Hallo Liste, Gedanken zu Klick-Sonar sihe unten ------ Mit der Zunge sehen" Blinder Kalifornier ist berühmt für seine Echolokalisation Sehen ohne Augenlicht: Im Rah¬men seiner Europatour hat der Kali¬fornier Daniel Kish, berühmt für sei¬ne Echolokalisation, das Nürnberger Bildungszentrum für Blinde und Seh¬behinderte (BBS) besucht und Mitar¬beiter, Jugendliche und Kinder in sein Wissen um Klick-Sonar" einge¬weiht eine Art akustisches Sehen. Daniel Kish steht hinter Luisa und hält ihr ein Schneidebrett vors Gesicht. Sie versucht, es über einen Zungenklick zu orten. Es klappt nicht, das Mädchen greift ins Leere. Kish wechselt die Position, die Sechs¬jährige klickt - und berührt das Brett mit ihren Händen. Es funktio¬niert. Ich weiß es immer ganz ge¬nau", sagt das blinde Mädchen we¬nige Minuten später begeistert. Luisa Wagenhäuser ist von Geburt an blind und eines der vier Kinder aus der Frühf örderung, die in einem jeweils eineinhalbstündigen Einzel¬training ausprobieren können, ob sie sich künftig klickend in ihrem Leben zurechtfinden. Der US-Amerikaner, der seit seinem zweiten Lebensjahr blind ist, hat diese Methode perfek¬tioniert. Beim Klick-Sonar erzeugt das zu¬rückfallende Echo eines scharfen Zungenklicks im Gehirn ein dreidi¬mensionales Bild der Umgebung. Es ist wie Gips in eine Form zu gießen", sagt Kish. Das Echo nimmt die Form der Umgebung an." Das Kli¬cken funktioniere bei einem Kind in einem Bereich von bis zu 100 Metern, das sei jedoch von den Besonderhei¬ten der Umgebung abhängig, infor¬miert der 46-Jährige. Auch Tiere wie Wale oder Fledermäuse nutzen dieses System, um sich zu orientieren. Und so ist Kish zu seinem Spitzna¬men gekommen: Batman, also Fleder¬mausmann. Diese Technik ist nicht für jedes Kind geeignet", weiß Gabriele Feigl, Gesamtleiterin der Frühförderung am BBS Nürnberg. Es handele sich dabei um eine sehr individuelle Geschichte, ob man besser mit dem Klicken oder einem Blindenstock zurechtkomme. Blinde müssen diese Methode ausprobieren, um zu entscheiden: Das ist mein Weg oder eben nicht", fährt die 56-Jährige fort. Manche versuchen es und haben auf Anhieb den ersten Klick -wie Luisa." Die Sechsjährige habe eine schnelle Auffassungsgabe, sagt Feigl, das könnte ein Fingerzeig sein". Auf ihren Langstock wird Luisa so oder so nicht verzichten kön¬nen, er ist notwendig, um Unebenhei¬ten am Boden zu erkennen. Künftig ein festes Angebot Am Nürnberger Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte wird die akustische Orientierung bereits geschult, aber nicht als perfektio¬nierte Methode, wie sie Daniel Kish praktiziert", so Feigl. Künftig soll hier Klick-Sonar als festes Angebot etabliert werden. Das BBS-Frühförderteam umfasst 18 Mitarbeiter. Von Nürnberg, Regensburg und Kulmbach aus wer¬den 120 blinde und sehbehinderte Kinder in Nordbayern mobil in ihren Familien betreut - darunter 20 aus Nürnberg. Das BBS im Süden Nürn¬bergs blickt derzeit auf insgesamt 381 Schüler und Auszubildende. CLAUDIA BEYER (Nürnberger Nachrichten vom 24.05.2013) ------ Was laut bbs in Nürnberg bereits geschult wird, ist wohl so neu nicht. Der Einsatz des Gehörs zur Orientierung ist sicher so lange im Gebrauch, wie es blinde Menschen gibt. Als ich 1947 in die Blindenschule kam, orientierten sich ältere Schüler und auch Erwachsene am reflektierten Schall, den sie durch schnalzen mit dem Mittelfinger und dem Daumen aussandten. Sie konnten auf diese Weise sogar tiefer in der Wand liegende Türen, offene Türen und größere Hindernisse auf dem Gehweg ausmachen. Das Schnalzen brachte den Blinden die Bezeichnung Schnalzer ein. Wir lernten bald, dass reflektierter Schall sehr hilfreich war, egal ob er durch schnalzen mit den Fingern, durch Metallspitzen, die man damals zur Schonung der Schuhsohlen und der Absätze aufnagelte oder später mit den Alukeramik-Halbkugeln an den Langstöcken ausgesandt wurde. Und das machen wir heute noch so. Bewundet haben wir einen unserer Mitschüler, der zwei Augenprothesen trug und einen metallbereiften Handwagen, mit dem wir in der Mittagspause abwechselnd fahrend und sitzend durchs Gelände brausten, mit hochgeklappter Deichsel um die große Runde lenken konnte , ohne je anzustoßen und einen Mann, der als blindes Kind so frei aufwuchs, dass er es schaffte, mit Anlauf über Hecken und Zäune zu springen. Faszinierend, ja geheimnisvoll, kommt mir jedoch die Methode vor, aus dem Zungen-Klick Bilder der Umgebung zu gewinnen. Darüber, wie man so etwas trainiert und perfektioniert, möchte ich gerne mehr wissen. Schade, dass das an mir vorbeiging. Weiß jemand mehr darüber als Schlagzeilen? Viele Grüße Doubrava -- Mail an die Liste: <mailto:MobilInBayern@xxxxxxxxxxxxx> Austragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Unsubscribe> Eintragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Subscribe> Listenarchiv: <//freelists.org/archive/mobilinbayern> Homepage der Liste: <//freelists.org/webpage/mobilinbayern> Mail an die Moderatoren: <mailto:MobilInBayern-Moderators@xxxxxxxxxxxxx>