Fallen für Blinde nicht nur in Fürstenfeldbruck

  • From: "Max Schlammer" <milian64@xxxxxx>
  • To: "Mobil in Bayern" <MobilInBayern@xxxxxxxxxxxxx>
  • Date: Tue, 7 Nov 2017 08:27:12 +0100

Sehr geehrte Frau Grenzer, 
sehr geehrte Frau Irinia, 
vielen Dank für Ihre Rückmeldungen und Anregungen. Den BBSB hatte ich schon 
sehr früh informiert und nach dem Umbau mit Nullabsenkungen und Stummschaltung 
der Blindenampeln an der Hauptstraße um Unterstützung gebeten. Erst nachdem das 
Fürstenfeldbrucker Tagblatt einen Bericht über die Gefährdung für Blinde am 
Beispiel meiner Person veröffentlicht hatte, wurde wenigstens nach vielen 
Jahren ein akustisches auffindesignal für die Fußgängerampeln an den drei 
wichtigsten Übergängen eingerichtet. Ich gehe davon aus, dass die Vertreter des 
BBSB mit Behindertenbeauftragtem und Behindertenbeirat auch in Kontakt sind. 
Als ich selbst ein mal wegen der unzureichenden Barrierefreiheit des S-Bahnhofs 
nach der E-Mailadresse des Behindertenbeauftragtten des Landkreises gesucht 
hatte, konnte ich im Internet nur erfahren, dass er nach einem Unfall mit 
seinem Elektrorollstuhl bei einem Besuch des Münchner Oktoberfestes im Koma lag 
und kein Stellvertreter genannt war. 
 Meiner Erfahrung nach bringt uns Blinden und Sehbehinderten die ganze 
Anstrengung und Bemühung im Einzelfall und vor Ort keine ausreichende 
Sicherheit. Allein schon, weil es viel zu lange dauert, bis endlich eine 
Gefahrenstelle wieder entschärft wird. Dass relativ wenig Unfälle passieren, 
liegt nach meiner Erfahrung hauptsächlich an der Aufmerksamkeit vieler sehender 
Fußgänger, die einen zum Beispiel vor einem auf dem Gehweg stehenden LKW warnen 
oder ihre Hilfe anbieten, um eine schlecht abgesicherte Baustelle zu umgehen. 
 Nach dem Orientierungs-und-Mobilitätstraining konnte ich vor ca. 20 Jahren 
noch problemlos mich auch in nicht vertrauten Straßen zurechtfinden, da sie in 
der Regel nach dem gleichen Muster aufgebaut waren. Heute dagegen passiert es 
mir, dass in einer vertraut gewesenen Straße hier vor Ort nach einer kleinen 
Baumaßnahme der Gehweg nicht mehr von der Fahrbahn zu unterscheiden ist, und 
man sich viel vorsichtiger und aufmerksamer fortbewegen muß, weil man sich auf 
die bekannten Umweltmuster nicht mehr verlassen kann. Eigentlich müßte man sich 
nach einer solchen Umgestaltung von einer O&M-Trainerin oder einem O&M-Trainer 
zeigen lassen, wie die jeweils neu geschaffenen Blindenfallen umgangen werden 
können. Da das meist wegen der fehlenden Finanzierung scheitert, weicht man 
halt aus, entweder in einen noch nicht so ganz gefährlich umgestalteten Bereich 
der Stadt oder zum Onlineshop. 
 Jedenfalls hoffe ich, dass wenigstens ein paar mehr Betroffene durch meine 
Hinweise in dieser Mailingliste vor den Gefahren in FFB gewarnt werden können, 
als über eine Lokalzeitung, die trotz meiner entsprechenden Bitte, hierzu 
nichts barrierefrei auf ihrer Homepage veröffentlicht hat. 

Viele Grüße in die mobile Bayernliste 
Max Schlammer
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