Re: Sicherheit & Bahnen im Ausland

  • From: Petra Schmachtel <news@xxxxxxxxxxxxxxx>
  • To: mobilinbayern@xxxxxxxxxxxxx
  • Date: Wed, 07 Mar 2012 12:22:05 +0100

Liebe Liste,
als Sehbehinderte, die ihren Sehrest auch und vor allem bei der 
Orientierung nutzt, habe ich noch zwei Punkte anzufügen:

1: als ich das Wort Glaswände las, war mein erster Gedanke: gerade für 
Sehbehinderte sind die Problematisch, wenn sie nicht mit Aufklebern oder 
so markiert sind, denn wie oft bin ich schon gegen eine Glastür 
gelaufen, weil ich sie nicht bemerkt habe... ?

2. Da muss ich jetzt ein biÃ?chen ausholen.
Als ich noch auf beiden Augen über 100 % sehen konnte, habe ich 
annähernd zwei Jahre in Japan verbracht. Dort habe ich nicht nur meine 
ersten Bodenindikatoren geseheen, sondern denke immer wieder wehmütig 
daran zurück, dass ich in der ganzen Zeit nur einer einzigen 
Fu�gängerampel begegnet bin, die bei Grün automatisch nicht entweder ein 
Liedchen spielte oder sonst irgendwelche Geräusche, z.B. von Vögeln, von 
sich gab. Gestört hat sich daran keiner, au�er ein paar Nicht-Japanern, 
die ihre Witze darüber rissen... die Japaner gaben sich wohl schon so 
daran gewöhnt, dass es ihnen gar nicht mehr auffällt.
In Bezug auf öffentlich Verkehrsmittel war das Gleiche z.B. in Bussen zu 
beobachten, deren Fahrer alle ein Headset trugen (und das vor 15 Jahren, 
als man hier noch kaum wusste, was das ist) und nicht nur in 
Lautsprechern nach auÃ?en bei jedem Halt die Linie und Fahrtrichtung 
ansagten, sondern während der Fahrt jeden Halt, z.B. rote Ampel, 
Schienenüberqueruung, und natürlich auch die Haltestellen.
In Bezug auf Bahnen fiel es mir zuerst beim Shinkansen auf, aber auch 
bei eigentlich allen anderen Zügen uund u-Bahnen, dass auf allen 
Bahnsteigen die Stellen markiert waren, wo - und darauf konnte man sich 
verlasen - die Türen des einfahrenden Zuges sein würden. Man brauchte 
isch also nur an die Markierungen stellen - und das taten auch alle fein 
säuberlich 9in einer Schlange - und musste, wenn der Zug einfuhr, nicht 
lange nach Türen suchen.
Neben der viel gerühmten Pünktlichkeit der japanischen Bahnen fände ich 
das etwas, wovon man sich ruhig mal inspirieren lassen könnte.
Diese Vermeidungsstrategie - wobei ich auch nicht behaupten will, sie 
sei meiner Meinung nach die einzige und sicherste - wäre zumindest 
kostengünstiger als die bisherigen genannten elektronischen. Sie würde 
aber sowohl von U-Bahn-Fahrern als auch Fahrgästen ein Umdenken 
verlangen, das evrl. für unsere europäische Mentalität zu viel empfunden 
werden könnte...

Viele Grü�e aus dem z.Zt. sonigen Illertal von
Petra Schmachtel
Diplom-Wirtschaftsjapanologin (FH) in Rente


-- 
Austragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Unsubscribe>
Eintragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Subscribe>
Listenarchiv: <//freelists.org/archive/mobilinbayern>
Homepage der Liste: <//freelists.org/webpage/mobilinbayern>
Mail an die Moderatoren: <mailto:MobilInBayern-Moderators@xxxxxxxxxxxxx>

Other related posts: