"Übergangslösung für den Transport von E-Scootern"

  • From: Lothar Wüstner <l.c.wuestner@xxxxxxxxxxx>
  • To: <frankeninfo-aktuell@xxxxxxxxxx>, <MobilInBayern@xxxxxxxxxxxxx>
  • Date: Thu, 16 Jun 2016 23:55:50 +0200

Übergangslösung für den Transport 
von E-Scootern 

 

Ab Freitag, 1. Juli 2016 wird die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft 

Nürnberg E-Scooter-Nutzern mit gültigem Schwerbehindertenausweis 

(Merkzeichen „G“ oder „aG“) einen individuellen 

Transport mit einem eigens dafür umgebauten 

Hochdachkombi-Fahrzeug anbieten können. Diese Interimslösung 

wird bis Mittwoch, 30. November 2016 bestehen. 

Seit Jahresbeginn können E-Scooter-Nutzer die Busse und 

Straßenbahnen der VAG gemäß einer VGN-weiten Regelung 

nicht nutzen, da die E-Scooter vom Transport ausgeschlossen 

worden waren. Dieser Ausschluss war zum einen 

wegen des Gefährdungspotenzials, das die E-Scooter für die 

anderen Fahrgäste darstellen, erfolgt. Zum anderen wegen 

der rechtlichen Situation: Im Falle eines Unfalls wäre sowohl 

der E-Scooter-Nutzer in der Haftung, als auch das Bus-bzw. 

Straßenbahnfahrpersonal. 

Die Entscheidung zum Beförderungsausschluss hat sich die 

VAG nicht leicht gemacht. Die Verkehrsbetriebe sind sich 

ihrer Verantwortung – gerade für mobilitätseingeschränkte 

Fahrgäste – sehr bewusst. Deshalb lag der VAG viel daran, 

auch Fahrgästen, die auf einen E-Scooter angewiesen sind, 

eine Alternative anbieten zu können. Daher wurde die Gesamtthematik 

eingehend mit dem Behindertenrat der Stadt 

Nürnberg diskutiert, um eine Lösung zu erarbeiten. 

 

Übergangslösung: individueller Transport mit einem 

umgebauten Nutzfahrzeug 

 

In den vergangenen Wochen hat die VAG ein Hochdachkombi-

Fahrzeug aus ihrem Bestand so umbauen lassen, 

dass es den Anforderungen an die sichere Beförderung von 

E-Scootern entspricht. Rückhaltesysteme und andere nötige 

technische Einrichtungen wurden eingebaut. Dieses Fahrzeug 

können sich E-Scooter-Nutzer mit gültigem Schwerbehindertenausweis 

(Merkzeichen „G“ oder „aG“), die sich vorab 

bei der VAG registriert haben, ab 1. Juli als Ersatz für 

Fahrten mit Bus oder Straßenbahn individuell bestellen. Die 

Genehmigung für den Fahrdienst sind eingeholt, das Personal 

ist geschult. 

Ein-und Aussteigen wird jeweils nur direkt an oder in unmittelbarer 

Nähe von VAG-Haltestellen und nur im Stadtgebiet 

Nürnberg möglich sein, der Transport erfolgt nur auf Linienwegen 

der VAG. Wichtig ist auch dabei ein sicherer Ein-und 

Ausstieg, ohne den Linienverkehr und andere Verkehrsteilnehmer 

zu behindern. Die E-Scooter selbst dürfen bestimmte 

Abmessungen (120 cm Länge, 70 cm Breite und 300 kg 

Gewicht) nicht überschreiten und die Nutzer müssen während 

der Fahrt absteigen und auf einem normalen Fahrzeug-

sitz Platz nehmen, damit der E-Scooter als Ladung gesichert 

werden kann. Für die telefonische Bestellung gilt ein gewisser 

zeitlicher Vorlauf, damit die einzelnen Fahrtenwünsche 

geplant und miteinander koordiniert werden können. Da nur 

ein Fahrzeug zur Verfügung steht, bittet die VAG um Verständnis, 

dass es leider zu Engpässen kommen könnte und 

es vorab keine Garantie gibt, dass alle Fahrtenwünsche uneingeschränkt 

erfüllt werden. 

 

Alle relevanten Informationen für E-Scooter-Nutzer sowie 

alle Details über die Möglichkeiten zur Registrierung werden 

ab sofort im Internet unter vag.de veröffentlicht. 

 

Weiteres Vorgehen: Drittes Gutachten soll Klarheit 

schaffen 

 

Derzeit ist ein drittes Gutachten über die Möglichkeit eines 

sicheren Transports von E-Scootern in Bussen und Straßenbahnen 

in Bearbeitung, das Klarheit bringen soll. Dieses 

Gutachten soll nicht nur die technischen, sondern auch die 

juristischen Rahmenbedingungen beleuchten. Von ihm erhoffen 

sich die im VDV organisierten Verkehrsunternehmen 

eindeutige Aussagen, um eine Entscheidungsgrundlage dafür 

zu haben, wie E-Scooter eventuell doch im normalen Linienverkehr 

mitgenommen werden können. Die Ergebnisse 

sollen nach der Sommerpause vorliegen. Auf deren Basis 

wird die VAG die Situation erneut prüfen und entsprechend 

entscheiden. So wird die Übergangslösung der VAG zur Beförderung 

von E-Scootern bis Ende November gelten. 

 

Hintergrund 

Die VAG ist mit dem Beförderungsausschluss von 

E-Scootern einer Empfehlung des Verbandes Deutscher 

Verkehrsunternehmen (VDV) gefolgt. Dieser hatte bereits 

Ende 2014 seinen Mitgliedern dringend empfohlen, 

E-Scooter nicht mehr zu befördern. Der Hintergrund: Ein 

Gutachten der Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen 

e. V. (STUVA) hatte ein erhebliches Gefährdungspotenzial 

bei der Mitnahme von E-Scootern bescheinigt. 

Ein weiteres Gutachten sollte Rahmenbedingungen 

klären, unter denen ein sicherer Transport von E-Scootern 

dennoch möglich wäre, konnte aber keine allgemeingültigen 

Aussagen treffen. Daher blieb der VDV bei seiner Empfehlung. 

 

Quelle:

VAG Verkehrs Aktiengesellschaft Nürnberg


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