[lit-ideas] atto primo, aria

  • From: adriano paolo shaul gershom palma <palmaadriano@xxxxxxxxx>
  • To: lit-ideas@xxxxxxxxxxxxx
  • Date: Tue, 26 Jun 2012 16:05:46 +0200

la culatta della bombarda rimbalzo' violentemente al rinculo del colpo di
cannone
da
la calunnia, il barbiere, atto primo


On Tue, Jun 26, 2012 at 4:00 PM, <Jlsperanza@xxxxxxx> wrote:

> Witters wrongly thinks.
>
> In a message dated 6/25/2012 6:35:25 P.M. Eastern Daylight Time,
> rpaul@xxxxxxxx writes:
> I can't, right off, think of how to put
> 'I'm going  to the movies next Saturday,' into some perspicuous
> notational form, without  making several counter-intuitive stipulations,
> such as 'I' = 'Robert Paul,'  or the rebarbative 'next Saturday' =
> t-sub-one,' etc. And the advantage of  putting it into logical notation
> escapes me.
>
> --
>
> Note, however, that while "I" _is_ (or can be) a trick, 'you' isn't. "You
> never know" is best possibly formalised as: _for anyone_, he or she doesn't
> know  (cfr. "You can't teach an old dog new tricks"). I.e. the point is
> that
> while "I"  carries its personhood in a blatant way, "you" is more of an
> 'impersonal'  thing.
>
> Note, too, that Grice's dictum somewhat holds, "If you can't put it in
> symbols, it's not worth saying". For suppose Einstein were to propose, as
> indeed  he did, "E =mc2". His essay, from what I recall, does NOT beging
> with, "I
> hold  this to be true: E = mc2" -- which would be 'ad hominem'. I.e. To
> use "I" in scientific essays is considered rude. People use "we" which is
> thought somehow to be more polite, but still a bit too personal for me. I
> prefer  to use "you". "In this essay, you hold that E = mc2".
>
> Note that the French use "on", which was wrongly assumed by the English to
> mean, "one" as in "One can't help it" ("But two perhaps can", Humpty Dumpty
>  retorts). Illeism is the theory that for any occurrence of "I" it can be
> turned  into a THIRD person utterance. Lichtenberg after translating
> Descartes's  Meditations from the original French into Lichtenberg's
> vernacular,
> concluded  that Descartes's dictum: "I am ----- Therefore, I think." was
> possibly meant to  signify, by Descartes, mutatis mutandis:
>
> Lichtenberg is
>
> ---- Therefore,
>
> Lichtenberg thinks.
>
> Replacing "Lichtenberg" by "Descartes", we get the scientific point made by
>  Grice: "if you can't put it in symbols, it's not worth saying". For surely
> the  TRUTH of the 'cogito' extends beyond the circumlocutory use of "I" (or
> 'you' or  'he', for that matter). And so on.
>
> Speranza
>
>
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palma, KZN

















*יד*  וַיַּעַן עָמוֹס, וַיֹּאמֶר אֶל-אֲמַצְיָה, לֹא-נָבִיא אָנֹכִי, וְלֹא
בֶן-נָבִיא אָנֹכִי:  כִּי-בוֹקֵר אָנֹכִי, וּבוֹלֵס שִׁקְמִים.

























 palma

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 *An die Nachgeborenen*

*I*

Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn
Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende
Hat die furchtbare Nachricht
Nur noch nicht empfangen.

Was sind das für Zeiten, wo
Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist
Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!
Der dort ruhig über die Straße geht
Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde
Die in Not sind?

Es ist wahr: ich verdiene noch meinen Unterhalt
Aber glaubt mir: das ist nur ein Zufall. Nichts
Von dem, was ich tue, berechtigt mich dazu, mich sattzuessen.
Zufällig bin ich verschont. (Wenn mein Glück aussetzt, bin ich verloren.)

Man sagt mir: Iß und trink du! Sei froh, daß du hast!
Aber wie kann ich essen und trinken, wenn
Ich dem Hungernden entreiße, was ich esse, und
Mein Glas Wasser einem Verdurstenden fehlt?
Und doch esse und trinke ich.

Ich wäre gerne auch weise.
In den alten Büchern steht, was weise ist:
Sich aus dem Streit der Welt halten und die kurze Zeit
Ohne Furcht verbringen
Auch ohne Gewalt auskommen
Böses mit Gutem vergelten
Seine Wünsche nicht erfüllen, sondern vergessen
Gilt für weise.
Alles das kann ich nicht:
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!

*II*

In die Städte kam ich zur Zeit der Unordnung
Als da Hunger herrschte.
Unter die Menschen kam ich zu der Zeit des Aufruhrs
Und ich empörte mich mit ihnen.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.

Mein Essen aß ich zwischen den Schlachten
Schlafen legte ich mich unter die Mörder
Der Liebe pflegte ich achtlos
Und die Natur sah ich ohne Geduld.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mich gegeben war.

Die Straßen führten in den Sumpf zu meiner Zeit.
Die Sprache verriet mich dem Schlächter.
Ich vermochte nur wenig. Aber die Herrschenden
Saßen ohne mich sicherer, das hoffte ich.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.

Die Kräfte waren gering. Das Ziel
Lag in großer Ferne
Es war deutlich sichtbar, wenn auch für mich
Kaum zu erreichen.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.

*III*

Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut
In der wir untergegangen sind
Gedenkt
Wenn ihr von unseren Schwächen sprecht
Auch der finsteren Zeit
Der ihr entronnen seid.

Gingen wir doch, öfter als die Schuhe die Länder wechselnd
Durch die Kriege der Klassen, verzweifelt
Wenn da nur Unrecht war und keine Empörung.

Dabei wissen wir doch:
Auch der Haß gegen die Niedrigkeit
Verzerrt die Züge.
Auch der Zorn über das Unrecht
Macht die Stimme heiser. Ach, wir
Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit
Konnten selber nicht freundlich sein.

Ihr aber, wenn es so weit sein wird
Daß der Mensch dem Menschen ein Helfer ist
Gedenkt unsrer
Mit Nachsicht.

Bertolt Brecht Werke: Gedichte 2. Vol. 12. Berlin: Aufbau-Verlag, 1988; pp.
85-7.

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