[sge-liste] PRESSE:SGEvEVER:Letzter Ausweg Winterpause

  • From: <frank.eckes@xxxxxxxxx>
  • To: <sge-liste@xxxxxxxxxxxxx>
  • Date: Mon, 23 Dec 2019 12:38:39 +0100

Letzter Ausweg Winterpause
Von Laura Krüger -23.12.2019 - 12:25 Uhr0

Und wieder kein Erfolgserlebnis. Die Eintracht verliert auch beim
Schlusslicht aus Paderborn und verbringt nun ungemütliche Weihnachten.
(Bild: imago images / Sven Simon)
Nach dem erschreckenden Auftritt gegen den 1.FC Köln und der 2:4
Heimniederlage ging es im letzten Spiel des Jahres in Paderborn schon um
sehr viel für die Hessen. Am Ende scheiterte man auch beim Tabellenletzten
der Bundesliga und konnte die Talfahrt auch dieses Mal nicht stoppen.
SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal analysiert:

Auch die Viererkette scheitert
Lange hatte man sich taktische Änderungen und Rotation von Eintracht-Trainer
Adi Hütter gewünscht. Nach der Gelb-Sperre von Martin Hinteregger und durch
die weiterhin bestehende Sperre von David Abraham, sah der Österreicher sich
zu größeren taktischen Änderungen gezwungen. Etwas überraschend entschied er
sich für eine Viererkette, die er noch vor kurzem ausgeschlossen hatte. Die
neue Formation bildeten Makoto Hasebe und der bisher noch nicht eingesetzte
Simon Falette, sowie Timothy Chandler und Evan N´Dicka. Davor sollten
Dominik Kohr und Gelson Fernandes absichern, sodass die weiter vorne
postierten Danny da Costa, Filip Kostic und Mijat Gacinovic sich mehr auf
das Offensivspiel konzentrieren sollten. Ganz vorne startete erneut Bas
Dost, der aber bis auf sein Anschlusstreffer in der zweiten Halbzeit über
weite Strecken enttäuschte. Neben der allgemeinen Verunsicherung, die bei
jedem einzelnen Akteur deutlich spürbar war, fehlte jegliche Abstimmung und
Zuordnung. Das Schlusslicht aus Paderborn konnte die SGE so immer wieder vor
große Probleme und die Defensive auf die Probe stellen. Der Führungstreffer
krönte dann das plan- und konzeptlose Defensivverhalten, als man den
Paderborner Abdelhamid Sabiri ohne jegliche Gegenwehr zum Abschluss kommen
ließ. Felix Wiedwald erstarrte bei diesem Fernschuss und regte sich nicht.
Es passte einmal mehr ins aktuelle Bild der Frankfurter und so lief man
frühzeitig wieder einem Rückstand hinterher. Die Eintracht zeigte sich
geschockt und von nun an noch verunsicherter. Die 2:0-Führung für Paderborn
war daher folgerichtig und auch ein höherer Rückstand wäre durchaus möglich
gewesen.

Kampf wird nicht belohnt
In der zweiten Halbzeit zeigten die Hessen noch einmal eine Reaktion und
kamen hochmotiviert aus der Kabine. Während man hinten immer wieder
wackelte, versuchte man nun vorne wenigstens etwas Druck aufzubauen.
Insbesondere Kostic und Gacinovic kämpften auffällig und versuchten alles,
um die Niederlage abzuwenden. Dass die beiden, gemeinsam mit N´Dicka etwa in
Normalform waren, reichte aber nicht. Auch nicht gegen den Tabellenletzten
aus Paderborn, der immer wieder ansehnliche spielerische Lösungen hatte, von
denen die Adlerträger im Moment weit entfernt sind. Bis zum Anschlusstreffer
durch Dost war die Eintracht über zehn Stunden ohne Tor aus dem Spiel
heraus. Eine Bilanz, die Bände spricht. Trotz einiger Rotation war die SGE
auch einmal mehr läuferisch unterlegen. Rund sieben Kilometer lief man
weniger als Paderborn und die letzten Spiele zeigten ähnliche Wert. Liegt
das nur an der Müdigkeit aufgrund der vielen Pflichtspiele oder ist dies
auch eine Mentalitätsfrage? Im letzten Jahr war die Mannschaft in nahezu
jedem Spiel läuferisch überlegen, bei weitaus weniger breitem Kader und doch
vergleichbar vielen Spielen. Die Mannschaft wirkte trotz weiterer Versuche
zum Ausgleich hilflos und leer. Die Winterpause ist im Moment das Beste, was
passieren konnte und vermutlich auch die einzige Möglichkeit die Talfahrt
endlich zu stoppen.

Alles hinterfragen
Die kurze Pause muss nun von Spielern und Verantwortlichen gut genutzt
werden. Während man nach außen noch Ruhe bewahrt und viele Dinge beschönigt,
um auch Geschlossenheit zu verkörpern und gleichzeitig keinen
Verhandlungsdruck bei möglichen Neuverpflichtungen zu produzieren, wird man
hoffentlich intern eine schonungslose Analyse der Hinrunde durchführen.
Jeder sollte sich hinterfragen und die sportliche Leitung muss gemeinsam mit
dem Trainerteam auch kadertechnisch die richtigen Schlüsse ziehen. Die
Neuverpflichtungen haben nicht so gefruchtet, wie man es sich vorgestellt
hat und es fehlt an Balance im Team. Taktisch sind die Hessen entschlüsselt
und müssen auf der kurzen USA-Reise einen Plan B entwerfen. Wenn man nun an
den richtigen Stellschrauben dreht, kann man die Talfahrt sicherlich auch
stoppen und das auch ohne in Aktionismus zu verfallen und den Trainer zu
entlassen. Es bleibt nur zu hoffen, dass man die Fehler erkennt und die
richtigen Konsequenzen zieht. Dieses Vertrauen sollte man trotz der
teilweise wirklich erschreckenden Auftritte der letzten Wochen noch in die
Verantwortlichen haben. Sie haben es sich in diesem aufregenden und auch
erfolgreichen Jahr 2019 zumindest verdient.


Other related posts:

  • » [sge-liste] PRESSE:SGEvEVER:Letzter Ausweg Winterpause - frank.eckes