Prof. Dr. Michael Sommer (Oldenburg): „Wie ein sinkendes Schiff bis ans Ende der Welt…" - Krisen und Krisenmanagement in der Antike. 17.02.2014, 19.30 Uhr Schlaues Haus, Oldenburg, Vortragsraum 2 EINTRITT FREI Krise: Das Wort löst Urängste im modernen Menschen aus - vor sozialem Abstieg, Chaos, gar Krieg und Weltuntergang. Im Jahr fünf der europäischen Schuldenkrise haben wir uns an die Krise als Dauerzustand längst gewöhnt. Dabei bedeutet "Krise" eigentlich nur "Entscheidung" - eine Situation, in der es Spitz auf Kopf steht. Krise kommt von krinein, dem griechischen Wort für "entscheiden", und Krisen kannte selbstverständlich auch schon das klassische Altertum: Athen schlitterte nach dem zweimaligen Zusammenbruch seines Seebunds im 4. Jh. v. Chr. in eine ökonomische und fiskalische Krise; in eine politische Systemkrise steuerte im 1. Jh. v. Chr. die römische Republik; und die Krise des römischen Kaiserreichs im 3. Jh. n. Chr. manövrierte das Imperium an den Rand des Zusammenbruchs. Der Vortrag beleuchtet solche krisenhaften Zuspitzungen und fragt weiter: Welche Spuren hinterließen Krisen im kollektiven Gedächtnis antiker Gesellschaften? Mit welchem Krisenmanagement versuchte man ihnen beizukommen?