Augsburg: Stadtwerke: Vorerst soll keine Tram durch die Maxstraße fahren

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  • Date: Fri, 19 Dec 2014 13:01:07 +0100

Stadtwerke: Vorerst soll keine Tram durch die Maxstraße fahren
(Quelle: Augsburger Allgemeine vom 19.12.2014)

Die Stadtwerke sehen momentan keine Möglichkeit, eine Straßenbahn durch die
Maximilianstraße fahren zu lassen. Es sprechen mehrere Gründe dagegen. Von
Stefan Krog


Es kam überraschend: Die Stadtwerke sehen keine Möglichkeit, in den
kommenden Jahren eine Straßenbahn durch die Maximilianstraße fahren zu
lassen. Das gab Stadtwerke-Chef Walter Casazza in der gestrigen
Stadtratssitzung bekannt. Erst im vergangenen Jahr hatte der Stadtrat
beschlossen, dass grundsätzlich eine Tramlinie durch die Prachtmeile fahren
soll und 2016 als Start genannt. Ein Bürgerbegehren hatte diese Forderung
vor vier Jahren aufgestellt. "Auch ich will eine Linie haben, aber erst
später", betonte Casazza.

Die Stadtwerke hatten sechs Varianten näher geprüft. Im Spiel waren unter
anderem eine zusätzliche "Ringlinie" vom Hauptbahnhof über den
Theodor-Heuss-Platz, Moritzplatz und Königsplatz, eine Aufteilung der Linie
2 (jeder zweite Zug wäre über die Maxstraße statt über den Königsplatz
gerollt) und eine Umlegung der Linie 6 (Moritzplatz und Maximilianstraße
statt Heuss-Platz).

Tram durch die Maximilianstraße sei nicht sinnvoll

Casazza erklärte gestern, dass mit den bestehenden Linien eine Führung über
die Maximilianstraße nicht sinnvoll sei. Neben Problemen bei der
Verkehrsabwicklung spielen vor allem zu erwartende Schwierigkeiten bei den
Fördermitteln eine Rolle. Sobald man eine Straßenbahn in die
Maximilianstraße legt, seien Fahrgast-Verluste an anderen Enden des
Tram-Netzes zu befürchten, argumentiert Casazza. Damit verschlechtere man
die Nutzung der Bestandslinien - und müsste Fördermittel an Bund und
Freistaat zurückzahlen. Beispiel Linie 6: Sie muss über die Hochschule
fahren und am Roten Tor eine Verknüpfung zu den Linien in den Süden haben,
um sich dort Fahrgastpotenziale zu erschließen. Das war eine der
Eingangsvoraussetzungen für die finanzielle Förderung.

Neubau von Gleisen in der Maximilianstraße würde zwölf Millionen Euro kosten

FW-Stadtrat Volker Schafitel, der das Maximilianstraßen-Bürgerbegehren vor
Jahren initiiert hatte, äußerte sich "bestürzt". Er verwies darauf, dass die
Trams in der Zeit des Kö-Umbaus sehr gut angenommen worden seien. Casazza
erklärte, er sehe mittelfristig durchaus Chancen für die Maxtram. Dies müsse
aber in Zusammenhang mit neuen Linien gesehen werden, etwa in die
Firnhaberau oder in den Innovationspark. Dann könne man eine neue Linie
planen, die die Innenstadt durchquert und dabei die Maximilianstraße nutzt.
Vor 2020 sei dafür aufgrund der anderen Projekte wie Hauptbahnhof und Linie
5 keine Luft. Auch die Verlängerung der Linie 1 von Lechhausen nach Hochzoll
soll erst 2020 angegangen werden. "Wir können nicht alles gleichzeitig
schultern", so Casazza. Der Neubau von Gleisen in der Maximilianstraße würde
zwölf Millionen Euro kosten.

Die Stadtwerke erwarten wegen ihrer Investitionen im Nahverkehr eine
Erhöhung des jährlichen Defizits von aktuell 40 Millionen Euro auf 50
Millionen bis zum Jahr 2020. Danach soll sich die Lage wieder entspannen.

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