[Orga-Leipzig] Re: Leipziger Erklaerung -- mit Bemerkungen von Frank

  • From: Frank Schmidt <bildervermietung@xxxxxxxxxxx>
  • To: orga-le@xxxxxxxxxxxxx
  • Date: Wed, 09 Jul 2014 14:48:19 +0200

Hallo Leute,
Die Erklärung ist meiner Meinung nach gut geworden. Einige grammatische
und rechtschreibliche Fehler sollten wir natürlich noch ausbügeln.

------
Hier sind noch Ergänzungen von mir:

- was für ein Bildungssystem ich mir wünsche:
Eins, das Menschen zu "selbstständigem Denken erzieht"

- Die offizielle Ermöglichung eines autarken und/oder alternativen
Lebensstils finde ich auch superwichtig. Das hat etwas mit persönlicher
Freiheit zu tun. Man sollte ohne Nachteile und ohne Zwang entscheiden
können, ob man am offiziellen System "teilnimmt" (mit allen Vor- und
Nachteilen) oder sein Leben ganz anders gestaltet (mit allen Vor- und
Nachteilen).
Je mehr aber Konzernmacht  mit staatlicher Gewalt zusammenwächst
(übrigens eine Definition von Faschismus), umso weniger Platz bleibt für
eine eigene freie Wahl. Aktuelles Beispiel ist die Rundfunk-Zwangsabgabe.

- uns nicht mehr durch rechts/links-Denkmuster aufspalten zu lassen muss
unbedingt drin bleiben!! Das ist ja ein Markenzeichen eben dieser neuen
Friedensbewegung von 2014. Ich lebe seit 20 Jahren ohne diese verkürzten
Denkmuster und finde mich damit in der vielfältigen Gesellschaft besser
zurecht. Ich bin ständig herausgefordert, näher hinzuschauen und tiefer
zu analysieren und nicht an oberflächlichen Etiketten hängenzubleiben.

- "Wir stehen auf..." finde ich passend. Im Jahr 1987 war ich bei einem
Konzert des regimekritischen Liedermachers Stephan Krawczyk in der
Leipziger Lukaskirche. Das Programm hieß "Wieder stehen". Einer seiner
Slogans lautete: "Wenn einer schon mal aufgestanden ist, dann kann er
sich auch wi(e)dersetzen!"
https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_Krawczyk --> sehr lesenswert!

Liebe Grüße von Frank







Am 06.07.2014 17:04, schrieb Ingo Klein:
> Salute !
> 
> Wir saßen Gestern zu viert im Park
> und haben über die Leipziger Erklärung geredet,
> auch bezüglich der Brainstorming-Stichpunkte
> (von vorvorigem Mittwoch)
> und deren Wertungen
> (vom verg. Mittwoch / Protokoll??).
> 
> Haben uns abgesprochen, was etwa wie zusammengezogen
> oder gestrafft werden könnte usw. usf.
> 
> Hab versprochen mich mal ranzusetzen
> und daraus einen Vorschlag zu machen ...
> 
> Hier als Mail-Text mit häßlichen Umbrüchen:
> (anbei als PDF lesbarer, kanns aber auch noch als odt
> oder rtf schicken .. oder doc)
> 
> ---------------------------
> Leipziger Erklärung
> 
> Wir erklären zu den aktuellen Kundgebungen,
> 
> welche jeden Montag um 18 Uhr in Leipzig stattfinden:
> 
> Wir stehen in der Tradition der friedlichen und gewaltfreien
> Bürgerbewegung von 1989.
> 
> Wir stehen auf, für Frieden auf der ganzen Welt und akzeptieren nur
> gewaltfreie Handlungen als Mittel der Konfliktlösung. Weil Kriege und
> Kriegsdrohungen immer nur wirtschaftlichen und Machtinteressen dienen
> und nicht - wie verkündet - Menschen oder Menschenrechte schützen.
> 
> Wir wollen, daß Deutschland NEIN sagt zum Krieg und auch zur Beihilfe
> zum Krieg.
> Wir wollen keine Atomwaffen im Land und auch keine ausländischen
> Militärbasen.
> Und auch keine Rüstungsexporte oder logistische Kriegsbeihilfe hier und
> von hier aus.
> 
> Wir stehen auf, … weil wir eine freie und faire Presse wollen, die
> wahrheitsgemäß berichtet.
> Die transparent und sparsam finanziert ist;
>  unabhangig von Einschaltquoten, Werbeeinnahmen und Machtinteressen.
> 
> Wir stehen auf, … weil wir eine eigenständige und klare deutsche Innen-
> wie Außenpolitik
> wollen, die nicht von Wirtschaft und Lobbyismus - oder gar von außen -
> gesteuert wird.
> Und die ihrer Verantwortung gegenüber der Geschichte gerecht wird.
> 
> Wir stehen auf, … weil wir eine sachgerechte und ethische; eine echte
> Demokratie wollen,
> die durch Zusammenarbeit und Mitarbeit aller Bürger entsteht.
> Und die direkte Entscheidungen des einzelnen Bürgers zulässt.
> 
> Wir stehen auf, … weil wir wollen, dass politische Entscheidungen mit
> gesundem Menschenverstand und mit Bedacht für nachfolgende Generationen
> getroffen werden.
> Auch wenn dies ökonomische und monetäre Interessen widerspräche.
> 
> Wir stehen auf, … weil wir eine den Bedürfnissen der Menschen gerechte
> Verwendung unserer Steuergelder und Abgaben wollen.
> 
> Wir stehen auf, … weil wir ein faires Geldsystem wollen, das nicht von
> internationalen
> Privatbanken dominiert wird und zu Abhängigkeiten und Verschuldungen führt.
> 
> Wir stehen auf, … weil wir gegen Überwachung und Datenspeicherung unter
> dem Vorwand der Terrorabwehr und Sicherheitserhöhung sind.
> 
> Wir stehen auf, … weil wir einen nachhaltigen Umgang mit Natur und
> Umwelt wollen, der unsere Nahrungs- und Lebensgrundlage vor schädlichen
> industriellen Einflüssen bewahrt.
> 
> Wir sehen ein Tier nicht mehr nur als eine Sache an, sondern als
> empfindsames Lebewesen.
> 
> Wir stehen auf, … für ein Bildungssystem, dass Chancengleichheit
> herstellt, zu nachhaltigem Leben erzieht und die Bedürfnisse der Eltern
> respektiert.
> 
> Wir stehen auf, … weil wir nicht mehr mit vorgegebenen Denkstrukturen
> und mit Aus- und Abgrenzung leben wollen. Wir wollen ein Miteinander in
> den Herzen und Köpfen.
> Ein Miteinander von Frauen, Männern und Kindern, von Älteren  und
> Jungen, von Arbeitssuchenden, Beschäftigten und Unternehmern, von
> Inländern und Ausländern.
> Klassifizierungen wie Links und Rechts, Ost und West, zum Zwecke der
> Aufspaltung lehnen wir ab.
> 
> Wir wollen ein neues Miteinander leben, mit Toleranz, Respekt,
> Freundschaft und Liebe.
> Uns friedfertig begegnen, ohne Vorurteil und Streit. Uns
> basisdemokratisch versammeln, transparent und lösungsorientiert agieren
> und im Konsens entscheiden. [Eigenwerteabsatz]
> 
> Wir erklären uns solidarisch mit allen mutigen Bürgern, die heute und in
> Zukunft in Deutschland, Europa und der Welt für ihre Interessen und die
> der nachfolgenden Generationen auf die Straße gehen. Die für friedliche
> Lösungen stehen und gegen das Diktat des Wirtschaftswachstums.
> Aber auch mit jedem Menschen auf dieser Welt, der sich aus Ohnmacht und
> Unterdrückung jedweder Art befreien möchte und dafür aufsteht.
> 
> Wir rufen jeden verantwortungsbewussten Menschen auf, der dieser
> Erklärung zustimmen kann, alles in seiner Macht stehende zu tun, um
> unsere Welt friedlich und gewaltfrei zu verbessern.
> 
> Der Wandel beginnt bei uns selbst!
> 
> Die Leipziger Montagsdemo, 2014
> 
> ANMERKUNGEN:
> Was fehlt: Imperialismuskritik !! / soz. Gerechtigkeit !! / Autarkie /
> Rechtsstaatlichkeit
> Unbedingter Formulierungsbedarf: Bildung / Steuern (oder raus?) /
> Formulierungdoppelung zwischen letztem „wir stehen auf“ und dem
> Eigenwertabsatz
> kriege ich jetzt nicht mehr raus. Vorschläge?
> Vielleicht den  Eigenwertabsatz nochmal völlig neu formulieren, da soll
> ja rauskommen,
> wie wir miteinander umgehen wollen und was unsre Werte sind.
> Das mit dem Rechts Links habe ich so geschrieben, das es als Stöckchen
> rauskommt, über das wir aber nicht springen werden. (Wegen mir könnten
> wir den Satz aber auch streichen.)
> Ja, das mit den Rüstungsexporten hab ich reingeschrieben. Gehört m.E.
> aber dazu.
> Das mit dem „Wir stehen auf“, klingt etwas martialisch in meinem Ohr.
> Vielleicht kann man da auch die Formel aus dem Mantra nehmen: „Wir
> stehen hier“??
> Gut: auf eine Seite kürzen: ich habs nicht geschafft, auch mit
> Trickserei nicht: Sorry.

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