Augsburg: Pläne für eine Straßenbahnlinie durch die Maxstraße

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  • Date: Sat, 3 Nov 2012 10:24:50 +0100

Noch wird es ein gutes Jahr dauern, bis die Straßenbahnen wieder auf ihren 
üblichen Strecken fahren. Doch eines ist schon jetzt absehbar: Wenn die 
Trams nach dem Kö-Umbau von ihrer jetzigen Umleitung Maximilianstraße 
abgezogen werden, können sich die Stadtwerke auf Proteste von Kunden gefasst 
machen. Denn die Linienführung durch die Prachtmeile kommt gut an. Bei Stadt 
und Stadtwerken denkt man deshalb darüber nach, wie zumindest eine Tramlinie 
durch die Maxstraße geführt werden könnte. Vor 2015 ist dort - wegen des 
Umbaus - aber kein Linienbetrieb möglich.

"Grundsätzlich soll eine Straßenbahnlinie in der Maximilianstraße kommen", 
so Wirtschaftsreferentin Eva Weber (CSU), die in der Stadtregierung für den 
Nahverkehr zuständig ist. Im neuen Nahverkehrsplan - einem Leitfaden für den 
Ausbau des Nahverkehrsnetzes - soll die Maxstraße als Tramtrasse auftauchen. 
Allerdings ist der Plan nicht vom Stadtrat verabschiedet. Erst 2013 soll 
darüber beraten werden. Beim jetzt laufenden Umbau der Maxstraße ist ein 
Linienbetrieb aber schon eingeplant, etwa in Form von Haltestellen.

Unklar, wie das Netz künftig geknüpft wird

Welche Linie es treffen würde und wie das Netz künftig geknüpft sein wird, 
ist noch unklar. Im Großen und Ganzen wird zunächst alles so wie vor dem 
Kö-Umbau werden. Gerade aus Hochzoll besteht nach wie vor die Forderung, die 
Linie 6 über die Maxstraße zu führen, weil es nach Abschaffung der 
Busanbindung keinen direkten Weg mehr zum Moritzplatz gibt. Doch es gibt ein 
Problem: In den Plänen für die Gleisbelegung am neuen Königsplatz hält die 
Linie 6 am bisherigen Süd-Bahnsteig - mit Weiterfahrt über den 
Theodor-Heuss-Platz. Damit sie über die Bgm.-Fischer-Straße in die Maxstraße 
fahren könnte, wäre aber ein Stopp im Nord-Westen am Kö-Park nötig. Weber 
sagt, man müsse das Thema "Aufnahmekapazitäten am Königsplatz" beachten. 
Hintergrund ist, dass es im Süden einen Doppelbahnsteig gibt, am Kö-Park in 
Richtung Halderstraße/Hauptbahnhof aber nur einen einfachen Bahnsteig.

"Maxstraße nicht die ideale Tramtrasse"

Bei der Stadt denkt man deshalb eher darüber nach, die Linie 2 (Klinikum - 
Haunstetten) durch die Maximilianstraße zu führen. Das wäre allerdings eine 
Abkehr vom Augsburger Grundsatz, dass alle Tramlinien über den Königsplatz 
fahren. Im Gespräch ist die Variante, die Linie am Roten Tor zu gabeln, also 
einen Teil der Züge über den Theodor-Heuss-Platz, einen anderen über die 
Maximilianstraße fahren zu lassen. Für einen Teil der Fahrgäste wird diese 
Lösung aber komplizierter. Unabhängig davon sei die Maxstraße nicht die 
ideale Tramtrasse, sagt Weber. "Sie ist störanfällig. Von der 
Fronleichnamsprozession bis hin zur FCA-Spontanparty gibt es regelmäßig 
Unterbrechungen." Zudem erlaube der Denkmalschutz weder Häuschen noch 
Info-Tafeln, mit denen man Fahrgäste auf Probleme aufmerksam machen kann.

Abgesehen davon will die Stadt im Zuge ihrer Bemühungen, den nächtlichen 
Lärmpegel zu senken, dort Tempo 20 einführen. Diese "Schleichstrecke" würde 
wohl auch die Tram betreffen, der die Strecke durch die Maxstraße ohnehin 
Verzögerungen einbringt. Gleichzeitig drängt die Zeit, sich festzulegen. Ab 
2014 will die Stadt im Zuge der Sanierung der Maximilianstraße die Fahrbahn 
samt der dort verlegten Gleise in Angriff nehmen. Diese Arbeiten müssten im 
kommenden Jahr ausgeschrieben werden - bis dahin sollte klar sein, was wird, 
so Stadtbaurat Gerd Merkle (CSU).

Momentan sind die Schienen dort als reine Betriebsgleise ausgelegt, die zum 
Ein- und Ausrücken ins Straßenbahndepot verwendet werden. Für einen 
dauerhaften Linienbetrieb wäre ein modernes Dämpfungssystem mit Unterbau 
nötig. Zuschüsse dürften dafür kaum zu holen sein, weil die Schienen in der 
Straße liegen und keine eigene Trasse bekommen. Momentan liefen deswegen 
Gespräche, so Stadtwerkechef Norbert Walter.

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