[lit-ideas] Re: modest proposal

  • From: palma <palmaadriano@xxxxxxxxx>
  • To: "lit-ideas@xxxxxxxxxxxxx" <lit-ideas@xxxxxxxxxxxxx>
  • Date: Wed, 4 Sep 2013 18:29:23 +0200

evidently (I read chinese like you read english.... )
cheers



On Wed, Sep 4, 2013 at 6:27 PM, Omar Kusturica <omarkusto@xxxxxxxxx> wrote:

>  Well, perhaps you could try reading Chinese characters graphically.
> Should keep you busy for a while.
>
>  O.K.
>
>
>   ------------------------------
> *From:* Adriano Palma <Palma@xxxxxxxxxx>
> *To:* "lit-ideas@xxxxxxxxxxxxx" <lit-ideas@xxxxxxxxxxxxx>
> *Sent:* Wednesday, September 4, 2013 5:52 PM
> *Subject:* [lit-ideas] modest proposal
>
>   instead of droning, why not read Searle?
> the reason chinese was chosen has two reasons
> 1. historical (Block's "troubles with functionalism")
> 2. linguistic (Chinese could, in some sense of the modality "could", be
> read graphically
> and, to be sure the large pool of chinese speakers.
>
> the Chinese room does pass a Turign test, that is all that counts.
>
>
>
>  *From:* lit-ideas-bounce@xxxxxxxxxxxxx [mailto:
> lit-ideas-bounce@xxxxxxxxxxxxx] *On Behalf Of *Omar Kusturica
> *Sent:* 04 September 2013 04:01 PM
> *To:* lit-ideas@xxxxxxxxxxxxx
>
>
>
>


-- 
palma,  e TheKwini, KZN












*יד*  וַיַּעַן עָמוֹס, וַיֹּאמֶר אֶל-אֲמַצְיָה, לֹא-נָבִיא אָנֹכִי, וְלֹא
בֶן-נָבִיא אָנֹכִי:  כִּי-בוֹקֵר אָנֹכִי, וּבוֹלֵס שִׁקְמִים.















 palma

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Vor dem Gesetz

Vor dem Gesetz steht ein Türhüter. Zu diesem Türhüter kommt ein Mann vom
Lande und bittet um Eintritt in das Gesetz. Aber der Türhüter sagt, daß er
ihm jetzt den Eintritt nicht gewähren könne. Der Mann überlegt und fragt
dann, ob er also später werde eintreten dürfen. »Es ist möglich«, sagt der
Türhüter, »jetzt aber nicht.« Da das Tor zum Gesetz offensteht wie immer
und der Türhüter beiseite tritt, bückt sich der Mann, um durch das Tor in
das Innere zu sehn. Als der Türhüter das merkt, lacht er und sagt: »Wenn es
dich so lockt, versuche es doch, trotz meines Verbotes hineinzugehn. Merke
aber: Ich bin mächtig. Und ich bin nur der unterste Türhüter. Von Saal zu
Saal stehn aber Türhüter, einer mächtiger als der andere. Schon den Anblick
des dritten kann nicht einmal ich mehr ertragen.« Solche Schwierigkeiten
hat der Mann vom Lande nicht erwartet; das Gesetz soll doch jedem und immer
zugänglich sein, denkt er, aber als er jetzt den Türhüter in seinem
Pelzmantel genauer ansieht, seine große Spitznase, den langen, dünnen,
schwarzen tatarischen Bart, entschließt er sich, doch lieber zu warten, bis
er die Erlaubnis zum Eintritt bekommt. Der Türhüter gibt ihm einen Schemel
und läßt ihn seitwärts von der Tür sich niedersetzen. Dort sitzt er Tage
und Jahre. Er macht viele Versuche, eingelassen zu werden, und ermüdet den
Türhüter durch seine Bitten. Der Türhüter stellt öfters kleine Verhöre mit
ihm an, fragt ihn über seine Heimat aus und nach vielem andern, es sind
aber teilnahmslose Fragen, wie sie große Herren stellen, und zum Schlusse
sagt er ihm immer wieder, daß er ihn noch nicht einlassen könne. Der Mann,
der sich für seine Reise mit vielem ausgerüstet hat, verwendet alles, und
sei es noch so wertvoll, um den Türhüter zu bestechen. Dieser nimmt zwar
alles an, aber sagt dabei: »Ich nehme es nur an, damit du nicht glaubst,
etwas versäumt zu haben.« Während der vielen Jahre beobachtet der Mann den
Türhüter fast ununterbrochen. Er vergißt die andern Türhüter, und dieser
erste scheint ihm das einzige Hindernis für den Eintritt in das Gesetz. Er
verflucht den unglücklichen Zufall, in den ersten Jahren rücksichtslos und
laut, später, als er alt wird, brummt er nur noch vor sich hin. Er wird
kindisch, und, da er in dem jahrelangen Studium des Türhüters auch die
Flöhe in seinem Pelzkragen erkannt hat, bittet er auch die Flöhe, ihm zu
helfen und den Türhüter umzustimmen. Schließlich wird sein Augenlicht
schwach, und er weiß nicht, ob es um ihn wirklich dunkler wird, oder ob ihn
nur seine Augen täuschen. Wohl aber erkennt er jetzt im Dunkel einen Glanz,
der unverlöschlich aus der Türe des Gesetzes bricht. Nun lebt er nicht mehr
lange. Vor seinem Tode sammeln sich in seinem Kopfe alle Erfahrungen der
ganzen Zeit zu einer Frage, die er bisher an den Türhüter noch nicht
gestellt hat. Er winkt ihm zu, da er seinen erstarrenden Körper nicht mehr
aufrichten kann. Der Türhüter muß sich tief zu ihm hinunterneigen, denn der
Größenunterschied hat sich sehr zuungunsten des Mannes verändert. »Was
willst du denn jetzt noch wissen?« fragt der Türhüter, »du bist
unersättlich. « »Alle streben doch nach dem Gesetz«, sagt der Mann, »wieso
kommt es, daß in den vielen Jahren niemand außer mir Einlaß verlangt hat?«
Der Türhüter erkennt, daß der Mann schon an seinem Ende ist, und, um sein
vergehendes Gehör noch zu erreichen, brüllt er ihn an: »Hier konnte niemand
sonst Einlaß erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt. Ich
gehe jetzt und schließe ihn.«

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