Modernisierungsprogramm für die Nürnberger U-Bahn: Scharfreiterring, Langwasser Nord und Messe machen den Anfang Erste heiße Phase während der Osterferien Auswirkungen auf Fahrplan Der Startschuss für die Sanierung und Modernisierung von drei Nürnberger U1-Bahnhöfen fiel bereits am 16. März. Mit Beginn der Osterferien nimmt das Gesamtprojekt, das die Bahnhöfe Scharfreiterring, Langwasser Nord und Messe betrifft, aber deutlich Fahrt auf. Von Montag, 30. März bis Sonntag, 12. April 2015 sowie von Freitag, 17. bis Sonntag, 19. April steht für die U-Bahn-Linie U1 zwischen den U-Bahnhöfen Hasenbuck und Langwasser Süd jeweils nur ein Gleis zur Verfügung. Die U1 fährt deshalb in diesem Abschnitt im Zehn-Minuten-Takt. Über die geänderten Fahrzeiten informiert eine gedruckte Fahrgastinformation, die es in den Bahnen der Linie U1 sowie im KundenCenter am Hauptbahnhof Nürnberg gibt. Die Abfahrtszeiten sind auch über die Fahrplanauskunft im Internet abrufbar. Zwischen Hasenbuck und Fürth Hardhöhe fährt die U1 wie gewohnt, jedoch zu geänderten Abfahrtszeiten. Die U11 verkehrt nicht. Insgesamt dauern die Baumaßnahmen in diesem ältesten U-Bahn-Abschnitt bis voraussichtlich Anfang November. Die nächsten heißen Phasen stehen während der Pfingstferien, hier fährt die U1 wiederum im Zehn-Minuten-Takt, sowie in den Sommerferien vom 3. August bis 13. September 2015 an. In dieser letzten Phase ist der Bahnhof Scharfreiterring vom 20. Juli bis voraussichtlich 1. November 2015 für den Fahrgastbetrieb komplett gesperrt. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wird zwischen Langwasser Mitte und Scharfreiterring eingerichtet. Neben Standardmaßnahmen, wie dem Tausch von drei Weichen am U-Bahnhof Messe und dem Gleistausch in der Wendeanlage Messe sowie in der Abstellanlage Langwasser Nord, stehen an den U-Bahnhöfen Langwasser Nord und Scharfreiterring Sanierungsmaßnahmen an den insgesamt drei Fußgängerbrücken an. Am U-Bahnhof Langwasser Nord kommt zudem die Komplettsanierung einer Treppe inklusive Steg zum Aufzug, am U-Bahnhof Messe die Erneuerung der Bahnsteigkanten hinzu. Schließlich und endlich ist die Generalsanierung des U-Bahnhofes Scharfreiterring geplant, verbunden mit Maßnahmen zur sogenannten Re-Vitalisierung. Neben der Sanierung der Bahnsteigkanten, die auch schon an anderen U-Bahnhöfen notwendig war, sind hier zahlreiche grundlegende Maßnahmen geplant, die den U-Bahnhof am Ende aufgeräumt, frischer und einladender wirken lassen werden. Dieses Re-Vitalisierungs-Projekt ist das erste in der Nürnberger U-Bahn. Re-Vitalisierung Ziel der Re-Vitalisierung ist es durch ergänzende Maßnahmen das Erscheinungsbild eines U-Bahnhofes zu verbessern und die Funktionalität für den Fahrgast zu erhöhen. Die Silbe Re- nimmt dabei Bezug auf den ursprünglichen Charakter der Bahnhöfe. Der Zustand der Bahnhöfe war zweifellos schon einmal besser. In den vergangenen vier Jahrzehnten haben die ersten U-Bahnhöfe an Attraktivität, an Glanz aber auch an zeitgemäßem Auftreten verloren. Durch nachträgliche Einbauten wirken sie teilweise unaufgeräumt. So ist es eben, wenn man nachträglich Leitungen auf Putz legt oder wenn der Beton im Lauf der Jahre noch etwas grauer, die Sitzbänke noch etwas abgenutzter, weil verkratzt, wirken. Die ursprüngliche moderne Wirkung soll nun wieder hergestellt werden. Mit dem Begriff Vitalisierung wird betont, dass Verkehrsbauwerke über ihre bloße Funktion hinaus, vor allem auch Orte sind, die lebendig sein und einen Aufenthalt angenehm machen sollen, wo man andere Menschen trifft. Sie sind Eingangstore in die Stadt. Wenn ihre Wirkung positiv ist, so schwingt diese durch den Tag mit. Im Projektteam Re-Vitalisierung, das aus Mitarbeitern des Baureferates und der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft besteht, wurde im vergangenen Jahr auch ein Maßnahmenkatalog für die Re-Vitalisierung der Bahnhöfe vereinbart. Die grundsätzlichen Entscheidungen wurden auch mit dem Baukunstbeirat der Stadt abgestimmt. Die Fahrgäste, die am U-Bahnhof Scharfreiterring einsteigen, sind nun die ersten die davon profitieren. Wir sind sicher, dass sich die Maßnahmen lohnen werden, gibt Friedrich Hantke, stellvertretender Leiter des U-Bahn-Bauamtes der Stadt Nürnberg, einen Ausblick. Allerdings dürfen die Fahrgäste, Bürgerinnen und Bürger keine komplett neue Optik erwarten. Wunsch war, dass die Ursprünglichkeit der Bauwerke erhalten bleibt, und wir diese mit gezielten, aber insgesamt sanften Maßnahmen in die Neuzeit holen. Darauf hat insbesondere auch der Baukunstbeirat wert gelegt, erläutert Hantke. Alleine in die drei U-Bahnhöfe werden in diesem Jahr überwiegend von der Stadt Nürnberg und teilweise von der VAG insgesamt fast sechs Millionen Euro investiert, um sie wieder auf den neuesten technischen Stand und optisch auf Vordermann zu bringen. Geld, das gut investiert ist, weil viele Maßnahmen auch unumgänglich waren, wie die Sanierung der Brücken, der Gleise und Weichen sowie der Bahnsteigkanten, so Hantke. Darüber hinaus seien Maßnahmen zur Aufwertung definiert, die auch unter dem Aspekt, dass sowohl die Stadt als auch die VAG sparen müssen, in jedem Fall vertreten werden könnten. Leider gibt es für Investitionen in den Bestand normalerweise keine staatlichen Mittel, gibt Friedrich Hantke zu bedenken. Die Maßnahmen der nächsten Monate Bereits begonnen wurde am U-Bahnhof Langwasser Nord mit der Sanierung der 30 Jahre alten Fußgängerbrücke, die aus beiden Wohngebieten zum westlich gelegenen Kopf des U-Bahnhofes führt. Hier werden der Asphalt sowie die Abdichtung komplett abgetragen und jeweils erneuert. Außerdem muss die Treppe von der Fußgängerbrücke zum U-Bahn-Steig komplett ersetzt werden. Der Zugang über die Brücke ist nicht möglich. Damit steht auch der Aufzug nicht zur Verfügung. Diese Arbeiten dauern bis 22. Mai. Wenn die Sanierungsarbeiten an der westlichen Brücke abgeschlossen sind, wird ab 26. Mai bis 11. September die östliche Fußgängerbrücke saniert. Auch hier werden Asphalt und Abdichtung erneuert. Zudem müssen hier das Widerlager und die Brücke instandgesetzt werden. Der Zugang zum U-Bahnhof Langwasser Nord ist in dieser Zeit nur über die westliche Brücke möglich. Bis 8. Juni besteht noch eine eingeschränkte Zugangsmöglichkeit über die östliche Brücke vom Euckenweg kommend. Ab 8. Juni wird die gesamte östliche Brücke gesperrt sein. Dann beginnen die Brückensanierung und die Arbeiten am Widerlager, das der Brücke Standfestigkeit gibt. Diese sind im Sommer ab 20. Juli auch am U-Bahnhof Scharfreiterring vorgesehen. Hier bleiben die Brücke und der Bahnhof bis 1. November gesperrt. Die Restarbeiten dauern aber noch bis Ende November an. In dieser Zeit wird der U-Bahnhof Scharfreiterring zur Großbaustelle. Im Rahmen der sogenannten Re-Vitalisierung werden am U-Bahnhof Scharfreiterring nachträgliche Einbauten zurückgebaut und dann besser integriert. Im Eingangsbereich des oberirdischen Bahnhofes wird eine neue, einheitliche Beleuchtung künftig für bessere Lichtverhältnisse und damit für mehr Atmosphäre sorgen. Die Lichtkuppeln im überdachten Zugangsbereich werden nachts beleuchtet. Die Betonwand im Zugangsbereich auf Höhe der Fußgängerbrücke wird weiter aufgebrochen und dann verglast. Das bringt einerseits mehr Tageslicht und zum anderen ist der Bereich dann witterungsgeschützter. Der Großteil der Kabel, die im Laufe der Jahre im gesamten Bereich des U-Bahnhofes auf Putz verlegt wurden, wird gebündelt und verkleidet. Zudem werden am gesamten U-Bahnhof Scharfreiterring die dunklen Betonplatten durch helle Granitplatten als Bodenbelag ersetzt. Fahrplanvitrinen werden erneuert und optimaler platziert und Sitzbänke, Haltestellenschilder sowie der Anstrich der jetzt bereits farbigen Flächen werden erneuert. Zudem werden alle Bereiche, in denen sich leicht Schmutz fängt bzw. Abfall im Vorbeigehen entsorgt wird, verkleidet und die Zähleinrichtungen werden an die jeweiligen Treppenabgänge verlegt. Damit wird der Zugangsbereich geräumiger und enthält weniger Barrieren. Das Team der Baumaßnahme In der Planung und Durchführung ist das Gesamtprojekt eine gemeinsame Leistung vor allem des U-Bahn-Bauamtes und der VAG. Bernd Schubert ist auf Seiten des U-Bahn-Bauamtes der zuständige Ingenieur und für die Gesamtmaßnahme zuständig. Olaf Gruhn von der VAG plant die Gleisbauarbeiten und Michael Kohl, koordiniert innerhalb der VAG die Einzelmaßnahmen. Zum engeren Team gehört noch Mike Sharp, der bei der VAG für die Baustellenverkehre zuständig ist. Leider bleiben derartige Baumaßnahmen, zumal in dieser Größenordnung, nicht ohne Auswirkungen auf den Betrieb, sagt Bernd Schubert. Soweit möglich nutzen die Stadt und die VAG die Ferienzeiten. Aufgrund der detaillierten Vorplanung konnten bisher die Bauzeiten vergleichbarer Maßnahmen eingehalten werden. Auch hier haben wir die Baumaßnahme konsequent vorbereitet und gehen davon aus, dass die Zeitvorgaben eingehalten werden, sagt Schubert. Wir wissen, dass Bauzeiten für die Fahrgäste harte Zeiten sind, bitten sie aber um Verständnis für die Maßnahmen und gleichzeitig auch um Entschuldigung für längere Wegzeiten. Aber am Ende steht wieder ein moderner, leistungsfähiger ÖPNV, der die Kunden schnell, zuverlässig und sicher ans Ziel bringt, gibt Mike Sharp von der VAG zu bedenken. -- Mail an die Liste: <mailto:MobilInBayern@xxxxxxxxxxxxx> Austragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Unsubscribe> Eintragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Subscribe> Listenarchiv: <//freelists.org/archive/mobilinbayern> Homepage der Liste: <//freelists.org/webpage/mobilinbayern> Mail an die Moderatoren: <mailto:MobilInBayern-Moderators@xxxxxxxxxxxxx>