Weichenaustausch auf der Linie 6: Bauarbeiten liegen im Zeitplan
Frei ist die Bahn noch nicht, auf einem guten Weg sind die
Bauarbeiten im StraÃenbahnnetz auf der Linie 6 (Westfried-
hof â Doku-Zentrum) dennoch: An der Peterskirche tauscht
die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg eine Weiche
aus. Der aus rund 30 Einzelteilen bestehende neue Schie-
nenabzweig wurde am Donnerstagvormittag, 26. Juli 2018
im Bereich der Kreuzung HarsdörfferstraÃe/HainstraÃe plat-
ziert. Die bis zu 18 Meter langen Einzelteile waren mit dem
Lkw aus der StraÃenbahnwerkstatt der VAG in der Heinrich-
Alfes-StraÃe angeliefert worden. Mithilfe von zwei Baggern
wurden die Weichenteile eingehoben und in der Grube aus-
gerichtet. Damit liegt die SanierungsmaÃnahme voll im Zeit-
plan, bestätigt Horst Spiegel, Bauleiter der VAG vor Ort.
Um einen reibungslosen Ablauf des Einbaus sicherzustellen,
hat die VAG bereits in den vergangenen Wintermonaten viel
Zeit investiert: In anspruchsvoller Handwerksarbeit haben
Mitarbeiter in der Werkstatt in der Heinrich-Alfes-StraÃe über
mehrere Wochen die Weiche passgenau gefertigt. Dazu
mussten die Schienen genau nach Plan zurechtgebogen und
das Herzstück der Weiche â die Stelle, an dem sich die
Schienen kreuzen â aus einem Stahlblock gehobelt werden.
Lediglich die Zungenvorrichtung wurde von einem externen
Hersteller zugekauft. Circa alle zwei bis drei Jahre bauen die
Mitarbeiter der VAG nach Bedarf selbst Weichen zusammen.
Damit erhält die VAG entsprechendes Know-how im Betrieb.
âWir bewahren uns damit Unabhängigkeit von groÃen Firmen
im Notfallâ, sagt Klaus Mehrbach, bei der VAG Meister Stre-
ckenunterhalt StraÃenbahn.
Im nächsten Schritt wird die zum Transport zerlegte Weiche
an der Peterskirche wieder zusammengebaut und justiert.
Das ist Millimeterarbeit. Dann ist auch das Auftragen einer
ersten Betonschicht möglich. Die VAG verwendet hierzu
Spezialbeton, der besonders schnell aushärtet. Es folgen
eine weitere Lage Beton und zwei Asphaltschichten, ehe die
Weiche zunächst für Messfahrten und dann für den regulä-
ren Betrieb freigegeben werden kann. Um den Zeitplan hal-
ten zu können, sind im Laufe der kommenden Woche noch
auÃerplanmäÃige Nachtarbeiten nötig. Grund sind die aktuell
hohen Temperaturen, unter denen sich die Schienen so sehr
erhitzen, dass ein VerschweiÃen der Weichenstücke tags-
über nicht möglich ist.
Neben der Modernisierung der Infrastruktur bringt die neue
Schienenverzweigung noch ganz andere Vorteile mit sich.
An den Gleisen der neuen Weiche sind im Gegensatz zum
Vorgängerbau sogenannte Kammerfüllkörper und Sylomer-
Matten angebracht. Diese federn Erschütterungen ab. âDie
StraÃenbahn fährt damit ruhiger über die Schienenâ, erklärt
Christian Mölschl, Wirtschaftsingenieur im Geschäftsbereich
Fahrweg. Das kommt den Fahrgästen zugute, doch auch für
die Anwohner ergeben sich daraus Verbesserungen: âDer
Körperschall wird weniger, der über den Untergrund übertra-
gen wirdâ, beschreibt Mölschl. Für die Anwohner heiÃt das:
geringere Vibrationen bei vorbeifahrenden StraÃenbahnen.
Verstärkt wird der Effekt noch durch eine Tiefrille im Herz-
stück der Weiche. Im Vergleich zur Flachrille rollen die Rad-
reifen dabei ruhiger über den Abschnitt.
Neben den BaumaÃnahmen an der Peterskirche nutzt die
VAG die Zeit der Streckensperrung entlang der Linie 6 zwi-
schen SchweiggerstraÃe und Doku-Zentrum auch für zahl-
reiche andere Arbeiten. Unter anderem erhalten die Stra-
Ãenbahnhaltestellen im blockierten Abschnitt neue Wartehal-
len und beschädigter Asphalt entlang der Gleise wird ausge-
bessert. Auch der Servicebetrieb öffentlicher Raum (Sör)
saniert StraÃenbelag im Bereich der Baustelle. Pünktlich
zum Beginn des Herbstvolksfestes am Freitag, 24. August
2018 werden die Bauarbeiten mit Betriebsbeginn abge-
schlossen sein.
Quelle:
VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg
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