Nürnberg: Das Historische Straßenbahndepot - Schatzkästchen des Nürnberger Nahverkehrs

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  • Date: Wed, 2 Nov 2016 13:44:42 +0100

Das Historische Straßenbahndepot 
St. Peter – Schatzkästchen des Nürnberger 

Nahverkehrs 

 

Am kommenden Wochenende, 5. und 6. November 2016 

öffnet das Historische Straßenbahndepot St. Peter der 

VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg wieder seine 

Tore. Bereits seit 1985 ist das Schatzkästchen mit all seinen 

Preziosen ein fester Bestandteil der Nürnberger Museumslandschaft. 

Fahrzeuge aus vergangenen Zeiten, 

eine detailgetreue Straßenbahn-Modellanlage sowie diverse 

Ausstellungen erwarten in der Schloßstraße 1 die 

Besucher. Doch damit nicht genug: Oldtimerzüge laden 

zu Nostalgiefahrten auf Nürnbergs Schienen. 

Ein Depot mit bewegter Vergangenheit 

Das Historische Straßenbahndepot ist selbst ein wichtiger 

Teil der Geschichte des Nürnberger Nahverkehrs. In den 

Jahren 1887/88 erwarb die Vorgängergesellschaft der 

VAG, die Nürnberg-Fürther-Straßenbahn-Gesellschaft, ein 

Grundstück im Grünen, zwischen Fischweihern und dem 

Friedhof St. Peter, um ihrem erweiterten Pferdebahnbetrieb 

gerecht zu werden. Es wurde ein Depot mit einer 

Stallung für 26 Pferde und einer Halle für 12 Wagen errichtet. 

Das war der eigentliche Beginn des „Filialdepots 

Sct. Peter“. Fast ein Jahrzehnt später brach eine neue Ära 

an: Die erste elektrische Straßenbahn fuhr zwischen 

Nürnberg und Fürth. Das hatte auch Auswirkungen auf 

das „Filialdepot Sct. Peter“. Neue Gleise wurden verlegt 

und der ehemalige Pferdestall wurde zur Halle für elektrische 

Triebwagen umfunktioniert. 1903 übernahm die Stadt 

Nürnberg die vormals private Nürnberg-Fürther-Straßen-

bahn-Gesellschaft, die schließlich 1959 zur VAG Verkehrs-

Aktiengesellschaft umgegründet wurde. 

In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts brachen für das 

„Filialdepot Sct. Peter“ düstere Zeiten an. 1931 zwang die 

Weltwirtschaftskrise auch die Stadt Nürnberg zu drastischen 

Einsparungen und der Betrieb im Werk Peter wurde 

eingestellt. Dessen Betriebsaufgaben übernahm das 

Werk Luitpoldhain. Erst als dieses im April 1935 für den 

Bau der Luitpoldarena weichen musste, erwachte das 

Werk Peter wieder aus seinem Dornröschenschlaf. Ab 

Herbst 1942 erlebte Nürnberg dann die Zerstörungsgewalt 

des Zweiten Weltkriegs. Ein Bombenteppich legte im 

August 1943 den Stadtteil Wöhrd in Schutt und Asche. 

Ausläufer reichten bis nach St. Peter, wo auch das Straßenbahndepot 

beschädigt wurde. Luftangriffe im September 

1944 und im Januar 1945 stoppten den Betrieb im 

Werk Peter schließlich vollends. Erst im Februar 1947 

rückte der erste Zug wieder aus dem Werk Peter aus. Bis 

Oktober 1974 war das Werk Peter in Betrieb. Dann wurde 

der Betriebshof geschlossen und die Werksanlage diente 

nur noch zum Abstellen von Reservefahrzeugen. 

Doch 1979 zog der drei Jahre zuvor gegründete Verein 

der Freunde der Nürnberg-Fürther Straßenbahn e.V. ins 

Depot St. Peter ein. Nach und nach machten seine Mitglieder 

das Werk wieder flott. Handwerker rückten an und 

brachten Technik und Raumausstattung auf einen zeitgemäßen 

Stand. Der historische Wagenpark der VAG wurde 

zusammengesammelt und nach St. Peter gebracht. Vereinsmitglieder 

bereiteten Straßenbahnutensilien museal 

auf, gestalteten Vitrinen und Fotowände. Bis zuletzt wurde 

aufgeräumt und geputzt, um am 16. Mai 1985 das „Histo-

rische Straßenbahndepot St. Peter“ der Öffentlichkeit präsentieren 

zu können. Seither ist das gemeinsam von der 

VAG und den Freunden der Nürnberg-Fürther Straßenbahn 

e.V. geschaffene und betriebene Historische Straßenbahndepot 

eine kulturelle Dauereinrichtung in Nürnberg. 

Nostalgiefahrten durch Nürnberg 

Zu Rundfahrten in Oldtimer-Straßenbahnen mit Stadterklärungen 

lädt am Wochenende die historische Burgringlinie 

15 ein – baustellenbedingt auf geänderter Fahrstrecke. 

Anstatt die Altstadt zu umrunden, fährt sie nach Mögeldorf, 

dann zurück über den Hauptbahnhof zum Doku-

Zentrum und schließlich zum Historischen Straßenbahndepot. 

Die Haltestelle Tiergärtnertor bedient die Oldtimerstraßenbahn 

nicht. Die Fahrten starten am Samstag und 

Sonntag ab 9.55 bis 16.55 Uhr stündlich am Historischen 

Straßenbahndepot St. Peter sowie zwischen 10.30 und 

16.30 

Uhr, ebenfalls im Stundentakt am Nürnberger Hauptbahnhof. Um mitfahren zu
können, ist beim Schaffner ein Fahrschein für 8,50 Euro für Erwachsene oder
für

5,50 Euro für Kinder zu lösen; Familienkarten kosten 19,00 Euro – jeweils
inklusive freiem Eintritt in das Historische Straßenbahndepot. 

Öffnungszeiten und Eintrittspreise 

Das Depot samt Straßaboh-Café ist am kommenden 

Samstag und Sonntag zwischen 10.00 und 17.30 Uhr geöffnet. 

Letzter Einlass ist um 17.00 Uhr. Ohne Rundfahrt 

beträgt der Eintritt ins Historische Straßenbahndepot 5,50 

Euro für Erwachsene und 3,00 Euro für Kinder bis 14 Jahre. 

Alle Informationen rund um das offene Wochenende 

gibt es auch unter www.vag.de/museum 

 

Quelle:

VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg


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