Ein elektrisch leises Hallo in die mobile Runde, Der dieselelektrische Antrieb von Linienbussen verändert ihre Wahrnehmbarkeit, insbesondere an den Haltestellen. Ich habe die VAG gebeten, dazu Stellung zu nehmen und meinerseits ein akustisches Signal vorgeschlagen, dass immer dann gegeben wird, wenn sich die Türen öffnen. Dieses Problem sollte gelöst werden, ehe eine größere Zahl von Hybridfahrzeugen beschafft wird. Die Reaktionen aus dem Kreis der blinden und sehbehinderten Fahrgäste sind durchwegs positiv. Hier habe ich noch Informationen, die über die Artikel der Tageszeitungen hinausgehen: VAG setzt Hybridbusse ein ? umweltschonende Technologie Ende Januar hat die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg zwei Busse mit dieselelektrischem Hybridantrieb für den Linieneinsatz im Nürnberger Busnetz erhalten. Seitdem standen für die neuen Busse Abnahmen und Testeinsätze im Nürnberger Stadtgebiet auf dem Programm. Nun werden die beiden Hybridbusse auch regulär im Linienbetrieb eingesetzt. Man erwartet, dass durch den Einsatz der Hybridtechnologie beim Fahren etwa 20 Prozent weniger Kraftstoff verbraucht werden, als bei konventionellen Stadtbussen. Dadurch wird auch der CO2-Ausstoß entsprechend reduziert. Zudem werden durch den Hybridantrieb die Schadstoffemissionen wie Feinstaub und Stickoxide verringert. So kann die Hybridtechnologie nachhaltig zur Schonung von Ressourcen und zur Verbesserung der Luftqualität beitragen. Damit setzt die VAG einmal mehr gezielt auf Innovation und praktizierten Klimaschutz. Und auf Regionalität ? die elektrischen Antriebskomponenten von Siemens und die Dieselmotoren von MAN stammen aus den Nürnberger Werken der beiden Konzerne in der Vogelweiherstraße. Hybridantrieb ? Wie funktioniert das? Jeder der beiden Hybridbusse hat zwei Elektromotoren und einen Dieselmotor. Die Elektromotoren treiben über ein Summiergetriebe gemeinsam den Bus an. Der Dieselmotor ? es handelt sich um einen serienmäßigen Common-Rail- Dieselmotor nach EEV-Standard ? treibt lediglich einen Hochleistungsgenerator an, der wiederum den nötigen Strom für die Elektromotoren liefert. Die beiden Elektromotoren sind über eine Leistungselektronik mit einem Speichersystem für elektrische Energie auf dem Dach des Busses verbunden. Das Speichersystem besteht aus Hochleistungskondensatoren, sogenannten Ultracaps. Hier wird die Energie, die beim Bremsen des Busses gewonnen wird, als elektrische Energie gespeichert. Das nennt sich Rekuperation. Die gespeicherte Energie steht dem Bus dann zum Beschleunigen wieder zur Verfügung. Sie ermöglicht es, den Bus rein elektrisch von der Haltestelle abfahren zu lassen ? also fast geräuschlos und abgasfrei. Auch dynamische Leistungsspitzen werden über den elektrischen Energiespeicher abgedeckt. Solange ausreichend zwischengespeicherte Energie aus den Ultracaps zur Verfügung steht, ist kein Strom vom Generator nötig. Das bedeutet: Bereits, wenn der Bus sich einer Haltestelle nähert und bremst, wird der Dieselmotor abgestellt, und erst dann wieder angeworfen, wenn der Bus angefahren ist und die gespeicherte Energie verbraucht hat. Das Stoppen und Starten des Dieselmotors ? zum Beispiel an Haltestellen und Ampeln ? erfolgt automatisch. In Hybridbussen können dank der zusätzlichen Leistung, die vom Energiespeicher zur Verfügung gestellt wird, schwächere, verbrauchsoptimierte Dieselmotoren eingesetzt werden, als beim konventionellen Antrieb. Das verringert wiederum Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß. Einsatz überwiegend im Stadtgebiet Die VAG hatte für den Hersteller MAN die Hybridbusse bereits in der Entwicklungsphase erprobt. Dabei gelangte man zu der Erkenntnis, dass die Kraftstoffeinsparungen beim Hybridantrieb vom Einsatzprofil abhängig sind. Das größte Einsparpotential gibt es beim Einsatz auf Linien im Innenstadtbereich, da es hier mehr Bremsvorgänge gibt, also einen höheren Stop-and-go-Anteil, als etwa im ländlichen Bereich, wo die Abstände zwischen einzelnen Haltestellen oft größer sind und die Busse längere Strecken fahren, ohne zu bremsen. Daher werden die Hybridbusse bei der VAG schwerpunktmäßig auf den Linien 36 (Plärrer ? Doku- Zentrum), 46 (Heilig-Geist-Spital ? Martha-Maria-Krankenhaus), 65 (Röthenbach ? Mögeldorf) und 67 (Frankenstraße ? Fürth Hauptbahnhof) eingesetzt. Vorteile für Bevölkerung und Fahrgäste Für die Fahrgäste bieten Hybridbusse den Vorteil, dass sich gegenüber Dieselbussen der Fahrkomfort spürbar erhöht. Der Elektroantrieb kommt nämlich ohne Getriebestufen aus und beschleunigt dadurch gleichmäßig und ohne Schaltstöße. Busflotte mit guter Umweltbilanz Mit der Inbetriebnahme der beiden Hybridbusse verfolgt die VAG ihren Weg konsequent weiter, den Energieverbrauch und die Emissionen auch beim Busbetrieb zu senken. Sie unterstützt seit langem regelmäßig die Hersteller bei der Entwicklung neuer oder optimierter Antriebssysteme. Überhaupt kann sich die Umweltbilanz der VAG-Busflotte in Nürnberg sehen lassen: 74 Prozent der 190 Busse entsprechen inzwischen der seit 2009 gültigen Euro-5-Norm oder übertreffen diese sogar. So erfüllen alle Erdgasbusse, die die VAG ab dem Jahr 2000 angeschafft hat, die noch strengeren EEV-Standards. Und auch bei den Dieselbussen ist die Entwicklung nicht stehen geblieben: Bereits 47 Prozent entsprechen dem EEV-Standard. Aktuell sind in Nürnberg auch erste Feldversuchsfahrzeuge mit Diesel- oder Erdgasantrieb unterwegs, die bezüglich ihrer Abgaswerte die Euro-6-Norm einhalten. Diese gilt ab 2014 für Neufahrzeuge. Ein Blick zurück Die VAG hat auch in der Vergangenheit immer wieder eine Vorreiterrolle eingenommen, wenn es darum ging, neue Antriebstechnologien zu testen und einzusetzen. So wurde beispielsweise der erste deutsche Erdgasbus in Nürnberg erprobt. Um das Energiesparpotenzial zu untersuchen, das durch die Speicherung von Bremsenergie eines Tages erreicht werden könnte, wurde bei der VAG bereits 1998 ein dieselelektrischer Bus eingesetzt. Dieser konnte die Bremsenergie zwar noch nicht speichern, dafür wurde das zu gewinnende Energiepotenzial gemessen. Außerdem hat die VAG im Jahr 2001 als erstes Verkehrsunternehmen Deutschlands sechs Monate lang einen Brennstoffzellenbus im Linienbetrieb eingesetzt und 2001 und 2005 im Rahmen des Projekt DE-HyStor-Bus Hybridantriebssysteme mit Dieselmotoren für den innerstädtischen Einsatz in Nürnberg erprobt. Im Rahmen des IDEAS-Projektes (Innovativer diesel- elektrischer Hybridantrieb für Stadtbusse) wurde der Prototyp des heutigen MAN Lion?s City Hybrid von Juli 2007 bis Juni 2008 ausgiebig im realen Erprobungsbetrieb bei der VAG getestet und optimiert. Doubrava -- Mail an die Liste: <mailto:MobilInBayern@xxxxxxxxxxxxx> Austragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Unsubscribe> Eintragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Subscribe> Listenarchiv: <//freelists.org/archive/mobilinbayern> Homepage der Liste: <//freelists.org/webpage/mobilinbayern> Mail an die Moderatoren: <mailto:MobilInBayern-Moderators@xxxxxxxxxxxxx>