AW: Ihre Nachricht auf unserem Portal "Brucker Stadtgespräche" zur Verkehrsgefährdung am Citypoint

  • From: "Sandra Grenzer" <s_grenzer@xxxxxx>
  • To: <MobilInBayern@xxxxxxxxxxxxx>
  • Date: Mon, 30 Oct 2017 08:49:08 +0100

Sehr geehrter Herr schlammer,

in so einem Fall sollte herausgefunden werden, ob die Gemeinde eine/n 
Behindertenbeauftragte/n hat. Diesen würde ich ansprechen. Auch der Landkreis 
dürfte eine/n Behindertenbeauftragte/n haben.
Gehen Sie diesen Weg ebenfalls.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und gute Nerven.

Leute mit Rollator und Rollstuhl kommen ja wohl auch schwer zurecht. Die 
Entscheidungsträger sollte man mal mit Blindenbrille und Rollator oder 
Rollstuhl einkaufen schicken.
Ich teile Ihre Gefühle in diesem Fall.
Wahrscheinlich würde ich, wenn alle Möglichkeiten erschöpft sind, alles Online 
und woanders einkaufen. Sollen sich die Städte dann aber nicht beschweren, wenn 
keiner mehr dort einkauft.

Behinderte sind halt nicht überall willkommen. 

Mit freundlichen Grüßen,

Sandra Grenzer

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: MobilInBayern-bounce@xxxxxxxxxxxxx [mailto:MobilInBayern-
bounce@xxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag von Max Schlammer
Gesendet: Montag, 30. Oktober 2017 08:24
An: Max Schlammer; Mobil in Bayern
Cc: RBM Rechte Behinderter Menschen; Viehbeck, Georg; Aufderhaar
Erhard; Bleymaier Peter; Thron, Birgit; Wildmann, Sabine; "Höltl, Doreen";
"Pro Retina Südbayern (Mailingliste)"; Egerer Melanie
Betreff: Re: Ihre Nachricht auf unserem Portal "Brucker Stadtgespräche" zur
Verkehrsgefährdung am Citypoint

Sehr geehrte Damen und Herren,
es war nicht erst 2015, dass ich hier um Gefahrenbeseitigung gebeten hatte.
Schon  am Sonntag, dem 4. Mai 2014 hatte mich der damals neue
Oberbürgermeister Klaus Pleil auf meine Aufforderungen zur
Wiederherstellung der Sicherheit für Blinde nach der Umgestaltung der
Brucker Innenstadt (siehe unten) angesprochen. Unter anderem berichtete
ich ihm damals auch, das viele Fahrzeuge - vom Motorrad bis zum LKW mit
Anhänger auf den für sie verbotenen Gehsteigen in Fürstenfeldbruck blinde
Fußgänger wie mich behindern, verletzen und teils sogar in Lebensgefahr
bringen können und meine Anrufe bei Polizei und diesbezüglichen Bitten
um häufigere Kontrollen an die Damen von der städtischen
Verkehrsüberwachung ebensowenig gebracht hatten als zuvor meine Bitten
an dieAutofahrer selbst, soweit sie anzutreffen gewesen waren. Und als ich
ihm berichtet hatte,dass auf dem Nördlichen Gehweg an der
Schöngeisingerstraße zwischen Einmündung Kapuzinerstraße und dem seit
2011 bestehenden Einkaufs- und Geschäftszentrum City-Point fast täglich
Lieferfahrzeuge im Weg s
 tehen und dass öfter schon LKW bei dem Einkaufszentrum mich, von der
Kapuzinerstraße her kommend zwangen,  auf die Fahrbahn auszuweichen,
hat Herr Oberbürgermeister Pleil wortwörtlich zu mir gesagt: "Das werde ich
unterbinden."

Herr OB Pleil bat mich damals um nähere Informationen zur sicheren
Verkehrsraumgestaltung für Blinde und Sehbehinderte,  die ich ihm
heraussuchte und als Internet-Links per E-Mail an seine Adresse im Rathaus
sendete.

 Auf dem geschilderten Weg in Richtung Innenstadt war ich mehrmals auf
einen dort im Weg stehenden LKW gestoßen und versuchte zunächst ihn
links zu umgehen. Dort stieß der Langstock jedoch auf Widerstand und da
die Lücke zwischen  von mir vermuteter Wand und  dem Fahrzeug zu eng für
das Durchkommen gewesen wäre, ging ich wieder nach rechts, um von dem
nur wenig höheren Gehweg auf die Fahrbahn zu treten und auf dieser ganz
am Rand den die gesamte Gehbahn blockierenden  LKW zu umgehen. Die
mir damals erkennbarren alternativen Möglichkeiten wären auch nicht
sichererer gewesen. Denn wegen des LKW hätten Radfahrer mich nicht
rechtzeitig sehen,  und ich sie wegen des Verkehrslärms vermutlich nicht
hören können. Eine Überquerung der Fahrbahn schied also genauso   aus,
wie eine Umkehr. Denn dabei muß man die zu Geschäftszeiten stark
frequentierte Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage passieren und dann mit den
schon erwähnten weiteren  Gehwegparkern bis zur Kapuzinerstraße und d
 anach auch auf oder vor dem Zebrastreifen zur Lände auf dem dort auch
breiten Gehsteig rechnen.
  Damals hatte ich noch keine Ahnung, dass das Abstellen der
Lieferfahrzeuge auf der Gehsteigfläche bzw. -Ebene mit Beschilderung
gestattet wird.Darüber mußte ich mich von einem der Lkw-Fahrer belehren
lassen, als ich ihn auf die Erklärung des Herrn  OB Pleil verweisen und an
seine Pflicht nach der Straßenverkehrsordnung zur Benutzung der Fahrbahn
hatte erinnern wollen. Dass man als Fußgänger die auf dem Gehsteig
abgestellten Fahrzeuge über eine erhöhte weitere Gehbahn gefahrlos
umgehen kann, erfuhr ich erst später von sehenden Passanten, ebenso von
dem neuen Zebrastreifen vor dem Einkaufszentrum. Da hatte mich jemand
gefragt, warum ich denn neben und nicht auf dem Zebrastreifen die Straße
überqueren würde.
Als ich die Lieferzone von Osten her dann auf dem oberen Gehwegbereich
umgehehn wollte, zeigte mir nach einem leichten schrägen Anstieg die
plötzlich nach unten fallende Spitze des Langstocks eine kleine treppe an,
die wieder auf die untere Gehwegebene hinunter führt. Von dort
weitergehend geriet ich aber zwischen die PKW auf der Ein- und Ausfahrt
der Tiefgarage des Citypoint, so dass ich mich wieder zur Äußeren Leitlinie
Bordsteinkante nach links wenden mußte, um von dortbesser gesehen
werden zu können. (Diese seltsame Treppe wäre wohl wegen fehlender
optischer Kontraste, Geländer usw. ein eigenes Thema für den
Schadensmelder) als dann während einnes Stadtfestes die Innenstadt für
Fahrzeuge gesperrt war, hatte ich dann mit sehender Hilfe den ganzen
Bereich zwischen Tiefgarage und Zebrastreifen erkundet. Als wir dann vor
dem Cafe Wiedemann saßen, war Herr Pleil von seinem Geschäft
herübergekommen und wir diskutierten weiter über die Notwendigkeit der
Beseitigung der G
 efahren für Blinde in Fürstenfeldbruck. Er erinnerte sich allerdings leider
nicht mehr an seine früheren Worte und meinte, die müßten aber dort
liefern. Mein Einwand, dass kleinere Lieferwägen durchaus in die
Tiefgarage und große LKW über die Ludwigstraße auf das
Gewerbegrundstück hinauffahren könnten, wollte er nicht akzeptieren. Bei
diesem Gespräch schlug ich vor, den Lieferbereich auf das Niveau der
Fahrbahn abzusenken und mit verschwenkten Bordsteinen als taktiler
Leitlinie zu dem abgeteilten und jetzt schon höher liegenden Bereich des
Gehwegs zu leiten. Als Beispiel erwähnte ich die Haltebucht der
Bushaltestelle bzw. Abbiegespur zur Lände., wo man von Westen kommend
durch den hohen Randstein in einem leichten Bogen als Fußgänger zum
Wartehauschen geleitet wird.
Ich sagte auch, dass die o. g. Treppe entfernt, aber zumindest mit Geländer
Handlauf und optisch kontrastierender Stufenmarkierungen und einem mit
dem Blindenstock ertastbaren Warnfeld auf dem Schräganstieg gesichert
werden sollte.
Bei unserem letzten zufälligen  Zusammentreffen auf der Viehmarktstraße
im Sommer  2015 diskutierten wir auch über die Notwendigkeit, die
stummen Blindenampeln an Augsburger, Haupt- und insbesondere
Pucherstraße mit der erforderlichen Akustik nachzurüsten. Dabei konnte ich
mich bei ihm für die Umsetzung seines Versprechens bedanken, ein
Ehepaar, das er persönlich kennt,  zu bitten, nicht mehr ihren PKW auf dem
Gehsteig über den Grünstreifen ragend vor ihrem Haus zu parken. Es scheint
nämlich so, dass das was Bitten meinerseits und wiederholte
Verwarnungen der Polizei andererseits über ein Jahrzehnt nicht bewirkt
hatten, endlich eingetreten ist, beziehungsweise endlich Wirklichkeit
geworden war, und ich als blinder Bürger wenigstens an Sonn- und
Feiertagen wie jeder andere Brucker Bürger unbehindert auf dem
Bürgersteig der Kapuzinerstraße gehen kann.
 Dennoch würde ich am liebsten aus Fürstenfeldbruck wieder wegziehen,
weil es inzwischen wegen so vieler Gefahrenstellen durch die immer weiter
fortschreitende Beseitigung von für mich notwendigen Bordsteinkanten,
Autos auf Gehwegebene - nicht nur beim City-Point - und immer wieder
unzureichend abgesicherter Baustellen  einfach zu gefährlich geworden ist.
 Leider gibt es aber keine Sicherheit, dass in einer anderen Stadt oder
Gemeinde nicht im Laufe der Zeit für Blinde ähnlich gefährliche
Umgestaltungen vorgenommen werden, wie hier seit etwa 20 Jahren zu
beobachten. Ursache hierfür ist meines Erachtens auch, dass bei der
Planung und Bauausführung von Straßen die Sicherheit von Blinden und
Sehbehinderten nicht die nötige Beachtung findet.
Bevor durch das gerade in Erarbeitung befindliche neue Verkehrskonzept
weitere Gefahrenstellen geschaffen werden, sollten zuerst die
vorhandenen Blindenfallen beseitigt oder weiter entschärft werden.


An Herrn Oberbürgermeister Raff und alle Damen und Herren weiteren
Mitglieder des Stadtrats appeliere ich, keine Planung mehr zu beschließen,
welche die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer nicht sicherstellt!
An den Freistaat Bayern appeliere ich, nicht nur formal die Beteiligung der
Behindertenverbände zur bedingung finanzieller Förderung zu machen,
sondern auch die Sicherheit für Blinde und Sehbehinderte, damit nicht
weiterhin nur barrierefrei wirkende Verkehrsflächen gefördert werden, wie
bisher in Fürstenfeldbruck und in dem unten genannten Beispiel aus der
berichterstattung des Bayerischen Rundfunks.

Mit freundlichen Grüßen
Max Schlammer








Am 26.10.17 um 23:15 schrieb Max Schlammer

Sehr geehrte Damen und Herren von Stadt, Behindertenbeirat und
Blindenbund,
mir haben Sie jetzt eine Möglichkeit genannt, wie ich einem eventuell auf
dem Gehweg stehenden LKW ausweichen könnte.
Aber wie wollen Sie das anderen blinden Menschen vermitteln, einem
blinden Kind auf seinem Weg zur vom Landtag beschlossenen inklusiven
Schule beispielsweise?
Mit freundlichen Grüßen Max Schlammer




Am 24.10.17 um 18:59 schrieb Thron, Birgit

Sehr geehrter Herr Schlammer,

Ihren Hinweis zur Verkehrsgefährdung am Citypoint, den Fußgängerweg
betreffend, haben wir erhalten.

Sie haben uns bereits im Jahr 2015 auf das Problem mit der Ladezone
hingewiesen. Daraufhin hat die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit
dem Beirat für Menschen mit Behinderung und dem Bayerischen
Blindenverband eine Ortsbegehung durchgeführt.
Die Eigentumsverhältnisse vor dem Citypoint (Ladezone und
Fußgängerweg) lassen wenig Gestaltungsspielraum. Auf Privatgrund kann
die Stadt kaum Vorgaben machen. Im öffentlichen Raum sind
Finanzierungen von Maßnahmen dem Nutzen nach abzuwägen. Daher ist
die Stadtverwaltung zu dem Ergebnis gekommen, dass in der bestehenden
Situation direkt an der Ladezone und dem angrenzenden Fußweg nichts
verändert werden kann.

Der Blindenverband hat daher folgende Lösung vorgeschlagen:
Der Verkehrsgefährdung an der Ladezone des Citypoint kann ausgewichen
werden, indem der Zebrastreifen vor dem Citypoint gequert wird (bereits
behindertengerecht ausgebaut) und nach dem ganzen Gebäudekomplex
der Zebrastreifen nahe der Einmündung "Auf der Lände" benutzt werden
könnte. Die Stadtverwaltung wird nochmals prüfen, in wie weit diese
Umgehung für Menschen mit einer Sehbehinderung sicherer gemacht
werden kann.

Wir bitten um Verständnis, dass derzeit keine andere Lösung in Aussicht
gestellt werden kann.

Freundliche Grüße

Doreen Höltl

Große Kreisstadt Fürstenfeldbruck
Obdachlosenangelegenheiten, Senioren, Behindertenbeirat, Asyl
Hauptstraße 31
82256 Fürstenfeldbruck

Tel.:  08141 281-3240
Fax.: 08141 282-3240

doreen.hoeltl@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<mailto:doreen.hoeltl@fuerstenfeldb
ruck.de>

obdachlosenhilfe@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<mailto:obdachlosenhilfe@fuerste
nfeldbruck.de>
senioren@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<mailto:senioren@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx>
www.fuerstenfeldbruck.de<http://www.fuerstenfeldbruck.de/>

Bitte beachten Sie, dass ausschließlich PDF-Dateien empfangen werden
können,
und alle anderen Dateiformate in Quarantäne verschoben werden.
Generell können Emails bis zu einer Gesamtgröße von 25MB empfangen
werden.

P Bitte prüfen Sie, ob diese Mail wirklich ausgedruckt werden muss!

----




Anfang der weitergeleiteten E-Mail

Von: FFB-Stadtgespraeche <info@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Datum: 23. Oktober 2017 um 10:24
An: milian64@xxxxxx
Betreff: FFB-Stadtgespräche Schadensmelder: Ihre Meldungskopie

Sehr geehrte/r Benutzer/in des Schadensmelder auf
www.stadtgespraeche-ffb.de,

nachfolgend für Ihre Unterlagen die Kopie Ihrer Schadensmeldung:

Bitte wählen Sie eine Schadenskategorie
 Verkehrsgefährdung/-störung
Ihr Name
 (A) Schlammer Max
E-Mail Adresse:
 milian64@xxxxxx[mailto:milian64@xxxxxx]
Beschreibung
 Lebensgefahr für blinde und sehbehinderte Fußgänger durch die Liefer-
bzw. Ladezone auf dem längs geteilten Gehweg vor dem Einkaufszentrum
Citypoint an der Schöngeisingerstraße
Ich habe früheren Hernn OB Pleil schon persönlich mehrfach um folgendes
gebeten: 1. Aufhebung der Lieferzone bzw. 2. 2. Maßnahmen zur
Vermeidung von Verletzungsgefahr für Blinde: z. B. Absenkung der LKW-
Abstellfläche auf Fahrbahnniveaau mit abgrenzender erhöhter
Gehwegkante, damit Blinde mit Langstock sicher sind
Status
 Neu
Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!

Ihr Team der Brucker Stadtgespräche
Stadt Fürstenfeldbruck
Öffentlichkeitsarbeit

----
Sehr geehrte/r Benutzer/in des Schadensmelder auf www.stadtgespraeche-
ffb.de,

nachfolgend für Ihre Unterlagen die Kopie Ihrer Schadensmeldung:

Bitte wählen Sie eine Schadenskategorie
 Verkehrsgefährdung/-störung
Ihr Name
 Max Schlammer
E-Mail Adresse:
 milian64@xxxxxx[mailto:milian64@xxxxxx]
Beschreibung
 Lebensgefahr für Blinde durch die seit ca. 10 Jahren entfernte mindestens 3
Zentimeter hohe Gehwegkante in der Innenstadt v. a. Hauptstraße.
Besonders gefährlich an der nutzlosen weil stumm geschalteten
Blindenampel vor dem Rathaus an der Einmündung Pucherstraße!
Status
 Neu
Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!

Ihr Team der Brucker Stadtgespräche
Stadt Fürstenfeldbruck
Öffentlichkeitsarbeit----

Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. mai
2011: Inklusion beginnt im Kopf; Gefährdung statt Inklusion für Blinde in Ffb
Sehr geehrte Damen und Herren,


Die Wiederherstellung der Sicherheit für alle Fußgänger in Fürstenfeldbruck
ist kein Luxus!
Seit mehreren Jahren habe ich von der Stadt, unterstützt vom Bayerischen
Blinden- und Sehbehindertenbund e. V., durch persönliche Vorsprache auch
bei Herrn Oberbürgermeister Sepp Kellerer(CSU), und schriftliche Eingabe
per Email die Widerherstellung der Verkehrssicherheit für blinde und
sehbehinderte Menschen in der Innenstadt von Fürstenfeldbruck
vergeblich gefordert.


Beim Umbau der Hauptstraße wurden praktisch durchgehend, wie sonst nur
in autofreien Fußgängerzonen oder Stark verkehrsberuhigten Spielstraßen,
zwischen altem und neuem Rathaus alle bordsteinkanten auf Null
abgesenkt. Stark sehbehinderte oder blinde Fußgänger sind aber auf einen
ausreichend großen und mit der Spitze des Langstocks noch eindeutig
erkennbaren Höhenunterschied von mindestens drei Zentimetern
angewiesen, um nicht unbeabsichtigt auf die Fahrbahn zu geraten. Noch
gefährlicher wurde es durch die gleichzeitige Umstellung der sogenannten
blindenampeln. Vor dem Umbau waren an der Kreuzung Haupt-,
Schöngeisinger und Kirchstraße Lichtsignalanlagen, die uns blinden durch
einen automatischen Piepston immer anzeigten, wann man die fahrbahn
bei für die fußgänger grüner ampel sicher überqueren konte, nachdem man
sich an der damals noch vorhandenen Bordsteinkante orientiert und
ausgerichtet, auf dem Bürgersteig gewartet hatte. Um jetzt das akustische
Fußgängergrün
 hören zu können, muß man erst einen kleinen, an der Unterseite des
Steuerkastens am jeweiligen Ampelmasten versteckten Knopf suchen und
drücken. Das in einem solchen Fall erforderliche akustische Auffindesignal
ist bis heute immer noch nicht zugeschaltet worden, obwohl die
Stadtverwaltung mir gemailt hat, sie habe sich deswegen an die Firma
Siemens gewandt.
Da die für Blinde unverzichtbare Sicherheitseinrichtung Bordsteinkante
nicht mehr vorhanden ist, und kein Auffindesignal oder Piloton bzw. Tacker
den - auch ortskundigen - Blinden das Vorhandensein der Ampel und damit
die Annäherung an eine straßenkreuzung hörbar mitteilt, gerät die blinde
Fußgängerin oder der blinde Fußgänger eher ungewollt bei rot vor di
anfahrenden Autos, als daß sie oder er zwischen den Beinen wartender
Passanten mit dem Blindenstock pendelnd den gesuchten verborgenen
Schalter finden könnte . Manchmal spricht ein netter sehender Mensch den
suchenden Blinden mit dem Hinweis an, er habe schon den Schalter der
Blindenampel betätigt. Oft bleibt dann während der nachfolgenen
Grünhphase für die Fußgänger die Akustik stumm, weil dem hilfsbereiten
Mitmenschen keiner gesagt hat, daß die Fläche, wo ein großes
Blindensymbol zu sehen ist gar kein Schalthebel ist. Folglich muß der Blinde
die nächste Freigabe abwarten und vorher den gut versteckten Anford
 erungsknopf doch noch selbst suchen, wenn der nette Helfer schon weiter
gegangen ist, und auch keine andere Sehende Person da ist, die um Hilfe
gebeten werden kann.
. Die Nutzung dieser Placebo- oder Pseudo-Blindenampeln wird für die
Zielgruppe auch durch ihre unsystematische Anordnung erschwert oder gar
völlig unmöglich gemacht. So kann die Ampel an der Nordseite der
kirchstraße ein Blinder wegen ihrer großen Entfernung vom nächsten
Orientierungspunkt Hausecke bei fehlendem Pilotton mit der üblichen
Technik praktisch gar nicht sicher finden,. Eine derart riskante Suche nach
dem Ampelmasten mit dem versteckten Anforderungsknopf setzt aber
voraus, daß der Blinde weiß, daß er sich auf eine gefährliche fahrbahn
zubewegt, und nicht auf eine baulich gleich ausgeführte abgesenkte
Grundstückseinfahrt, wo er von einem Autofahrer erhöhte Rücksichtnahme
erwarten kann. Da aber das für Blinde unverzichtbare Taktile
Sicherheitsmerkmal Bordsteinkante ersatzlos entfernt worden ist , läuft
auch ein diesen akustisch nicht wahrnehmbaren Ampelmasten suchender
ortskundiger Blinder bei für ihn roter Ampel auf die Fahrbahn der
Kirchstraße und ersch
 rickt zu Tode, wenn ihm klar wird, wo er ist, weil ein ebenso erschrockener
Passant ihm laut, aber zu spät, zugerufen hat, daß die Ampel noch rot sei.
Auch mit einem Blindenführhund würde man hier in die gleiche Gefahr
geraten. Blindenführhunde sind nämlich zwar darauf geschult, an einer nur
drei Zentimeter niedrigen Bordsteinkante zur Sicherheit anzuhalten können
aber kein rot leuchtendes Fußgängersymbol erkennen. Eine blinde
Besucherin oder ein blinder Besucher der stadt Fürstenfeldbruck könnte
also bei rot hier vom Blinddenhund vor heranfahrende Autos geführt
werden,
Weitere riskante Situationen, bei denen stark sehbehinderte und blinde
Menschen wegen der vollständigen Absenkung bzw. entfernung der
Randsteine in akute Gefahr für Leib und Leben geraten können, sind
beispielsweise: - das Aufsuchen des Taxistandes,
- das Suchen des Postkastens an der Ostseite der Hauptstraße oder - das
Zurücklegen des Weges von der Ecke Kirch- Hauptstraße zum alten Rathaus.
In dem letzteren Bereich lädt die durch die vollständige Absenkung der
vorher durch einen hohen Bordstein geschützte Fläche auf das Niveau der
fahrbahn dazu ein auch große Transportfahrzeuge dort abzustellen, ohne
Rücksicht darauf, ob jemand dadurch behindert, beschmutzt oder verlezt
werden könnte. Besonders gefährlich ist dabei der Moment, wenn der LKW
wieder weg fährt, während man sich unmittelbar neben dem Fahrzeug im
toten winkel des Rückspiegels oder gar zwischen LKW und anhänger auf
dem Gehweg befindet.
Hier sind übrigens nicht nur Menschen mit Sehbehinderung in
Lebensgefahr, sondern auch kleine Kinder! Die wenigen Absperrungen, die
nachträglich errichtet worden sind, haben nach meiner Erfahrung diese
gefahr nicht wieder beseitigt.
Fazit: blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen sind durch die
Änderungen in der Fürstenfeldbrucker Innenstadt in erhebliche Gefahr
gebracht worden, ohne das die dafür Verantwortliche Stadt die früheren
oder Gleichwertige Sicherheitseinrichtungen wie absperrgitter oder ein aus
rillen- Rippen- oder Noppenplatten bestehendes Blindenleitsystem mit
taktil kontrastierenden Bodenindikatoren geschaffen hätte.


Um Mißverständnissen vorzubeugen, weise ich darauf hin, dass meines
Erachtens an Kreuzungen oder Einmündungen von Straßen unbedingt
Bordsteinabsenkungen erforderlich sind, um Menschen, die in der
Fortbewegung eingeschränkt sind, die Fahrbahn überqueren können, wie
Rollstuhlfahrer aber auch ELTERN mit Kinderwagen. hierzu hatten die
Interessenvertretungen der Seh- und Gehbehinderten vor vielen Jahren
den Kompromiß auf die o.g. Unterste Grenze der noch möglichen
absenkung der Bordsteinkante auf drei Zentimeter gefunden, und der
Bundesbauminister hat ihn in seinen einschlägigen Veröffentlichungen
Städten und Gemeinden zur beachtung empfohlen. Vor den
Umgestaltungen gab ess fast keine wirklich gefährliche Stelle für Blinde in
der Innenstadt von Fürstenfeldbruck. Nur das akustische Freigabesignal an
der schon genannten Kreuzung war damals kurz nach der Inbetriebnahme
wegen einer angeblichen Beschwerde auf die bis heute sehr geringe
Lautstärke herunter geregelt worden. Dabei
  wäre eine nach den Richtlinien für Lichtsignalanlagen optimal eingestellte
Blindenampel nur gezielt wenige Meter weit zu hören und ihre Lautstärke
würde automatisch an di jeweilige stärke des Verkehrslärms angepaßt
werden. Während die an den Einmündungen von Schöngeisinger- und
Kirchstraße in die Hauptstraße stehenden Ampelmasten früher auch für
ortsfremde Sehbehinderte durch die automatische akustische Grünphase
leicht zu finden waren, ist dies heute nicht mehr der Fall. Auch die
zusätzlich an Fußgängerampeln angebrachten bei grün vibrierenden Pfeile,
sind ohne den erforderlichen Tacker als Pilotton selbst für einheimische
Blinde so gut erkennbar, wie ein nachts ausgeschalteter Leuchturm.
wenigstens wurde vor dem Ampelmasten beim Rathaus nicht auch noch der
Bordstein auf Null abgesenkt, so daß man auf der Suche nach ihm nicht
ungewollt bei rot auf die Fahrbahn der Dachauer straße geraten kann !
Frau Patrizia Formisano vom Bayerischen Blindn- und Sehbehindertenbund
e. V. hat nach eingehender Besichtigung ebenfalls im Interesse der
Wiederherstellung der Sicherheit für alle Sehbehinderten die stadt
Fürstenfeldbruck um Abhilfe gebeten, bisher ebenso vergeblich. Da die
fahrlässige Entfernung von Sicherheitseinrichtungen nicht nur einen
strafbaren gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr darstellen könnte,
sondern wohl auch im Falle eines Schadens hierdurch unabsehbare
finanzielle Folgen auf die Stadt aus Amtspflichtverletzung wegen
fehlerhafter Gestaltung der Ortsdurchfahrt einer Bundesstraße zukommen
könnten, kann sich meines Erachtens die Stadtverwaltung nicht, wie hier
gegenüber dem Blindenbund geschehen, auf knappe Haushaltsmittel
berufen, sondern sollte unverzüglich für die notwendige Nachbesserung
sorgen. Nachdem der Bayerische Landtag sich einstimmig für di inklusive
Unterrichtung von Behinderten Kindern an Regelschulen ausgesprochen
hat, wäre es schon seh
 r peinlich wenn diese in Fürstenfeldbruck wegen fehlender
Gewährleistung eines Sicheren Schulweges für blinde Kinder und
Jugendlicher reine Theorie bleiben sollte.
Da es sehr lange dauern kann, bis die Stadt Fürstenfeldbruck die
begangenen fehler wieder rückgängig macht, bitte ich die Medien., die o.g.
Gefahren für Blinde möglichst wirksam bekannt zu machen.


An alle Landes-, Bundes- und evtl. Auch Europapolitiker appelliere ich
anhand dieses fatalen Beispiels, endlich die Für die Sicherheit relevanten
Standards Behindertengerechten Bauens im öffentlichen Raum in allen
Einschlägigen Gesetzen als zwingend vorzuschreiben und nicht nur als mehr
oder weniger unverbindliche Empfehlungen. Aufgrund des
Gleichbehandlungsgebots, Diskriminierungsverbots und des Grundsatzes
der Inklusion Behinderter Menschen nach der UN-
Behindertenrechtskonvention ist es für mich nicht mehr nachvollziebar,
warum nicht alle Ampelanlagen mit Akustik ausgestattet werden, wie dies
in anderen Ländern schon lange selbstverständlich ist . Da bekomme ich als
blinder Mensch den Eindruck, das die Sicherheit im Straßenverkehr für
behinderte bei uns der politik weniger wert ist, als die Sicherheit aller
anderen Bürger.
Mit freundlichen Grüßen


Max Schlammer

----
Anfang der weitergeleiteten E-Mail

Von: "Max Schlammer" <milian64@xxxxxx>
Datum: 17. Oktober 2017 um 16:55
An: "Pro Retina Mailingliste Vereinspolitik"
<vereinspolitischeraustausch@xxxxxxxxxxxxx>
Betreff: [Vereinspolitischeraustausch] Gefördert wird nicht Barrierefreiheit
sondern barrierefrei wirkende Optik

Hallo in die Runde,
als ich heute auf Bayern 2 in der Sendung "Regionalzeit"  den Wortlaut der
unten eingefügten Nachricht hörte, dachte ich mir, dass ich dort in dieser
schwäbischen Gemeinde als Blinder oder Sehbehinderter auch nicht
unterwegs sein möchte.
 Und ich dachte bisher immer der Staat fördere mit unseren Steuergeldern
den tatsächlich barrierefreien Ausbau einschließlich der eigentlich auch
notwendigen Berücksichtigung der Sicherheit von sehbehinderten
Fußgängern durch optische und taktile Kontraste, akustische Ampeln und
Leitlinien. Nein: wichtig ist hier nur die "barrierefreie Optik", wie es so
schön treffend in der Meldung heißt.
Viele Grüße
Max



"Ärger um Wasserrinne: Unfälle am Marktplatz in Asbach-Bäumenheim |
Schwaben | Nachrichten | BR.de

Sie ist unscheinbar, vielleicht zu unscheinbar: Eine etwa 30 Zentimeter
breite und gut 30 Zentimeter tiefe Rinne trennt den Asbach Bäumenheimer
Marktplatz von der Straße. Die Rinne ist in den Boden eingelassen und wird
einfach übersehen. Katrin Bumberger arbeitet im Kiosk am Marktplatz – und
bekommt die Unfälle von dort aus mit.

"Vor drei Wochen, ist einer voll da rein – mit den Vorderreifen. Platten,
Felge hin. Die haben dann wechseln müssen. Das hat natürlich ewig
gedauert."

Katrin Bumberger, arbeitet im Kiosk am Marktplatz

Anwohner spricht von 30 Unfällen

Die einen verwechseln den Marktplatz offenbar mit einem Parkplatz, die
anderen wollen sich einfach ein paar Schritte zu einem Geschäft sparen –
und fahren, ob nun mit Absicht oder nicht in die Rinne, sagt ein Anwohner.

"Ich weiß nicht ob 30 noch reichen. Manche kommen von selber wieder
raus, die geben halt Gas und der Reifen geht halt dann dabei kaputt."

Anwohner

Bürgermeister Martin Paninka hat nach den ersten Vorfällen vor einigen
Monaten Schilder aufstellen lassen: "Befahren des Marktplatzes verboten".
Auch die aber halten nicht alle Autofahrer ab.

Fördergelder für die barriefreie Optik in Gefahr

Asbach-Bäumenheimer hätten andere Ideen wie etwa Blumenkästen.
Allerdings gibt es für den Marktplatz ein architektonisches Konzept. Für die
Gestaltung gab es hohe Fördergelder von der Regierung von Schwaben.
Barrierefrei und offen soll er wirken. Wäre das nicht mehr so,  dann,
fürchtet der Bürgermeister, müsste die Gemeinde das Geld zurückzahlen.
Über die Frage, was nun aufgestellt werden darf und was nicht, berät am
Abend der Gemeinderat."

http://www.br.de/nachrichten/schwaben/inhalt/unfaelle-wasserrinne-
marktplatz-asbach-baeumenheim-100.html
_______________________________________________
Vereinspolitischeraustausch mailing list
Vereinspolitischeraustausch@xxxxxxxxxxxxx
http://lists.pro-retina.de/cgi-
bin/mailman/listinfo/vereinspolitischeraustausch
--
Mail an die Liste: <mailto:MobilInBayern@xxxxxxxxxxxxx>
Austragen: <mailto:MobilInBayern-
request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Unsubscribe>
Eintragen: <mailto:MobilInBayern-
request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Subscribe>
Listenarchiv: <//freelists.org/archive/mobilinbayern>
Homepage der Liste: <//freelists.org/webpage/mobilinbayern>
Mail an die Moderatoren: <mailto:MobilInBayern-
Moderators@xxxxxxxxxxxxx>

-- 
Mail an die Liste: <mailto:MobilInBayern@xxxxxxxxxxxxx>
Austragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Unsubscribe>
Eintragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Subscribe>
Listenarchiv: <//freelists.org/archive/mobilinbayern>
Homepage der Liste: <//freelists.org/webpage/mobilinbayern>
Mail an die Moderatoren: <mailto:MobilInBayern-Moderators@xxxxxxxxxxxxx>

Other related posts: