Hallo Herr Mandt, Sie schreiben: nun muss ich doch mal wieder etwas hier in die Liste schreiben; denn es gibt da eine Frage, die mir irgendwie unter den Nägeln brennt... Hier in der Liste wurde nun schon hinlänglich meist in Konjunktiv-Sätzen darüber geschrieben, warum oder warum eben nicht, manche "Blinden-Ampeln" einen Findeton haben. Als ein Haupttotschlagargument, leider auch von unserem Verband, wird immer wieder gerne angeführt, dass es ja jemanden stören könnte, der in der Nachbarschaft zu solch einer Ampel wohnt. Hier sollte vielleicht erst mal der Ton eingeschaltet werden und dann abgewartet werden, ob sich wirklich jemand beklagt... Dazu folgendes: Ich weiß nicht, woher sie die Information haben, dass der BBSB das akustische Auffindesignal bei Lichtsignalanlagen mit dem ?Totschlagargument?, es könnte ja jemanden stören, verhindert. Weiter schreiben Sie: Gut, lassen wir dieses Argument mal ausnahmsweise gelten, dann frage ich mich allerdings, warum dann Ampeln, in deren Nähe keine Wohnhäuser sind, trotzdem keinen Findeton haben; vielleicht, weil da ja mal jemand hinziehen könnte, der sich dann gestört fühlen könnte?! Ach, da war er wieder der Konjunktiv. Dazu: Ich kann nicht verlangen, dass Sie alles, was ich in dieser Liste bereits geschrieben habe, lesen und verstehen müssen. So habe ich vor einigen wochen sowohl den Abschnitt der RiLSA, der Zusatzeinrichtungen für Blinde und Sehbehinderte betrifft, als auch den Ministerialerlass, der die RiLSA in Bayern als staatliche Bauvorschrift einführt, zitiert. Dort heißt es: ?Ob Orientierungssignale erforderlich sind, ist unter Einbezug und Berücksichtigung der Umfeldbelastungen und der örtlichen Besonderheiten mit den Organisationen der Betroffenen abzustimmen. Führen die Geräuschemissionen der Orientierungssignale zur Störung der Anwohner, sollten sie gegebenenfalls durch taktile Bodenindikatoren und Aufmerksamkeitsfelder ersetzt oder, falls das Ahbschalten der Lichtsignalanlage infrage kommt, ergänzt werden.? Und dann gehen Sie auf den Friedrich-Ebert-Platz ein. - Beispiel: Am Friedrich-Ebert-Platz gibt es an den Ampeln keinen Finde-Ton. Wer schon mal am Ebert-Platz ein-, aus- oder umgestiegen ist, weiß vielleicht, dass es nicht so einfach ist, die richtige Überquerung zu finden, da die Querungen dort alle quasi sternförmig abgehen, sowohl direkt von der Straßenbahnhaltestelle aus als auch von den seitlichen Straßen, an denen sich in der hauptsache nur Geschäfte wie Supermärkte, Döner-Stände usw. befinden. Zumindest die Ampeln an der Straßenbahnhaltestelle sind mehrere Hundert Meter von jeglichem Gebäude also auch Wohnhaus entfernt. Dazu merke ich an: Abgesehen davon, dass sich am Friedrich-Ebert-Platz niemand gestört fühlen kann, weil es dort, wie Sie richtig schreiben, keine akustischen Auffindesignale gibt, liegen Sie mit Ihrer Beschreibung der Bebauung völlig daneben. Um den Friedrich-Ebert-Platz stehen mehrgeschossige Wohn- und Geschäftshäuser. Lediglich am östlichen Rand gegenüber der stadtauswärtigen Haltestelle ist eine Grünanlage. Von quasi sternförmig abgehenden Querungen kann wohl nicht die Rede sein. Vielleicht meinen Sie ja auch, dass die Querung der Gleise und die Furt nicht ganz rechtwinklig verläuft. Wer dort häufig aus- oder umsteigt sollte sich mit den Verhältnissen vertraut machen. Es gibt dort Bodenindikatoren, die das Auffinden der Maste und der Querungsstellen erleichtern. Und dann schreiben Sie weiter: Nun hier noch mal meine Frage, und ich denke besonders an unseren Verkehrsbeauftragten: Warum gibt es dort keinen Findeton an den Ampeln. Und nun bitte nicht mit dem gern genutzten weiteren Todschlag-Argument kommen, es sei zu teuer. An anderen, weniger befahrenen Straßen - im übrigen mit Wohnhäusern in der Nähe - geht es doch auch. Warum also nicht an einem Verkehrsknotenpunkt wie dem Friedrich-Ebert-Platz? Dazu die sicher nicht befriedigende Antwort: Die Querungen, die in Nürnberg ein akustisches Auffindesignal haben, kann man an einer Hand aufzählen. Als die akustische Signalisierung, auch der Grünphase, aufkam, hatte man seitens der Stadt Bedenken, dass blinde Menschen das Signal missdeuten könnten, weil es möglicherweise vom Wind verweht wird. Also entschied man, beim Vibrator als Freigabesignal zu bleiben. Als ich im Jahre 2000 vom BBSB beauftragt wurde, nannte man die Lösung mit taktilen Elementen am Bord und dem Mast mit dem taktilen Freigabesignal den ?Nürnberger Standard?. Davon ging die Stadt, von besonders begründeten Anlagen abgesehen, nicht ab. Das Auffinden des Mastes wird nach und nach durch den Einbau von Bodenindikatoren nach DIN 32984:2011-10 erleichtert. Akustische Signale werden häufig zu leise eingestellt oder auch am Abend abgeschaltet. Bodenindikatoren bleiben wahrnehmbar, wenn sie nicht durch Streugut, durch eis und Schnee ihre Signalwirkung verlieren. Ich hätte gerne beides, das akustische Auffindesignal und den Auffindestreifen aus Noppen. Die Stadt ist nicht verpflichtet, Forderungen des BBSB umzusetzen. Sie ist verpflichtet, auch Fakten wie die Umfeldbelastung und die örtlichen Besonderheiten zu berücksichtigen. Interessieren würde mich schon, wie sie an anderen Knoten mit Vibratoren in Nürnberg zurecht kommen, von denen um die 140 kein akustisches Auffindesignal haben. Doubrava -----Ursprüngliche Nachricht----- Von: MobilInBayern-bounce@xxxxxxxxxxxxx [mailto:MobilInBayern-bounce@xxxxxxxxxxxxx] Im Auftrag von kleinerdomm@xxxxxx Gesendet: Donnerstag, 29. März 2012 07:28 An: MobilInBayern@xxxxxxxxxxxxx Betreff: Finde-Ton bei Ampeln Hallo zusammen, nun muss ich doch mal wieder etwas hier in die Liste schreiben; denn es gibt da eine Frage, die mir irgendwie unter den Nägeln brennt... Hier in der Liste wurde nun schon hinlänglich meist in Konjunktiv-Sätzen darüber geschrieben, warum oder warum eben nicht, manche "Blinden-Ampeln" einen Findeton haben. Als ein Haupttotschlagargument, leider auch von unserem Verband, wird immer wieder gerne angeführt, dass es ja jemanden stören könnte, der in der Nachbarschaft zu solch einer Ampel wohnt. Hier sollte vielleicht erst mal der Ton eingeschaltet werden und dann abgewartet werden, ob sich wirklich jemand beklagt... Gut, lassen wir dieses Argument mal ausnahmsweise gelten, dann frage ich mich allerdings, warum dann Ampeln, in deren Nähe keine Wohnhäuser sind, trotzdem keinen Findeton haben; vielleicht, weil da ja mal jemand hinziehen könnte, der sich dann gestört fühlen könnte?! Ach, da war er wieder der Konjunktiv. Beispiel: Am Friedrich-Ebert-Platz gibt es an den Ampeln keinen Finde-Ton. Wer schon mal am Ebert-Platz ein-, aus- oder umgestiegen ist, weiß vielleicht, dass es nicht so einfach ist, die richtige Überquerung zu finden, da die Querungen dort alle quasi sternförmig abgehen, sowohl direkt von der Straßenbahnhaltestelle aus als auch von den seitlichen Straßen, an denen sich in der hauptsache nur Geschäfte wie Supermärkte, Döner-Stände usw. befinden. Zumindest die Ampeln an der Straßenbahnhaltestelle sind mehrere Hundert Meter von jeglichem Gebäude also auch Wohnhaus entfernt. Nun hier noch mal meine Frage, und ich denke besonders an unseren Verkehrsbeauftragten: Warum gibt es dort keinen Findeton an den Ampeln. Und nun bitte nicht mit dem gern genutzten weiteren Todschlag-Argument kommen, es sei zu teuer. An anderen, weniger befahrenen Straßen - im übrigen mit Wohnhäusern in der Nähe - geht es doch auch. Warum also nicht an einem Verkehrsknotenpunkt wie dem Friedrich-Ebert-Platz? Gruß Thomas Mandt -- Mail an die Liste: <mailto:MobilInBayern@xxxxxxxxxxxxx> Austragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Unsubscribe> Eintragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Subscribe> Listenarchiv: <//freelists.org/archive/mobilinbayern> Homepage der Liste: <//freelists.org/webpage/mobilinbayern> Mail an die Moderatoren: <mailto:MobilInBayern-Moderators@xxxxxxxxxxxxx> -- Mail an die Liste: <mailto:MobilInBayern@xxxxxxxxxxxxx> Austragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Unsubscribe> Eintragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Subscribe> Listenarchiv: <//freelists.org/archive/mobilinbayern> Homepage der Liste: <//freelists.org/webpage/mobilinbayern> Mail an die Moderatoren: <mailto:MobilInBayern-Moderators@xxxxxxxxxxxxx>