München: Mit Laser, Video und Radar: Mehr Sicherheit im MVV

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  • Date: Thu, 14 Jun 2012 17:43:40 +0200

Mit Laser, Video und Radar: Mehr Sicherheit im MVV
(Quelle: http://www.abendzeitung-muenchen.de)

Julia Lenders, vom 13.06.2012 14:00 Uhr

Gefahr im Gleisbett: Allein im vorigen Jahr sind zwei Menschen dort tödlich 
verletzt worden. Blinden kann der Spalt zwischen zwei Waggons zum Verhängnis 
werden. Jetzt prüft die MVG, wie sie für mehr Sicherheit sorgen kann. Foto: 
imago

Bahnfahren soll sicherer werden. Neue Systeme verhindern, dass Stürze ins 
Gleis tödlich enden. Die MVG probiert einige aus. Billig ist das nicht: 
Gerechnet wird mit mehr als 20 Millionen Euro.

MÜNCHEN Es geschieht immer wieder. Menschen stürzen von der Bahnsteigkante 
ins Gleis und geraten unter die nächste U-Bahn. Jetzt will die Münchner 
Verkehrsgesellschaft (MVG) unterschiedliche Systeme testen, die den 
Gleisraum überwachen und damit solche Unfälle verhindern können. Eine solche 
Sicherung wird schon seit längerem gefordert, insbesondere von der CSU. Was 
ist machbar? Und zu welchem Preis? Die AZ hat darüber mit Günter Pedall, 
Leiter der Sparte U-Bahn, gesprochen. Seit Ende des vergangenen Jahres 
verhandelt die MVG mit drei Herstellern.

Gleisraumüberwachung per Video: Mit der Firma, die dieses System anbietet, 
ist die MVG schon einig geworden. Noch heuer soll es einen Testlauf an zwei 
Bahnhöfen geben - an einem unter und einem über der Erde. Einer dieser 
Test-Bahnhöfe könnte der Rotkreuzplatz sein. Das Ganze funktioniert so: 
Videokameras filmen den Gleisbereich. Wenn sich das immer gleiche Bild 
ändert, reagiert das elektronische System sofort. Dann erhält der 
U-Bahnfahrer ein Warnsignal und fährt so langsam in den Bahnhof ein, dass er 
noch rechtzeitig reagieren kann.

Klar ist: Das System muss in der Lage sein, die U-Bahnen selbst 
auszublenden. Und zwischen einem Menschen und etwa einer Colaflasche im 
Gleis zu unterscheiden. In Berlin gibt es so eine Video-Überwachung bereits. 
"Von dort kommt positive Resonanz", sagt Günter Pedall.

Überwachung per Radar: In Nürnberg wird das schon seit Jahren angewendet. 
Radarstrahlen sind dabei wie ein Teppich übers Gleis gelegt. Wenn sie 
unterbrochen werden, gibt es eine Warnung. Wieder muss mit anspruchsvoller 
Technik ausgewertet werden, ob's tatsächlich ein Mensch ist, der den 
Strahlen-Teppich zerrissen hat. "Die Nürnberger hatten anfangs viele 
Probleme mit Tauben", berichtet Pedall. Inzwischen werde berichtet, dass die 
Zuverlässigkeit nicht schlecht sei. "Aber wir wollen das auch selbst testen." 
Am liebsten noch heuer. Und zwar an den selben Bahnhöfen und zeitgleich mit 
dem Video-Test, um eine bessere Vergleichbarkeit zu haben.

Überwachung per Laser: Das Prinzip, das von einer Düsseldorfer Firma 
angeboten wird, funktioniert genau wie die Radar-Sicherung.

In München gibt es 214 Bahnsteige. Sie alle auszurüsten, wird teuer. Pedall 
rechnet mit mindestens 100000 Euro pro Bahnsteigkante für eine 
Video-Sicherung. Die Installation der anderen Systeme ist wohl noch 
aufwändiger. Vor drei bis vier Jahren habe sich München bereits für das 
Nürnberger Radar-System interessiert. Doch damals hätten die Kosten bei rund 
einer Million Euro je Bahnsteigkante gelegen, sagt Pedall.

Bleibt die Frage, was die MVG tun kann, um auch Blinde besser zu schützen. 
Sie können den Kupplungsspalt zwischen U-Bahnwaggons nur schwer von einer 
Tür unterscheiden. Im Fall der Studentin Alexandra Rietzler endete dieses 
Missverständnis tödlich. Den Spalt zwischen den Zügen mechanisch zu 
sichern - also mit Gittern oder Bändern - ist laut MVG nicht möglich. Auch 
hier wäre eine elektronische Sicherung die Lösung. Die wird jetzt gesucht. 
Pedall: "Wir haben noch nichts, was wir vorzeigen könnten."

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