Re: 40 Jahre U-Bahn in Nürnberg

  • From: "Sandra Grenzer" <s_grenzer@xxxxxx>
  • To: <MobilInBayern@xxxxxxxxxxxxx>
  • Date: Fri, 2 Mar 2012 17:55:32 +0100

Es gibt ein wunderschönes Video über die U-Bahngeschichte, kann man bei der 
VAG bestellen, etwas positives für den Besserwisser.

----- Original Message ----- 
From: "Ingeborg Roth" <herbert.rth@xxxxxxxxxxx>
To: <MobilInBayern@xxxxxxxxxxxxx>
Sent: Friday, March 02, 2012 1:23 PM
Subject: Re: 40 Jahre U-Bahn in Nürnberg


> Hallo  Herr  Dobrava!    Da  wäre  es  doch  toll,  wenn  Nürnberg  auch
> den  ersten  U-Bahnhof  mit  Schutzwänden  hätte, ;-)        Es  grüßt
> herzlich  Ingeborg  Roth
> ----- Original Message ----- 
> From: "Gustav Doubrava" <gustav.doubrava@xxxxxxxxxxx>
> To: <MobilInBayern@xxxxxxxxxxxxx>
> Sent: Friday, March 02, 2012 11:29 AM
> Subject: 40 Jahre U-Bahn in Nürnberg
>
>
>> Guten Tag in die mobile runde,
>>
>> Da habe ich eine ausführliche PM der VAG:
>>
>> 40 Jahre U-Bahn in Nürnberg
>>
>> Vor 40 Jahren, am 1. März 1972 um 10.00 Uhr war es soweit:
>> In Nürnberg wurde das U-Bahn-Zeitalter offiziell eingeläutet.
>> Auf dem ersten 3,7 Kilometer langen Streckenabschnitt
>> der U1 zwischen Langwasser Süd und Bauernfeindstraße
>> startete damals der Siegeszug der U-Bahn durch die
>> Frankenmetropole. Denn: Nürnberg ohne U-Bahn – das ist
>> heute nicht mehr vorstellbar.
>>
>> Wie die U-Bahn nach Nürnberg kam
>>
>> Dem Beschluss, in Nürnberg eine klassische U-Bahn zu
>> bauen, waren in den 1950er-und 1960er-Jahren spannende
>> Auseinandersetzungen über die Zukunft des öffentlichen
>> Personennahverkehrs in der Noris vorangegangen. Die
>> U-Bahn hatte damals nicht nur Befürworter, sondern auch
>> Gegner. Es gab einige renommierte Gutachter, die für eine
>> unterirdische Straßenbahn, eine sogenannte U-Strab, in
>> Nürnberg plädierten. Und so beschloss der Stadtrat im April
>> 1963 auch den Bau einer Unterpflaster-Straßenbahn, die
>> später bei Bedarf auf einen U-Bahn-Betrieb umgestellt werden
>> könne. Erst zwei Jahre später kam man zu der Einsicht,
>> dass eine spätere Umrüstung zur U-Bahn zu aufwändig wäre.
>> Ausschlaggebend für dieses Umdenken waren die
>> schwerwiegenden Bedenken, die der Leiter der Abteilung
>> Generalplanung im Stadtplanungsamt, Hans von Hanffstengel,
>> gegen die U-Strab mit der Option auf Umrüstung hegte.
>> Der Stadtplaner plädierte angesichts der sehr dichten Bebauung
>> Nürnbergs für das leistungsfähigere Verkehrsmittel
>> U-Bahn. Nur damit könne die Gesamtstadt einschließlich der
>> Randbereiche – wie zum Beispiel das damals für 60.000
>> Einwohner geplante Langwasser – erschlossen werden. Nur
>> eine U-Bahn könne ungestört von allen anderen Verkehrssystemen
>> fahren. Diese Argumente überzeugten schließlich
>> den Stadtrat, zumal die bayerische Staatsregierung die
>> Gleichstellung Nürnbergs mit München und damit die Förderung
>> der U-Bahn zugesagt hatte. Am 24. November 1965
>> sprachen sich die Stadträte gegen eine Übergangslösung
>> und für den Bau einer klassischen U-Bahn aus.
>> Rund eineinhalb Jahre später, am 20. März 1967, ging es mit
>> den Bauarbeiten los: Der damalige Nürnberger Oberbürgermeister
>> Dr. Andreas Urschlechter und der Bundesverkehrsminister
>> Georg Leber lösten per Knopfdruck an der Bauernfeindstraße
>> den ersten Rammschlag für den U-Bahn-Bau
>> aus. Georg Leber war von Beginn an vom Erfolg des Unternehmens
>> U-Bahn in Nürnberg überzeugt. Er sagte zum Auftakt
>> für den Bau: „Dieses Ereignis wird in die Geschichte
>> Nürnbergs eingehen wie einst der Beschluss, die erste deutsche
>> Eisenbahn zu bauen.“
>> Fünf Jahre später, am 1. März 1972, nahm die VAG Verkehrs-
>> Aktiengesellschaft Nürnberg auf dem 3,7 Kilometer
>> langen ersten Streckenabschnitt der U1 zwischen Langwasser
>> Süd und Bauernfeindstraße den Betrieb auf. Den historischen
>> Augenblick, als Staatssekretär Karl Wittrock, in Vertretung
>> von Georg Leber, zusammen mit Anton Jaumann, Bayerns
>> damaligem Staatsminister für Wirtschaft und Verkehr,
>> sowie Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Andreas Urschlechter
>> den Weg für Nürnbergs U-Bahn frei gaben, erlebten rund
>> 5.000 Menschen mit. Nürnberg hatte seine U-Bahn – als vierte Stadt in
>> Deutschland nach Berlin, Hamburg und München und wohl als eine der
>> kleinsten U-Bahn-Städte
>> weltweit. Anfangs als teures Prestigeobjekt belächelt, revolutio-
>> nierte die U-Bahn den öffentlichen Personennahverkehr in
>> Nürnberg und schließlich in Fürth und begeisterte schnell die
>> Bürger. Schon in der Eröffnungswoche drängten sich
>> 150.000 Menschen in die Pegnitzpfeile, um das neue Verkehrsmittel zu
>> testen.
>>
>> Entwicklung des Nürnberger U-Bahn-Netzes
>>
>> Mittlerweile sind 40 Jahre vergangen. Aus dem ersten 3,7
>> Kilometer langen Streckenabschnitt mit sieben Bahnhöfen ist
>> ein U-Bahn-Netz mit drei Linien, 46 Bahnhöfen und insgesamt
>> fast 40 Kilometern Streckenlänge geworden. In Nürnberg
>> fährt die erste vollautomatische U-Bahn Deutschlands
>> und Nürnberg war die erste Stadt weltweit, in der auf einem
>> gemeinsamen Streckenabschnitt konventionelle und automatische
>> Bahnen im Mischbetrieb fuhren, bis die zuvor konventionelle
>> Linie unter rollendem Rad ebenfalls auf automatischen
>> Betrieb umgestellt wurde. Aus täglich rund 15.000
>> Fahrgästen zu Beginn sind mittlerweile über 400.000 Personen
>> am Tag geworden, die sich mit den Pegnitzpfeilen
>> schnell, bequem und sicher durch den Untergrund chauffieren
>> lassen. Damit hat die U-Bahn was die Fahrgastzahlen angeht Platz 1 im
>> hiesigen Nahverkehr sicher. Bis es soweit war, hat die Nürnberger U-Bahn
>> eine stetige Entwicklung
>> durchlaufen.
>>
>> Das U-Bahn-Netz wächst
>>
>> Die erste Nürnberger U-Bahn-Linie U1 arbeitete sich von
>> Langwasser kommend Richtung Innenstadt vor. Am 28. Januar
>> 1978 war die Altstadt mit den Stationen Hauptbahnhof,
>> Lorenzkirche und Weißer Turm erreicht. Von dort ging es
>> weiter zum Plärrer und auf den Spuren des „Adler“, der ersten
>> deutschen Eisenbahn, weiter entlang der Fürther Straße.
>> Am 20. März 1982 war mit der Eröffnung des U-Bahnhofs
>> Jakobinenstraße ein weiterer Meilenstein erreicht: Die U1
>> verband von nun an die beiden Nachbarstädte Nürnberg und
>> Fürth. In Fürth wurde am 8. Dezember 2007 schließlich das
>> letzte Teilstück der U1 bis Fürth Hardhöhe eröffnet. Die Gesamtlänge
>> der U1 beträgt heute 18 Kilometer, fünf davon in
>> Fürth.
>> Parallel zum Weiterbau der U1 wurde am 10. August 1976
>> zwischen dem Plärrer und dem Rochusfriedhof mit dem Bau
>> der zweiten U-Bahn-Linie, der U2, begonnen. Am 28. Januar
>> 1984 nahm die VAG schließlich auf der U2 zwischen Plärrer
>> und Schweinau den Betrieb auf. Seit 1986 startet die U2 im
>> Süden in Röthenbach. Vom Plärrer wurde die Strecke bis
>> zum Hauptbahnhof verlängert, dort erfolgte der Schwenk
>> nach Norden. 1990 stieß die U2 vom Hauptbahnhof Richtung
>> Rathenauplatz vor und die Unterquerung der Pegnitz wurde
>> in Angriff genommen. Neun Jahre dauerte es, bis die U2 im
>> Norden ihr Ziel, den Flughafen, erreicht hatte. Seit dem
>> 27. November 1999 ist auch der Nürnberger Flughafen bequem mit der U-Bahn
>> zu erreichen – vom Hauptbahnhof aus in gerade einmal 13 Minuten.
>> 2001 wurde mit den Bauarbeiten für die U3 begonnen – im
>> Norden erfolgte der erste Rammschlag am 23. April, im Süden
>> war ein gutes halbes Jahr später, am 20. November,
>> Baubeginn. Am 14. Juni 2008 wurde die dritte Nürnberger
>> U-Bahn-Linie offiziell eröffnet und nahm ihren Betrieb zwischen
>> Gustav-Adolf-Straße und Maxfeld auf – sie ist die erste
>> automatische U-Bahn-Linie Deutschlands. Zum Fahrplanwechsel
>> im Dezember 2011 wurde ein neues Teilstück der
>> U3 im Norden eröffnet. Seit dem 11. Dezember fährt sie dort
>> bis zum Friedrich-Ebert-Platz. Bis 2019 wird die U3 noch
>> wachsen.
>>
>> Die automatische U-Bahn in Nürnberg
>>
>> 2008 hat sich Nürnberg mit der Eröffnung der ersten automatischen
>> U-Bahn Deutschlands einmal mehr als Kompetenz-
>> und Innovationszentrum in Sachen ÖPNV erwiesen. Der
>> Startschuss für die Planungen zu einer automatischen
>> U-Bahn in Nürnberg fiel mit der Entscheidung des Nürnberger
>> Stadtrates im Jahr 1994, eine dritte U-Bahn-Linie zu
>> bauen. Sie sollte keine gänzlich neue Streckenführung bekommen,
>> sondern im Innenstadtbereich die Strecke mit der
>> U2 teilen und so den stark nachgefragten Streckenabschnitt
>> verstärken. Um dies zu ermöglichen, musste die Kapazität
>> auf der gemeinsam genutzten Stammstrecke – diese ist 3,5
>> Kilometer lang und umfasst sechs U-Bahnhöfe in der Innenstadt
>> – für eine höhere Taktfrequenz geschaffen werden.
>> Dafür blieb entweder die Einrichtung eines halbautomatischen
>> oder eines vollautomatischen Betriebs. Eine Entscheidung,
>> die für die nächsten Jahrzehnte die Weichen grundsätzlich
>> stellen würde. Deshalb sollte erst eine fundierte Untersuchung
>> zur Machbarkeit eines automatischen Betriebs in
>> Nürnberg durchgeführt werden. Die Studie lief unter dem
>> Namen SMARAGT: Studie zur Machbarkeit und Realisierbarkeit
>> eines AGTSystems.
>> Im Rahmen von SMARAGT wurde zwischen 1997 und 1999
>> zum einen die technische Machbarkeit unter den Nürnberger
>> Rahmenbedingungen des bestehenden Systems und zum
>> anderen die Wirtschaftlichkeit grundlegend untersucht. Gegenübergestellt
>> wurde einem halbautomatischen System,
>> basierend auf einer Linienzugbeeinflussung, eine vollständig
>> automatisierte U-Bahn-Linie. Die Untersuchung fiel zugunsten
>> des AGT-Systems aus. Die Ergebnisse veranlassten
>> sowohl das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
>> als auch das Bayerische Staatsministerium für
>> Wirtschaft, Verkehr und Technologie dazu, Finanzierungszu-
>> sagen zu geben. Das Projekt RUBIN (Realisierung einer
>> automatisierten U-Bahn in Nürnberg) war geboren. Die U3
>> wurde von Anfang an auf einen automatischen Betrieb ausgelegt,
>> die Strecke der U2 wurde umgerüstet und der Betrieb
>> nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der U3 Zug um Zug
>> ebenfalls auf automatischen Betrieb umgestellt – seit Januar
>> 2010 sind auch auf der U2 automatische Züge im Einsatz.
>> Die Option auf der U2 weiterhin auch konventionell im sogenannten
>> Mischbetrieb fahren zu können, besteht aber weiterhin.
>> Die automatische U-Bahn hat sich trotz der kurzen Betriebszeit
>> in Nürnberg etabliert. Von Beginn an lag die Verfügbarkeit
>> des automatischen Systems bei rund 99 Prozent. Der
>> Wert konnte nach einigen Optimierungsmaßnahmen am
>> System und an den Fahrzeugen noch verbessert werden.
>> Inzwischen ist auch der 100-Sekunden-Takt Realität. Die
>> automatische U-Bahn fährt auf beiden Linien – U2 und U3 –
>> sicher und zuverlässig durch Nürnberg und ist bei den Fahrgästen
>> geschätzt und beliebt. Mit dem automatischen Betrieb
>> sind eine Menge von Vorteilen verbunden – für die Fahrgäste
>> und auch für die VAG als Betreiber:
>>
>> ●
>> mehr Sicherheit für die Fahrgäste,
>> ●
>> dichterer Takt und damit geringere Wartezeiten,
>> ●
>> höhere Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit,
>> ●
>> flexibler Zugeinsatz bei Spitzenbedarf,
>> ●
>> weniger Fahrzeuge und damit geringere Investitionen,
>> ●
>> Energieeinsparung dank energieoptimierter Fahrweise und Rückspeisung von
>> Bremsenergie,
>> ●
>> insgesamt geringere Betriebskosten und
>> ●
>> gesteigerte Attraktivität und damit mehr Fahrgäste und mehr Einnahmen.
>>
>> Ausblick
>>
>> Im Jahr 2016 wird die U3 im Norden nochmals um zwei
>> U-Bahn-Stationen wachsen. Die Bauarbeiten für die Stationen
>> Klinikum Nord und Nordwestring werden derzeit vorbereitet.
>> Mitte 2012 erfolgt der Startschuss für die eigentlichen
>> Bauarbeiten. Im Südwesten – nach dem U-Bahnhof GustavAdolf-
>> Straße – wird derzeit noch die Verlängerung für drei
>> Bahnhöfe geplant. Die Fertigstellung ist für 2018/2019 geplant.
>>
>> 40 Jahre – ein Grund zum Feiern
>>
>> In 40 Jahren U-Bahn in Nürnberg hat sich viel getan – der
>> runde Geburtstag und die positive Entwicklung sind also
>> gleich doppelt Grund zum Feiern. Wenn die Feierlichkeiten
>> auch nicht am Jahrestag selbst, also am 1. März 2012 stattfinden,
>> so hat sich die VAG doch einiges überlegt: Im April
>> finden zwei Veranstaltungen anlässlich des Jubiläums statt.
>> Am Freitag, 20. April 2012 steht eine Konzertreise unter dem
>> Motto „Endstation Frühlingstraum“ auf dem Programm. Musik
>> und Erzähltexte werden szenisch arrangiert und in einem
>> ganz außergewöhnlichen, geheimen Konzertsaal vorgetragen.
>> Mitfahren kann nur, wer sich im Vorverkauf eine Eintrittskarte
>> gesichert hat. Diese werden bereits jetzt unter anderem
>> das VAG-KundenCenter im Nürnberger Hauptbahnhof
>> verkauft. Außerdem lädt die VAG am Sonntag, 22. April
>> von 10.00 bis 17.00 Uhr zudem zu einem Tag der offenen
>> Tür in der U-Bahn-Wagenwerkstatt Nürnberg-Langwasser
>> ein. Dort gibt es ein buntes und abwechslungsreiches Programm
>> für die ganze Familie. Der Eintritt am Sonntag ist frei.
>> Weitere Informationen zu beiden Veranstaltungen gibt es
>> rechtzeitig vorher auch im Internet unter www.vag.de.
>>
>>
>> -- 
>> Austragen:
>> <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Unsubscribe>
>> Eintragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Subscribe>
>> Listenarchiv: <//freelists.org/archive/mobilinbayern>
>> Homepage der Liste: <//freelists.org/webpage/mobilinbayern>
>> Mail an die Moderatoren: <mailto:MobilInBayern-Moderators@xxxxxxxxxxxxx>
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