Gelebte Städtepartnerschaft zwischen den Krakauer und Nürnberger
Ver-kehrsbetrieben
Seit 40 Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen Kra-
kau und Nürnberg. Die beiden Verkehrsbetriebe MPK Krakau
und VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg füllen diese seit
rund 30 Jahren mit Leben. Immer wieder arbeiten sie zusam-
men â beispielsweise, wenn es darum geht, historische Fahr-
zeuge zu restaurieren. Aber auch die Abgabe von Nürnberger
Fahrzeugen nach Krakau ist ein Bestandteil der engen Bezie-
hungen. Einen Ãberblick über die jahrzehntelange Kooperation
bietet eine Veranstaltung auf der Haltestelleninsel am Plärrer
am kommenden Samstag, 12. Oktober, zwischen 10.00 und
17.00 Uhr. Dort werden restaurierte StraÃenbahnen zu bestau-
nen sein. Ein polnischer Food-Truck wird für das leibliche Wohl
und die StraÃenbahnerkapelle für Stimmung sorgen. AuÃerdem
lädt Nürnbergs Partybahn EXTRATOUR, die ebenfalls ein
deutsch-polnisches Gemeinschaftsprodukt ist, zu Rundfahrten
der besonderen Art ein. Mit an Bord sind dann eine Stadtführe-
rin und eine Installation des polnischen Künstlers Dominik Sta-
nislawski. Dieses Vergnügen gibt es auch bereits am Freitag,
11. Oktober, um 16.00, 17.00 und 18.00 Uhr ab Plärrer. Weitere
Haltestellen sind der Nürnberger Hauptbahnhof (16.15, 17.15
und 18.15 Uhr) sowie Tiergärtnertor (16.30, 17.30 und 18.30).
Alle Informationen zu den Feierlichkeiten gibt es unter
www.vag.de
Wenn aus Zusammenarbeit Freundschaft wird
Noch während des Zweiten Weltkrieges gab es erste Kontakte
zwischen den Städten Krakau und Nürnberg, was den öffentli-
chen Personennahverkehr anging. Damals überlieà Nürnberg
im Rahmen des Reichleistungsgesetzes Krakau âaltbrauchbareâ
Zeppelin-StraÃenbahnwagen mit passenden Beiwagen. Das ist
interessant für die späteren Beziehungen der beiden Städte,
weil einer der Zeppelinwagen 1984 als Museumswagen nach
Nürnberg zurückkehrte und dazu beitrug, dass sich die Ver-
kehrsbetriebe und auch die Städte auf Augenhöhe begegneten
und näher kamen. 1989 begann dann eine rege Zusammenar-
beit der beiden Verkehrsbetriebe. So verkaufte die VAG insge-
samt rund 200 StraÃenbahnfahrzeuge nach Krakau: bis 1994
GroÃraumwagen mit Beiwagen, von 1994 bis 2004 folgten Ge-
lenkwagen mit Beiwagen und von 2006 bis 2011 nochmals
Stadtbahnwagen mit Niederflurmittelteil. Letztere sind heute
noch in der polnischen Stadt im Einsatz.
Doch nicht nur die VAG pflegt diese engen Kontakte zu den
Krakauer Verkehrsbetrieben, sondern auch die Freunde der
Nürnberg-Fürther StraÃenbahn e.V., die in Kooperation mit der
VAG das Historische StraÃenbahndepot St. Peter betreiben und
sich intensiv um dessen historischen Fuhrpark kümmern.
SchlieÃlich initiieren sie immer wieder Restaurierungsprojekte,
für die sich die MPK über die Jahre als optimaler Partner her-
auskristallisiert hat. âIn den Werkstätten in Krakau haben sie
noch das Know-how und die Ausstattung, Oldtimerfahrzeuge
beispielsweise aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts so origi-
nalgetreu wie möglich wieder aufzubauenâ, weià Thomas Lu-
ber, Chef der StraÃen- und U-Bahn-Werkstätten der VAG. âWir
könnten das in unseren modernen Anlagen gar nicht mehr be-
wältigen.â So bauten die Krakauer von 2010 bis 2012 im Auftrag
der Freunde der Nürnberg-Fürther StraÃenbahn einen zweiach-
sigen Beiwagen aus dem Ursprungsjahr 1906 wieder auf. Paral-
lel dazu gab die VAG den Umbau eines Gelenkwagens zur Par-
tybahn EXTRATOUR in Auftrag. Diese konnte 2013 als längste
Party-Limousine der Stadt in Nürnberg in Betrieb genommen
werden. Das jüngste Projekt war der Wiederaufbau des Ju-
gendstil-Beiwagens 1023. Erst im Frühjahr dieses Jahres hat
dieser seinen Dienst im historischen Fuhrpark des Depots St.
Peter aufgenommen.
Solche Projekte verbinden. SchlieÃlich war das Nürnberger
Team allein für den Beiwagen 1023 rund 30 Mal in Krakau â für
technische Abstimmungen, Prüfungen oder um selbst mit anzu-
packen. Alles in der Freizeit und ehrenamtlich. Doch mit viel
SpaÃ, wie Tobias Schneider berichtet, ehrenamtlich Projektlei-
ter bei den Freunden der Nürnberg-Fürther StraÃenbahn und
hauptberuflich Leiter Service in den U-Bahn- und StraÃenbahn-
werkstätten der VAG: âWenn man so oft in einer anderen Stadt
ist, wird man ein Teil davon. Man geht mit Einheimischen
abends aus, geht in Clubs, Bars, lernt Leute kennen und die
Sprache. Findet Freunde, Bekannte â macht manches so, wie
es die Polen auch machen. Eine tolle Erfahrung!â Und ein schö-
ner Beitrag zu 40 Jahren gelebter Städtepartnerschaft zwischen
Krakau und Nürnberg. Sicherlich auch ein Grund, warum Nürn-
bergs Oberbürgermeister Ulrich Maly die Schirmherrschaft für
das rein aus Spenden finanzierte Beiwagen-Projekt übernom-
men hatte.
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Hinweis für die Medien
Wenn Sie sich genauer für die Zusammenarbeit der beiden Ver-
kehrsbetriebe interessieren, haben Sie am kommenden Sams-
tag, 12. Oktober 2019, um 14.30 Uhr die Gelegenheit, die De-
legation aus Krakau und Vertreter der VAG auf der Haltestel-
leninsel am Plärrer zu treffen. Gerne berichten sie Ihnen aus
erster Hand von den gewachsenen Beziehungen und führen
Sie durch die Ausstellung. Fotomotive bieten sich dabei einige.
Quelle:
VAG verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg
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