AW: Blindenampeln mit Gebrauchsanweisung in Schwarzschrift

  • From: Barbara Dvorak <barbara_dvorak@xxxxxxxx>
  • To: MobilInBayern@xxxxxxxxxxxxx
  • Date: Tue, 25 Sep 2012 08:23:46 +0100 (BST)

Hallo,
die Tatsache ist wirklich mehr als Hahnebüchen und lächerlich. Aber der Text 
um die Tatsache herum ist ein bisschen zu viel Neid. 

Wenn ich nicht den Betreff vorher gelesen hätte, hätte ich gedacht, dass es 
sich um eine neidvolle Beschreibung Grünewalds handelt.

LG Barbara



Mit freundlichen Grü�en



Barbara Dvorak

Projektleitung "Begegnung im Dunkel"

Bayerischer Blinden-und

Sehbehindertenbund e.V.

Arnulfstr. 22

80335 München

Tel.: 0911/68 99 747

Mobil: 0162/36 47 36 5

--- Gustav Doubrava <gustav.doubrava@xxxxxxxxxxx> schrieb am Mo, 24.9.2012:

Von: Gustav Doubrava <gustav.doubrava@xxxxxxxxxxx>
Betreff: Blindenampeln mit Gebrauchsanweisung in Schwarzschrift
An: MobilInBayern@xxxxxxxxxxxxx
Datum: Montag, 24. September, 2012 22:13 Uhr

Hallo Bayern,

Mobil in Bayern einmal ganz anders. Hier ein Artikel aus dem â??Sonntagsblitzâ??
vom 23. September. Das ist die kostenlose Tageszeitung, die alle Nürnberger
und wer wei� wer noch am Sonntag vor der Tür finden. 

MÃ?NCHEN intern
Hinweisschilder für Blinde

München lacht über Schildbürgerstreich seiner reichen Nachbargemeinde
Grünwald

Mit dem Reichtum ist das so eine Sache. Klar, es gibt Typen wie die
Geissens, die ohne ihr Geld vermutlich kein Mensch kennen würde. Doch sie
haben Geld, und sie zeigen es begeistert im privaten Trash-Fernsehen.
Die Masse der deutschen Reichen aber ist anders, dezenter, lebt ihren
Reich¬tum nicht allzu öffentlich aus. Diese Reichen ziehen sich gern in ihre
Ghettos zurück, nach Grünwald bei München beispielsweise. Und dort bevorzugt
hinter sehr hohe, sehr dichte Hecken. Damit sie niemand sehen und beneiden
muss. �u�erst rücksichtsvoll ei¬gentlich.
Natürlich sind die ent¬sprechend menschenleeren Stra�en nicht jedermanns
Sache. Grünwald wirkt in weiten Teilen wie entvöl¬kert. Wer wissen will, wie
einsam Reichtum machen, kann, der muss nur mal durch die Villengegenden
fahren. Kein Mensch ist auf der StraÃ?e. Nicht mal Autos parken hier.
Trotzdem geht es den Grünwaldern natürlich gut. Dank des nahen Münchens muss
die Gemeinde nichts
vorhalten, was ins Geld ginge, kein Krankenhaus, keine Oper, kein Theater.
Selbst den öffentlichen Nah¬verkehr finanziert Mün¬chen. Wobei die
Grünwalder ihre Kinder bevorzugt in die Stra�enbahn setzen. Solange die
selbst noch kei¬nen Führerschein haben. Sie selbst nehmen lieber den Wagen.
Es ist für Grünwald eine ersprie�liche Nachbarschaft wie für die. meisten
Gemeinden in den Speck¬gürteln rund um die gro�en Städte. Sie können ihre
Steuern senken und attrak¬tive Firmen anlocken, de¬ren Mitarbeiter die
Vorzüge der nahen Städte genie�en, ohne dass die Speckgürtler dafür zahlen
müssten.
Und so leistet sich auch Grünwald schieren Luxus, zahlt Babyprämien, baut
sich ein Gymnasium, er¬schlie�t seine Stra�en für die Geothermie. Der wahre
Luxus allerdings zeigt sich an den Grünwalder 
Ampeln. Die sind, wie mittler¬weile vielerorts üblich, mit akustischen
Signalgebern ausgestattet. Auf dass auch Blinde wissen, wann die Ampel auf
Grün schaltet. Oder Rot. Je nachdem.
Zur Sicherheit hat Grün-wald auch noch Schilder an die Ampeln schrauben
las¬sen. In Wort und Bild wei¬sen sie darauf hin, dass den Knopf auf dem
Kästchen mit dem Blindenzeichen drücken muss, wer das Signal hören will.
Allerdings steht das da in Normal- und nicht in Blindenschrift. Schilder für
Blinde - sinn¬los findet das nicht nur das Landratsamt. Und der Schildbürger
lacht.
Nur das Grünwalder Rat¬haus lacht nicht. Die Schil¬der, sagen sie dort ein
wenig beleidigt, seien doch gar nicht für die Blinden, sondern für die
Sehbehin¬derten. Die freilich brauch¬ten wohl eine Lupe, damit sie den
Aufdruck lesen kön¬nen. Vielleicht sollte Grün¬wald es machen wie die
Supermärkte und einfach ein paar Lupen dazuhängen. Am Geld kann es nicht
scheitern.

ROLAND ENGLISCH

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Doubrava 




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