[influenza] DGVI Information: Pressemitteilung von RKI/PEI

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  • Date: Fri, 20 Sep 2002 10:44:30 +0200

am 19.09.2002:
 
Gemeinsame Pressemitteilung
des Robert Koch-Instituts und des Paul-Ehrlich-Instituts
 
Bald an die Grippe-Schutzimpfung denken - wichtig auch für
Beschäftigte im Gesundheitswesen
 
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angeheftet finden Sie den Wortlaut der Pressemitteilung
 
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Von: Presse [Presse@xxxxxx]
Gesendet: Donnerstag, 19. September 2002 15:50
An: RKI_PRESSEDIENST@xxxxxxxxxxxxxxx
Betreff: RKI-Pressemitteilung Grippe-Schutzimpfung

19.09.2002

Gemeinsame Pressemitteilung
des Robert Koch-Instituts und des Paul-Ehrlich-Instituts

Bald an die Grippe-Schutzimpfung denken - wichtig auch für
Beschäftigte im Gesundheitswesen


Alle gefährdeten Personen sollten sich in den nächsten Wochen und Monaten gegen 
die Virusgrippe impfen lassen. Eine besondere Gefährdung stellt eine Infektion 
mit dem Influenzavirus für Personen mit bestimmten Grundleiden und für ältere 
Menschen dar. Bei ihnen kommt es im Krankheitsverlauf häufig zu Komplikationen 
wie bakterielle Lungenentzündungen, die tödlich enden können. Wichtig ist die 
Influenza-Impfung aber auch für Personen in Einrichtungen mit umfangreichem 
Publikumsverkehr. "Obwohl in Krankenhäusern, Altenheimen oder Arztpraxen ein 
erhöhtes Risiko besteht, selbst an der Virusgrippe zu erkranken und durch eine 
Infektion die Patienten dieser Einrichtungen zu gefährden, ist ein viel zu 
geringer Teil der Beschäftigten im Gesundheitswesen gegen Influenza geimpft", 
betont Reinhard Kurth, Präsident des Robert Koch-Instituts.

In diesem Herbst hat die Arbeitsgemeinschaft Influenza, deren 
Gesamtprojektleitung beim Robert Koch-Institut liegt, eine neuerliche 
Initiative gestartet, mit dem Ziel einer stärkeren Verbreitung der 
Influenza-Impfung bei medizinischem Personal. Die Initiative wird wie im 
Vorjahr von wesentlichen Verantwortungsträgern im Gesundheitswesen mitgetragen. 
Ende September erhalten die Betriebsärzte der deutschen Krankenhäuser und die 
Leiter von Alten- und Altenpflegeheimen ein Aktionspaket: Poster, Handzettel, 
eine umfangreiche Vortragspräsentation zu Influenza, zehn Anregungen für 
Aktivitäten und Textbausteine für Beschäftigten-Mailings sollen dazu dienen, 
die Mitarbeiter über die einfache Schutzmöglichkeit für sich selbst und ihre 
Patienten zu informieren und zur Influenza-Impfung zu motivieren. Diese 
Materialien sind auch auf den Influenza-Seiten des Robert Koch-Instituts 
(Internetadresse s.u.).

Die Influenza-Impfung sollte möglichst schon im Oktober oder November 
durchgeführt werden, da die meisten Krankheitsfälle zwischen Dezember und April 
auftreten. Nach der Impfung benötigt das Immunsystem zwischen sieben und 14 
Tagen, um einen vollständigen Immunschutz aufzubauen. Angst vor schweren 
Nebenwirkungen braucht niemand zu haben. "Die heute verfügbaren 
Grippeimpfstoffe sind gut verträglich. Zudem kontrolliert das 
Paul-Ehrlich-Institut jede Impfstoff-Charge und gibt sie erst dann zur 
Anwendung frei." erklärt Johannes Löwer, der Präsident des 
Paul-Ehrlich-Instituts. Auch die Angst, durch die Impfung erst an Influenza zu 
erkranken, ist unbegründet: "Influenza-Impfstoffe können auf keinen Fall selbst 
eine Virusgrippe auslösen, da es sich um inaktivierte Impfstoffe handelt, die 
nur Teile des Erregers enthalten", betont Johannes Löwer. Wichtig sei jedoch zu 
beachten, dass eine Influenza-Impfung nicht gegen die von anderen Erregern 
verursachten Erkältungskrankheiten mit grippeähnlichen Symptomen schützen kann.

Bis Anfang September konnte das Paul-Ehrlich-Institut mehr als zwölf Millionen 
Dosen Grippeimpfstoff freigeben, so dass die Impfung nun jederzeit möglich ist. 
Für die Impfsaison 2002/2003 hat das Paul-Ehrlich-Institut Änderungsanzeigen 
für 13 Impfstoffe genehmigt, die die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 
empfohlene Stammzusammensetzung enthalten:
*       ein A / New Caledonia / 20 / 99 (H1N1)-ähnlicher Virusstamm 
(Reassortante IVR-116)
*       ein A / Moscow / 10 / 99 (H3N2)-ähnliches Virus 
(Reassortante RESVIR 17* abgeleitet von A / Panama / 2007 / 99)
*       ein B / Hong Kong / 330 / 2001-ähnlicher Stamm 
(B / Shangdong / 7 / 97 oder B / Hawaii / 10/2001).
*       
Die Impfstoffe sind für Personen ab dem vollendeten sechsten Lebensmonat 
geeignet. Allerdings wird bis zum vollendeten 35. Lebensmonat eine reduzierte 
Dosis verwendet. Auch in dieser Saison stehen zwei spezielle (durch so genannte 
Adjuvantien verstärkte) Impfstoffe für Menschen zur Verfügung, die älter als 65 
Jahre sind.

Die aktuelle Zusammensetzung des Influenza-Impfstoffs empfiehlt die WHO, diese 
Empfehlung wird für Europa durch die Kommission der europäischen Gemeinschaften 
bestätigt. Die dazu notwendigen Informationen werden von Referenzlaboratorien 
aus fast allen Ländern der Erde bezogen, die ihre Analysen zu zirkulierenden 
Influenzaviren an die WHO melden. Die Laboratorien für Deutschland befinden 
sich im Robert Koch-Institut und im Niedersächsischen Landesgesundheitsamt in 
Hannover.
Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) empfiehlt die 
Influenzaimpfung für
*       Personen über 60 Jahre,
*       
*       Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher 
Gefährdung infolge eines Grundleidens - zum Beispiel chronische Lungen-, 
Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten und Diabetes und andere 
Stoffwechselkrankheiten, Immundefizienz, HIV-Infektion - sowie Bewohner von 
Alten- und Pflegeheimen,
*       
*       Personen mit erhöhter Gefährdung, zum Beispiel medizinisches Personal, 
Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr, sowie Personen, 
die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute ungeimpfte 
Risikopersonen fungieren können.
*       
Ältere Menschen und solche mit Grunderkrankungen sind nicht nur durch 
Influenzaviren gefährdet, sondern auch durch Pneumokokken, wichtige Erreger von 
Lungenentzündung und Hirnhautentzündung. Für diesen Personenkreis empfiehlt die 
STIKO daher zusätzlich eine Pneumokokkenimpfung. Der Impfschutz gegen 
Pneumokokken muss nur alle sechs Jahre erneuert werden und kann dann 
gleichzeitig mit der Influenza-Impfung erfolgen.

Weitere Informationen

www.rki.de/INFEKT/INFLUENZA.HTM
Influenza-Seiten des Robert Koch-Instituts, u.a. mit dem Aktionspaket der AGI 
und Influenza- und Pneumokokken-Beiträgen des Epidemiologischen Bulletins

www.pei.de/professionals/fluimpf_2002.htm
Internetseiten des Paul-Ehrlich-Instituts, u.a. mit Informationen zum aktuellen 
Impfstoff und der Liste zugelassener Influenza-Impfstoffe



Pressestelle des Robert Koch-Instituts
Nordufer 20, 13353 Berlin
Tel.: +49 (0)1888/754-2286
Fax:  +49 (0)1888/754-2265
E-Mail: presse@xxxxxx
http://www.rki.de

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