Re: U-Bahnen in München und Nürnberg

  • From: Ute Lutzenberger <ute.lutzenberger@xxxxxxx>
  • To: MobilInBayern@xxxxxxxxxxxxx
  • Date: Sun, 26 Feb 2012 22:58:16 +0100

Hallo Gudrun,

ich gehe auch davon aus, dass es in Nürnbergs U-Bahn deutlich weniger 
Unfälle mit blinden Fahrgästen gibt.Nürnberg ist einfach kleiner. Das 
System ist übersichtlicher. Es gibt weniger Gedränge am Bahnsteig, und 
die Bahnen fahren relativ häufig.

Die neueren Fahrzeuge können als Lang- und als Kurzzüge eingesetzt 
werden. Hier gibt es nur dann noch einen Zwischenraum, wenn zwei 
Kurzzüge zu einem Langzug gekuppelt sind. Aber auch in Nürnberg sind 
noch viele ältere Bahnen unterwegs, wo es nach jedem Wagen einen 
Zwischenraum gibt. Bei vier Wagen gibt es dann also drei Zwischenräume. 
Diese fahren noch auf der U1, die eine längere Strecke bedient, als die 
beiden anderen Linien zusammen.
Auf der U1 fahren die Bahnen ja auch noch mit Fahrer. Diese steigen in 
aller Regel an den Bahnhöfen aus. So haben sie die Chance, dass sie 
sehen, wenn etwas passiert. Bei der U2 und U3, die automatisch betrieben 
werden, gibt es außerdem eine Gleisbettüberwachung. Die U-Bahn fährt 
dort also nicht weiter, sobald es im Gleisbett ein größeres Hindernis 
gibt. Dadurch wird freilich auch nicht verhindert, dass sich jemand 
allein durch den Sturz z.B. zwischen zwei Wagen ernsthaft weh tut.

Die markanten Rillen tragen hier dazu bei, dass weniger Fahrgäste ins 
Gleisbett stürzen, wenn keine Bahn am Bahnsteig steht. Sie verhindern 
jedoch auch nicht, dass jemand den Zwischenraum zwischen zwei Wagen mit 
der Tür verwechselt und versehentlich in die Öffnung steigt.
Selbst in Nürnberg ist das Profil der Rillen nicht an allen Bahnhöfen 
gleich. Klar lässt sich das optimieren, indem man Geld in die Hand nimmt 
und neue Platten verlegt. Aber solange es gar keine Rillen gibt, kann 
man natürlich besser argumentieren, als wenn bereits ein System mit 
undeutlichen Rillen installiert ist.

Auch in Nürnberg gibt es Unfälle, und ich bin sicher, dass es hier wie 
dort viele beinahe-Unfälle gibt, bei denen es die Leute rechtzeitig 
wieder nach oben geschafft haben und die somit erst gar nicht öffentlich 
werden.

Es besteht also in München wie auch in Nürnberg Handlungsbedarf, zumal 
die älteren Bahnen, bei denen das Unfallrisiko höher ist, sicher noch 
eine ganze Weile unterwegs sind.

Viele Grüße
Ute

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