Nahverkehr in Augsburg: Das ändert sich bei Bus und Tram
(Quelle: Augsburger Allgemeine vom 05.10.2016)
Die Stadtwerke krempeln ab Dezember das Busnetz in Augsburg um. Was sich
ändert und wer davon profitiert. Von Michael Hörmann
Der Nahverkehr mit Bus und Straßenbahn in Augsburg wird immer attraktiver.
Zumindest wenn man auf die aktuellen Fahrgastzahlen schaut. Die Stadtwerke
Augsburg steuern im Jahr 2016 auf einen neuen Rekord zu. "Wir rechnen mit
fast 62 Millionen Kunden", sagt Geschäftsführer Walter Casazza. Im Jahr 2015
waren es 59,3 Millionen. Die meisten von ihnen nutzen die Straßenbahnen, die
gegenwärtig auf fünf Linien in der Stadt verkehren.
Zwei Drittel der Fahrgäste sind mit der Tram unterwegs Kein Wunder also,
dass Casazza die Straßenbahn als "Rückgrat" im innerstädtischen Nahverkehr
bezeichnet. Die Stadtwerke sehen insofern Verbesserungsbedarf bei den
Bussen. Vorgestellt werden die Ideen, die in Bürgerforen erarbeitet wurden,
als "Busnetzoptimierung". Bis die Änderungen eintreten, dauert es noch drei
Monate. Am Sonntag, 11. Dezember, ist Umstellung.
Die Busse in Augsburg fahren künftig im 15-Minuten-Takt
Wer regelmäßig Busse nutzt, muss sich an neue Taktzeiten orientieren. Auch
manche Wegebeziehungen in einigen Stadtteilen ändern sich. Gravierende
Einschnitte sind es nicht, die die Fahrgäste von Bussen betreffen. Fast alle
Linien behalten ihre Routen mit den gewohnten Haltestellen bei. Das ändert
sich.
Einheitlicher Takt an Werktagen: Viele kennen dieses Erlebnis: Der Bus fährt
einem kurz vor der Nase weg. Die Wartezeit an Haltestellen fällt höchst
unterschiedlich aus. Mal sind es nur zehn, dann auf anderer Route 15 Minuten
oder gar 20 Minuten an Werktagen. Damit ist künftig Schluss: Ab Dezember
fahren alle Buslinien im 15-Minuten-Takt. Er ist abgestimmt auf 5- oder
7,5-Minuten-Takt der Straßenbahnen. Ab 20.30 Uhr geht es an Werktagen bei
den Bussen auf den 30-Minuten-Takt über. Ausnahme: Wegen hoher
Fahrgastzahlen bleibt es bei den Buslinien 32 und 42 im 15-Minuten-Takt.
Samstag: Hier gilt bereits der 20-Minuten-Takt, daran ändert sich auch
nichts. Ab 20.30 Uhr gibt es dann auch hier einen 30-Minuten-Takt, die
Linien 32 und 41 bleiben im 15-Minuten-Takt.
Sonntag: Bis 9 Uhr gilt ein 30-Minuten-Takt, danach gibt es auf allen Linien
einen 15-Minuten-Takt, der abends ab 20.30 Uhr wieder auf einen
30-Minuten-Takt übergeht.
Unterschied am Wochenende: An Samstagen, wo in der Regel mehr los, fahren
die Busse im 20-Minuten-Takt, an Sonntagen tagsüber dagegen im
15-Minuten-Takt. Stadtwerke-Geschäftsführer Casazza liefert die Erklärung:
"An Samstagen sind die Busse auf den Zehn-Minuten-Takt der Straßenbahnen
abgestimmt." Eine andere Lösung bedinge teils längere Wartezeiten. An
Sonntagen fährt die Tram tagsüber ähnlich wie der Bus im 15-Minuten-Takt.
Neue Haltestellen: Da es einige Änderungen im Busnetz gibt, werden insgesamt
zwölf Haltestellen in den nächsten Wochen erneuert.
Busflotte: Derzeit setzen die Stadtwerke 90 Busse im Stadtgebiet ein. Seit
Mitte März diesen Jahres sind 13 silberne Busse von Mercedes-Benz im
Einsatz, die neu angeschafft wurden. Ende Oktober folgen zehn weitere
Fahrzeuge aus dieser Serie. Ältere Busse werden ausgemustert.
Wer profitiert: Vor allem in den Stadtteilen Hammerschmiede und Firnhaberau
führt die Neuregelung zu einschneidenden Änderungen. Es gibt eine neue Linie
44 auf neuen Wegen, die generell eine bessere Anbindung von der
Hammerschmiede zur Innenstadt bietet. Zudem wird mit der zusätzlichen Linie
48 eine Gewerbegebietslinie geschaffen, die ins Gewerbegebiet Lechhausen
führt.
Problemzone City-Galerie: Wer mit der Linie 22 unterwegs ist, kennt die
langen Stauzeiten rund um die City-Galerie. Schuld ist das hohe
Verkehrsaufkommen am Einkaufszentrum. Darauf reagieren die Stadtwerke mit
einer neuen Route ab Mitte Dezember. Die Linie 22 fährt dann von der
City-Galerie über die Maximilianstraße zum Moritzplatz, Kö und Bahnhof.
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