Streifzug durch die Geschichte des Nürnberger Nahverkehrs â Histori-sches
StraÃenbahndepot St. Peter öff-net seine Tore
Für alle, die Lust auf einen Streifzug durch die Geschichte
des Nürnberger Nahverkehrs haben, öffnet das Histori-
sche StraÃenbahndepot St. Peter der VAG Verkehrs-
Aktiengesellschaft Nürnberg am kommenden Wochenen-
de, 3. und 4. November 2018 seine Tore. Fahrzeuge aus
vergangenen Zeiten, eine detailgetreue StraÃenbahn-
Modellanlage sowie diverse Ausstellungen erwarten die
Besucher in der SchloÃstraÃe 1. Doch damit nicht genug:
Oldtimerzüge laden zu Nostalgiefahrten auf Nürnbergs
Schienen ein.
Ein Depot mit bewegter Vergangenheit
Das Historische StraÃenbahndepot ist selbst ein wichtiger
Teil der Geschichte des Nürnberger Nahverkehrs. In den
Jahren 1887/88 erwarb die Vorgängergesellschaft der
VAG, die Nürnberg-Fürther-StraÃenbahn-Gesellschaft, ein
Grundstück im Grünen, zwischen Fischweihern und dem
Friedhof St. Peter, um ihrem erweiterten Pferdebahnbe-
trieb gerecht zu werden. Es wurde ein Depot mit einer
Stallung für 26 Pferde und einer Halle für 12 Wagen er-
richtet. Das war der eigentliche Beginn des âFilialdepots
Sct. Peterâ. Fast ein Jahrzehnt später brach eine neue Ãra
an: Die erste elektrische StraÃenbahn fuhr zwischen
Nürnberg und Fürth. Neue Gleise wurden verlegt und der
ehemalige Pferdestall wurde zur Halle für elektrische
Triebwagen umfunktioniert. 1903 übernahm die Stadt
Nürnberg die vormals private Nürnberg-Fürther-StraÃen-
bahn-Gesellschaft, die schlieÃlich 1959 zur VAG Ver-
kehrs-Aktiengesellschaft umgegründet wurde.
In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts brachen für das
âFilialdepot Sct. Peterâ düstere Zeiten an. 1931 zwang die
Weltwirtschaftskrise auch die Stadt Nürnberg zu drasti-
schen Einsparungen und der Betrieb im Werk Peter wur-
de eingestellt. Dessen Betriebsaufgaben übernahm das
Werk Luitpoldhain. Erst als dieses im April 1935 für den
Bau der Luitpoldarena weichen musste, erwachte das
Werk Peter wieder aus seinem Dornröschenschlaf. Ab
Herbst 1942 erlebte Nürnberg dann die Zerstörungsge-
walt des Zweiten Weltkriegs. Ein Bombenteppich legte im
August 1943 den Stadtteil Wöhrd in Schutt und Asche.
Ausläufer reichten bis nach St. Peter, wo auch das Stra-
Ãenbahndepot beschädigt wurde. Luftangriffe im Septem-
ber 1944 und im Januar 1945 stoppten den Betrieb im
Werk Peter schlieÃlich vollends. Erst im Februar 1947
rückte der erste Zug wieder aus dem Werk Peter aus. Bis
Oktober 1974 war das Werk Peter in Betrieb. Dann wurde
der Betriebshof geschlossen und die Werksanlage diente
nur noch zum Abstellen von Reservefahrzeugen.
Doch 1979 zog der drei Jahre zuvor gegründete Verein
der Freunde der Nürnberg-Fürther StraÃenbahn e.V. ins
Depot St. Peter ein. Nach und nach machten seine Mit-
glieder das Werk wieder flott. Handwerker rückten an und
brachten Technik und Raumausstattung auf einen zeitge-
mäÃen Stand. Der historische Wagenpark der VAG wurde
zusammengesammelt und nach St. Peter gebracht. Ver-
einsmitglieder bereiteten StraÃenbahnutensilien museal
auf, gestalteten Vitrinen und Fotowände. Bis zuletzt wurde
aufgeräumt und geputzt, um am 16. Mai 1985 das âHisto-
rische StraÃenbahndepot St. Peterâ der Ãffentlichkeit prä-
sentieren zu können. Seither ist das gemeinsam von der
VAG und den Freunden der Nürnberg-Fürther StraÃen-
bahn e.V. geschaffene und betriebene Historische Stra-
Ãenbahndepot eine kulturelle Dauereinrichtung in Nürn-
berg.
Das Besondere: Das Depot macht Geschichte erlebbar.
So lädt am kommenden Wochenende die historische
Burgringlinie 15 zu Rundfahrten ein â inklusive Stadterklä-
rungen. Start ist stündlich zwischen 9.55 und 16.55 Uhr
am Depot St. Peter sowie â ebenfalls stündlich â von
10.30 Uhr bis 17.30 Uhr am Hauptbahnhof. Fahrkarten
gibt es beim Schaffner. Erwachsene zahlen 9,00 Euro,
Kinder 5,50 Euro â Familientickets kosten 19,50 Euro.
Alle Rundfahrt-Karten berechtigen auch zum freien Eintritt
ins StraÃenbahnmuseum.
Ãffnungszeiten und Eintrittspreise
Das Historische StraÃenbahndepot St. Peter mit seinem
nostalgischen StraÃaboh-Café ist am kommenden Sams-
tag und Sonntag zwischen 10.00 und 17.30 Uhr geöffnet.
Letzter Einlass ist um 17.00 Uhr. Ohne Rundfahrt beträgt
der Eintritt ins Historische StraÃenbahndepot 6,00 Euro für
Erwachsene und 3,00 Euro für Kinder bis 14 Jahre. Die
nächstgelegene VAG-Haltestelle ist Peterskirche. Sie ist
verkehrsgünstig mit der StraÃenbahnlinie 6 (Westfriedhof
â Doku-Zentrum) und der Buslinie 36 (Plärrer â Doku-
Zentrum) zu erreichen. Am bequemsten kommen Besu-
cher mit der Oldtimerlinie 15 vom Hauptbahnhof aus zum
Depot. Alle Informationen rund um das Wochenende im
Historischen StraÃenbahndepot St. Peter gibt es auch un-
ter
www.vag.de/museum
Quelle:
VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg
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