Sehr geehrte Frau Grenzer,
sehr geehrte Frau Irinia,
vielen Dank für Ihre Rückmeldungen und Anregungen. Den BBSB hatte ich schon
sehr früh informiert und nach dem Umbau mit Nullabsenkungen und Stummschaltung
der Blindenampeln an der Hauptstraße um Unterstützung gebeten. Erst nachdem das
Fürstenfeldbrucker Tagblatt einen Bericht über die Gefährdung für Blinde am
Beispiel meiner Person veröffentlicht hatte, wurde wenigstens nach vielen
Jahren ein akustisches auffindesignal für die Fußgängerampeln an den drei
wichtigsten Übergängen eingerichtet. Ich gehe davon aus, dass die Vertreter des
BBSB mit Behindertenbeauftragtem und Behindertenbeirat auch in Kontakt sind.
Als ich selbst ein mal wegen der unzureichenden Barrierefreiheit des S-Bahnhofs
nach der E-Mailadresse des Behindertenbeauftragtten des Landkreises gesucht
hatte, konnte ich im Internet nur erfahren, dass er nach einem Unfall mit
seinem Elektrorollstuhl bei einem Besuch des Münchner Oktoberfestes im Koma lag
und kein Stellvertreter genannt war.
Meiner Erfahrung nach bringt uns Blinden und Sehbehinderten die ganze
Anstrengung und Bemühung im Einzelfall und vor Ort keine ausreichende
Sicherheit. Allein schon, weil es viel zu lange dauert, bis endlich eine
Gefahrenstelle wieder entschärft wird. Dass relativ wenig Unfälle passieren,
liegt nach meiner Erfahrung hauptsächlich an der Aufmerksamkeit vieler sehender
Fußgänger, die einen zum Beispiel vor einem auf dem Gehweg stehenden LKW warnen
oder ihre Hilfe anbieten, um eine schlecht abgesicherte Baustelle zu umgehen.
Nach dem Orientierungs-und-Mobilitätstraining konnte ich vor ca. 20 Jahren
noch problemlos mich auch in nicht vertrauten Straßen zurechtfinden, da sie in
der Regel nach dem gleichen Muster aufgebaut waren. Heute dagegen passiert es
mir, dass in einer vertraut gewesenen Straße hier vor Ort nach einer kleinen
Baumaßnahme der Gehweg nicht mehr von der Fahrbahn zu unterscheiden ist, und
man sich viel vorsichtiger und aufmerksamer fortbewegen muß, weil man sich auf
die bekannten Umweltmuster nicht mehr verlassen kann. Eigentlich müßte man sich
nach einer solchen Umgestaltung von einer O&M-Trainerin oder einem O&M-Trainer
zeigen lassen, wie die jeweils neu geschaffenen Blindenfallen umgangen werden
können. Da das meist wegen der fehlenden Finanzierung scheitert, weicht man
halt aus, entweder in einen noch nicht so ganz gefährlich umgestalteten Bereich
der Stadt oder zum Onlineshop.
Jedenfalls hoffe ich, dass wenigstens ein paar mehr Betroffene durch meine
Hinweise in dieser Mailingliste vor den Gefahren in FFB gewarnt werden können,
als über eine Lokalzeitung, die trotz meiner entsprechenden Bitte, hierzu
nichts barrierefrei auf ihrer Homepage veröffentlicht hat.
Viele Grüße in die mobile Bayernliste
Max Schlammer
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