beziehen, nicht die 
technischen Daten.


Der Einstieg
Um 14.30 Uhr ging's dann los. der nette Bahnmitarbeiter führte zunächst die 
Türen vor. An jeder Türe ist eine durchgängige, hervorstehende Gummileiste 
angebracht, die sich mit Stock oder Hand deutlich auffinden lässt. Wichtig: 
Immer links von dieser Gummileiste befindet sich der Türöffnerknopf, der 
auch deutlich fühlbar markiert ist. Er ist, im Vergleich zur alten S-Bahn, 
wesentlich niedriger angebracht, mehr rollstuhlgerecht, was positiv 
auffällt!
Sollte die Türe schließen und eine Stockspitze unten am Boden oder eine Hand 
in der Türe, gleich, auf welcher Höhe sein, werden diese erkannt. Die Türe 
braucht keinen Kontakt zur Hand, um sie zu erkennen. Sofort setzt der 
Piepton aus und die Türe geht wieder auf.
Auch eingeklemmte Hundeleinen kann die Türe, laut Bahnmitarbeiter, erkennen.
Der Schiebetritt reicht bis an den Bahnsteig und ermöglicht sicheres Ein- 
und Aussteigen.


In der Bahn:
Gibt es Stufen. Zunächst in den Wagen auf den Gängen, dann aber auch noch zu 
den Sitzen nach oben. Die Abteile für Fahrräder, Rollstuhlfahrer usw. bieten 
viel Fläche, da sie seitliche Klappsitze, keine Sitzgruppen haben.
Diese Abteile liegen auf Einstiegshöhe. Will man nicht seitlich auf dem 
Klappsitz sitzen, muss man definitiv eine Stufe hinauf gehen. Ehrlich 
gesagt, habe ich nicht aufgepasst, ob unten, vor Stufenbeginn eine fühlbare 
Fußmarkierung zu erspüren ist und ob oben vor der Stufe auch eine solche 
angebracht wurde. Ich gestehe, dass ich mich, da diese Markierungen noch 
sehr selten sind, auf den Stock verlasse.
Grund für die Stufen sind die dort unter den erhöhten Wagenteilen 
angebrachten Motoren unter dem Boden.
Der Bahnmitarbeiter erwähnte, Stufen seien mit dem Stock besser zu ertasten 
und sehbehinderte hätten mit Rampen eher Schwierigkeiten als mit Stufen. 
Bevor Stufen beginnen, sei der Boden grau markiert, was sehr gut 
kontrastieren soll. Eine einzige negative Stimme habe ich zum Thema Platz im 
Durchgang gehört: Einen Rolatorfahrer, der es zu eng fand.

Die Toiletten:
... Sind diese fast runden Ausbuchtungen, auf die man trifft. die Türe ist 
evtl. schwerer zu öffnen.
Ansonsten gibt es Oberhalb des Wasserhahns, dem Seifenspender, der 
Handtücher und der Spülung Beschriftungen in Blindenvollschrift. 
Aufgebrachte Klebeschilder sind es, die leider evtl. Wandalen zum Opfer 
fallen könnten. Ich wies den Bahnmitarbeiter freundlich darauf hin. Dies 
würde bei den regelmäßigen Wartungen mit überprüft.

Die neuen S-Bahnen im Praxistest:
Ich hatte das Glück, auf Hin- und Rückfahrt eine neue S-Bahn zu erwischen.
Das Einsteigen klappte immer hervorragend.
Wer einen empfindlichen Magen hat, das Rückwärtsfahren nicht verträgt und 
nicht mit der höheren Beschleunigung rechnet, wird erst etwas kämpfen, 
sollte er gegen die Fahrtrichtung sitzen. Die bahn fährt schneller an, aber 
sehr gleichmäßig. Ihr Laufstil ist sehr ruhig. Sie kann aber schneller 
beschleunigen, dafür jedoch sehr gleichmäßig. Gefühlt fährt sie schneller. 
Wobei wir Menschen gefühlte konstante Geschwindigkeit ja nicht wahrnehmen 
können, ob 130 oder 200, so lang sie gleichmäßig ist. Mein subjektiver 
Eindruck rührt wohl eher von der Drehzahl her. Die neue S-Bahn nutzt den 
Drehstrom besser als die alten S-Bahnen.

Ansagen bei vorhandenem Höhenunterschied zum Bahnsteig auf höherem 
Aufmerksamkeitslevel
Den automatisierten Ansagen geht immer ein Gongsignal voraus. Sie sind von 
einer sehr klar und deutlich verständlichen Männerstimme gesprochen und 
bisher haben weder laute Unterhaltungen, noch mit Handys spielende 
Jugendliche etwas an der sehr guten Verständlichkeit geändert.
In Dürrenhof gibt es an der Linie S-1 den einzigen Bahnsteig mit 
verbleibendem Höhenunterschied zu den neuen S-Bahntüren.
Die Station wird angesagt, der Ausstieg im Verhältnis zur Fahrtrichtung, 
dann die Umsteigemöglichkeit und dann wird die Aufmerksamkeit der Fahrgäste 
explizit auf ein höheres Aufmerksamkeitsniveau gesetzt. "Sehr geehrte 
Fahrgäste", heißt es noch mal und dann einen ähnlichen Satz wie "bitte 
beachten sie den Höhenunterschied zur Bahnsteigkante".

Türe zum Aussteigen auffinden
Der Ausstieg wird im Verhältnis zur Fahrtrichtung angegeben. Steht man zum 
Aussteigen bereit an der Türe, fährt diese vor dem Öffnen die Schiebeflächen 
aus, die ja bis zur Bahnsteigkante reichen, achtung, nicht bei 
Höhenunterschied!
Während der Schiebetritt ausfährt, hört man ein leiseres Pieptonsignal, wie 
beim Schließen der Türen, aber leiser.
Das Ausfahren der Schiebetritte ist als brummen hörbar und man hört deutlich 
das Anschlagen der Trittflächen an der Bahnsteigkante und kann sich auch 
danach richten, wenn man doch bei der Seitenwahl unsicher gewesen sein 
sollte.

Dann steigt man aus der S-Bahn aus und auch diese Mail kann man jetzt mit 
Alt-f4 schließen.

Grüßle,

Sandra


-- 
Austragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Unsubscribe>
Eintragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Subscribe>
Listenarchiv: <//freelists.org/archive/mobilinbayern>
Homepage der Liste: <//freelists.org/webpage/mobilinbayern>
Mail an die Moderatoren: <mailto:MobilInBayern-Moderators@xxxxxxxxxxxxx>

Other related posts: