[archimedes] Re: MessengerPro und Usenet wird zu Standards

  • From: Raik Fischer <raik_fischer@xxxxxxxx>
  • To: archimedes@xxxxxxxxxxxxx
  • Date: Mon, 22 May 2017 09:12:36 +0200

Jetzt kratzt es "mein täglich Brot" an... ;-)


[Standards]

Wobei noch die Frage ist, wer die Internet-Standards (Request for
Comments) eigentlich macht und wie verpflichtend die sind. Ist wohl
ähnlich wie bei DIN-Normen; mehr als Empfehlungen können die wohl nicht
sein.

Bedanke Dich bei der "EU" ;-)

So lange das Internet nicht kommerziell war, war so etwas aber in
der Regel auch kein Thema.

Vor 20, 30 Jahren herrschte noch ein völlig anderer Zeitgeist. Da ging
es um _Gemeinschaft_. Es gab weitgehend nur eine staatliche Post oder
eine staatliche Bahn hier in Deutschland. Oder ein Fahrrad nach DIN.

Damals machte jeder seins.
Die DDR setzte voll auf Standards. Die TGL war Gesetz, auch die "Nuller" die wortgleich zur DIN waren. Abweichungen nur relativ schwer realisierbar. Ausnahmen waren Ausnahmen.
Gehe ich mal von meinem "Fachbereich" aus... ich vereinfache mal etwas ;-)
Es gab die DIN als Empfehlung aber i.d.R. "Technische Reglen" deren Grundlage die DIN war und die "Gesetzescharakter" hatten. Auch hier waren Ausnahmen Ausnahmen.
Was haben wir jetzt? Europäische Richtlinien, die verbindlich sind aber auch wenig Detailtreich. Aus denen machen Kommissionen (In meinem Fachbereich 10:1 = Industrie : "TÜV") dann Normen die EN (für D dann DIN EN als nationale Inkarnation). Diese Normen sind, ähnlich wie die alte DIN, Empfehlungen mit Vermutungswirksamkeit... Es wird vermutet, daß bei Einhaltung der Norm alle relevanten Punkte eingehalten wurden und die Sicherheit gewährleistet ist.
Jeder Hersteller hat aber das Recht von diesen Normen abzuweichen, wenn er nachweisen kann, daß seine Lösung mindestens den Anforderungen der Norm genügt. Ein Grund, warum das Rad mehrfach erfunden wurde ;-)
Und weil die EU ja den freine Warenverkehr propagiert... was in einem Land der "EU" mal genehmigt wurde, darf in allen anderen Ländern der "EU" auch so gebaut werden und man hat kaum die Möglihkeit dagegen anzukommen. Ausnahme ist, wenn nationales Recht das anders regelt.
Österreich hat z.B. einige Sachen im Baurecht verankert, was dazu führt, daß dort nicht alles eingeführt werden darf.
D hat sein nationales Recht soweit kastriert, daß man hier fast alles darf.
Die Bahn und die Post haben auch keine Zähne, weil keine Kompetenz mehr. Früher war es recht schwer eine Zulassung für Arbeiten bei der Bahn zu bekommen (in meinem Fall Zulassung für Schweißarbeiten). Die haben uns, vor allem mich als SchweißIng., fachlich ziemlich durch die Mangel gedreht. Alles Geschichte. Jetzt darf scheinbar jeder der ein Schweißgerät hat. Anders kann ich mir einige "Schadensfälle" der letzten Zeit nicht erklären.


Das Fahrrad nach DIN ist inzwischen aber längst obselet geworden. Heute
kocht fast jeder Hersteller sein eigenes Süppchen und macht die Kunden
damit möglichst abhängig. Denn das Wissen-Wie wird geheim gehalten. Das
ist der Punkt und wohl auch das Problem, das nicht nur Deutschland hat
und in Zukunft wohl noch viel größer werden wird.

S.o. ausserdem gilt wahrscheinlich die DIN nicht mehr sondern irgendeine EN oder ISO... ;-)

Wir leben in einer sehr egoistischen Zeit mittlerweile.

Das "Gegengewicht"fehlt...

Es gibt nicht mehr der Staat (also wir) etwas vor. Sondern einige große
Konzerne wie Microsoft, Apple oder Google, was wir machen dürfen oder
müssen. Die Schuld liegt mit Sicherheit auch beim Staat, weil er so
etwas überhaupt erst zulässt.

Das ist wohl so. Die Zusammensetzung der "Normkommissionen" sind meines Wissens in allen Fachbereichen sehr ähnlich. Die Wirtschaftsvertreter dominieren...
Erschwerend


Wer überprüft denn, ob sich eine Software nach offiziellen (und
welchen?) Standards richtet oder sich seine eigenen macht? Soweit ich
weiß, gibt es keine Zulassungsstelle für so etwas. Was soll denn jetzt
ein Anwender machen, der keine Ahnung hat? Er kauft zum Beispiel eben
das, was bekannt ist und jeder hat: Microsoft. Die Standards
interessieren ihn ja wohl nicht (wenn er denn überhaupt etwas davon
weiß). Damit ist Microsoft quasi Standard. Punkt. Und das Problem.

Ganz klar... keiner. Ein tägliches Problem. Viel Software. Die Theorie ist beschrieben aber die Umsetzung kontolliert keiner. Vergleichbar mit dem "Abgasskandal". Die ZÜS'en (sprich TÜV, DEKRA, GTÜ und wie sie alle heissen) fordern schon länger Einsicht, gerade da wo Sicherheitsfunktionen etc. durch Software realisiert werden. Na denkst. Keine Chance. Die Firmen sind verpflichtet Prüfanweisungen zu liefern, man bekommt Fehler angezeigt und muß "Gläubiger" werden. Viel Zauber aber keine Möglichkeit den "Realismusgehalt" zu überprüfen.


Zurück zum Thema, welches ja wirklich sehr interessant ist.

TapirMail schreibt überhaupt keine Codierzeile in seinen Internetkopf.

Messenger und Pluto schreiben hier normalerweise:

Content-Type: text/plain; charset=iso-8859-1

Genaueres findet man hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/ISO_8859-1

Wenn die Angaben richtig sind, sind die Umlaute als 8-Bit-Codierung
enthalten. So wie es die Programme machen. (Ausnahme: Usenet; hier ist
8-Bit-Codierung normalerweise nicht erlaubt. Die Programmierer haben
das aber anscheinend nicht richtig in die Software integriert, sondern
biegen statt dessen auf die E-Mail-Codierungen um; eine Anpassung ist
halt Arbeit.)

Bei PGP-Verschlüsselung ist es etwas anders.

Warum Messenger in dem einen Fall hier im Thread plötzlich auf

Content-Type: text/plain; charset=us-ascii

gegangen ist, weiß ich jetzt leider nicht. Ich habe nichts an dem
Programm verstellt. Ich konnte es leider auch nicht reproduzieren.
Selbst, wenn ich auf die entsprechende E-Mail von mir noch einmal
antworte, steht da jetzt immer charset=iso-8859-1. Auch in allen anderen
Antworten, die um die gleiche Zeit gemacht wurden, steht
charset=iso-8859-1. Und ja; die entsprechende E-Mail wurde hier mit
charset=us-ascii vermerkt und nicht anderswo; ging also so raus.
Zumindest ist eine Kopie davon so in MessengerPro abgelegt worden. Ist
es ein Softwarefehler oder Problem? Irgend eine Idee?

Manche Fehler scheinen erst bei Senden aufzutreten. Andrew meint nein aber es ist so. Ich kann die Kette bis zu letzten temporären Speicherung auf dem Rechner nachvollziehen und sichern. Alles lesbar und trotzdem kommt beim Empfänger "Schrott" an. Gerade und besonders beim "Verschlüsselungskram". Die Dateigröße scheint auch Einfluß zu haben.

Gezeigt hat mir das jetzt leider, dass MessengerPro nicht sauber
arbeitet. Das ist freilich sehr ärgerlich. Nur, was soll man jetzt
machen? Ist schon einmal darüber geschrieben worden? Schließlich sollten
die Leute sowas erfahren / wissen können! Ich werde 'mal rComp
anschreiben. Auch und gerade wegen dem Usenet. Helfen wird es
vermutlich nichts.

Da müssen wahrscheinlich mehrere und auch ein paar aus UK aber die haben das Problem nicht.

Noch eine Frage zu Pluto: Wenn ich eine neue E-Mail verfassen möchte,
springt mir Pluto beim Eintragen von Empfänger oder Betreff / Subjekt
zwischendrin plötzlich in den eigentlichen E-Mail-Text, also Editor rein
bzw. geht ein Editor-Fenster auf. Und das ständig. Ich kann so nicht
vernünftig damit arbeiten. Weiß jemand, woran das liegt?
Installierte Version ist 3.14 (Pluto); ausgeführt auf dem RPI mit RISC
OS 5.21.

Ich kann mich an diese Problem nicht erinnern. Ich denke das wäre mir aufgefallen. Ich nutze 5.23.

So, das war's jetzt erstmal von mir. Gelernt habe ich wieder viel.
Aber viel zuviel zu tun.

Ich auch,

Schöne kurze Woche,

Raik


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