Hallo Herr Dobrava! Da wäre es doch toll, wenn Nürnberg auch den ersten U-Bahnhof mit Schutzwänden hätte, ;-) Es grüßt herzlich Ingeborg Roth ----- Original Message ----- From: "Gustav Doubrava" <gustav.doubrava@xxxxxxxxxxx> To: <MobilInBayern@xxxxxxxxxxxxx> Sent: Friday, March 02, 2012 11:29 AM Subject: 40 Jahre U-Bahn in Nürnberg > Guten Tag in die mobile runde, > > Da habe ich eine ausführliche PM der VAG: > > 40 Jahre U-Bahn in Nürnberg > > Vor 40 Jahren, am 1. März 1972 um 10.00 Uhr war es soweit: > In Nürnberg wurde das U-Bahn-Zeitalter offiziell eingeläutet. > Auf dem ersten 3,7 Kilometer langen Streckenabschnitt > der U1 zwischen Langwasser Süd und Bauernfeindstraße > startete damals der Siegeszug der U-Bahn durch die > Frankenmetropole. Denn: Nürnberg ohne U-Bahn – das ist > heute nicht mehr vorstellbar. > > Wie die U-Bahn nach Nürnberg kam > > Dem Beschluss, in Nürnberg eine klassische U-Bahn zu > bauen, waren in den 1950er-und 1960er-Jahren spannende > Auseinandersetzungen über die Zukunft des öffentlichen > Personennahverkehrs in der Noris vorangegangen. Die > U-Bahn hatte damals nicht nur Befürworter, sondern auch > Gegner. Es gab einige renommierte Gutachter, die für eine > unterirdische Straßenbahn, eine sogenannte U-Strab, in > Nürnberg plädierten. Und so beschloss der Stadtrat im April > 1963 auch den Bau einer Unterpflaster-Straßenbahn, die > später bei Bedarf auf einen U-Bahn-Betrieb umgestellt werden > könne. Erst zwei Jahre später kam man zu der Einsicht, > dass eine spätere Umrüstung zur U-Bahn zu aufwändig wäre. > Ausschlaggebend für dieses Umdenken waren die > schwerwiegenden Bedenken, die der Leiter der Abteilung > Generalplanung im Stadtplanungsamt, Hans von Hanffstengel, > gegen die U-Strab mit der Option auf Umrüstung hegte. > Der Stadtplaner plädierte angesichts der sehr dichten Bebauung > Nürnbergs für das leistungsfähigere Verkehrsmittel > U-Bahn. Nur damit könne die Gesamtstadt einschließlich der > Randbereiche – wie zum Beispiel das damals für 60.000 > Einwohner geplante Langwasser – erschlossen werden. Nur > eine U-Bahn könne ungestört von allen anderen Verkehrssystemen > fahren. Diese Argumente überzeugten schließlich > den Stadtrat, zumal die bayerische Staatsregierung die > Gleichstellung Nürnbergs mit München und damit die Förderung > der U-Bahn zugesagt hatte. Am 24. November 1965 > sprachen sich die Stadträte gegen eine Übergangslösung > und für den Bau einer klassischen U-Bahn aus. > Rund eineinhalb Jahre später, am 20. März 1967, ging es mit > den Bauarbeiten los: Der damalige Nürnberger Oberbürgermeister > Dr. Andreas Urschlechter und der Bundesverkehrsminister > Georg Leber lösten per Knopfdruck an der Bauernfeindstraße > den ersten Rammschlag für den U-Bahn-Bau > aus. Georg Leber war von Beginn an vom Erfolg des Unternehmens > U-Bahn in Nürnberg überzeugt. Er sagte zum Auftakt > für den Bau: „Dieses Ereignis wird in die Geschichte > Nürnbergs eingehen wie einst der Beschluss, die erste deutsche > Eisenbahn zu bauen.“ > Fünf Jahre später, am 1. März 1972, nahm die VAG Verkehrs- > Aktiengesellschaft Nürnberg auf dem 3,7 Kilometer > langen ersten Streckenabschnitt der U1 zwischen Langwasser > Süd und Bauernfeindstraße den Betrieb auf. Den historischen > Augenblick, als Staatssekretär Karl Wittrock, in Vertretung > von Georg Leber, zusammen mit Anton Jaumann, Bayerns > damaligem Staatsminister für Wirtschaft und Verkehr, > sowie Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Andreas Urschlechter > den Weg für Nürnbergs U-Bahn frei gaben, erlebten rund > 5.000 Menschen mit. Nürnberg hatte seine U-Bahn – als vierte Stadt in > Deutschland nach Berlin, Hamburg und München und wohl als eine der > kleinsten U-Bahn-Städte > weltweit. Anfangs als teures Prestigeobjekt belächelt, revolutio- > nierte die U-Bahn den öffentlichen Personennahverkehr in > Nürnberg und schließlich in Fürth und begeisterte schnell die > Bürger. Schon in der Eröffnungswoche drängten sich > 150.000 Menschen in die Pegnitzpfeile, um das neue Verkehrsmittel zu > testen. > > Entwicklung des Nürnberger U-Bahn-Netzes > > Mittlerweile sind 40 Jahre vergangen. Aus dem ersten 3,7 > Kilometer langen Streckenabschnitt mit sieben Bahnhöfen ist > ein U-Bahn-Netz mit drei Linien, 46 Bahnhöfen und insgesamt > fast 40 Kilometern Streckenlänge geworden. In Nürnberg > fährt die erste vollautomatische U-Bahn Deutschlands > und Nürnberg war die erste Stadt weltweit, in der auf einem > gemeinsamen Streckenabschnitt konventionelle und automatische > Bahnen im Mischbetrieb fuhren, bis die zuvor konventionelle > Linie unter rollendem Rad ebenfalls auf automatischen > Betrieb umgestellt wurde. Aus täglich rund 15.000 > Fahrgästen zu Beginn sind mittlerweile über 400.000 Personen > am Tag geworden, die sich mit den Pegnitzpfeilen > schnell, bequem und sicher durch den Untergrund chauffieren > lassen. Damit hat die U-Bahn was die Fahrgastzahlen angeht Platz 1 im > hiesigen Nahverkehr sicher. Bis es soweit war, hat die Nürnberger U-Bahn > eine stetige Entwicklung > durchlaufen. > > Das U-Bahn-Netz wächst > > Die erste Nürnberger U-Bahn-Linie U1 arbeitete sich von > Langwasser kommend Richtung Innenstadt vor. Am 28. Januar > 1978 war die Altstadt mit den Stationen Hauptbahnhof, > Lorenzkirche und Weißer Turm erreicht. Von dort ging es > weiter zum Plärrer und auf den Spuren des „Adler“, der ersten > deutschen Eisenbahn, weiter entlang der Fürther Straße. > Am 20. März 1982 war mit der Eröffnung des U-Bahnhofs > Jakobinenstraße ein weiterer Meilenstein erreicht: Die U1 > verband von nun an die beiden Nachbarstädte Nürnberg und > Fürth. In Fürth wurde am 8. Dezember 2007 schließlich das > letzte Teilstück der U1 bis Fürth Hardhöhe eröffnet. Die Gesamtlänge > der U1 beträgt heute 18 Kilometer, fünf davon in > Fürth. > Parallel zum Weiterbau der U1 wurde am 10. August 1976 > zwischen dem Plärrer und dem Rochusfriedhof mit dem Bau > der zweiten U-Bahn-Linie, der U2, begonnen. Am 28. Januar > 1984 nahm die VAG schließlich auf der U2 zwischen Plärrer > und Schweinau den Betrieb auf. Seit 1986 startet die U2 im > Süden in Röthenbach. Vom Plärrer wurde die Strecke bis > zum Hauptbahnhof verlängert, dort erfolgte der Schwenk > nach Norden. 1990 stieß die U2 vom Hauptbahnhof Richtung > Rathenauplatz vor und die Unterquerung der Pegnitz wurde > in Angriff genommen. Neun Jahre dauerte es, bis die U2 im > Norden ihr Ziel, den Flughafen, erreicht hatte. Seit dem > 27. November 1999 ist auch der Nürnberger Flughafen bequem mit der U-Bahn > zu erreichen – vom Hauptbahnhof aus in gerade einmal 13 Minuten. > 2001 wurde mit den Bauarbeiten für die U3 begonnen – im > Norden erfolgte der erste Rammschlag am 23. April, im Süden > war ein gutes halbes Jahr später, am 20. November, > Baubeginn. Am 14. Juni 2008 wurde die dritte Nürnberger > U-Bahn-Linie offiziell eröffnet und nahm ihren Betrieb zwischen > Gustav-Adolf-Straße und Maxfeld auf – sie ist die erste > automatische U-Bahn-Linie Deutschlands. Zum Fahrplanwechsel > im Dezember 2011 wurde ein neues Teilstück der > U3 im Norden eröffnet. Seit dem 11. Dezember fährt sie dort > bis zum Friedrich-Ebert-Platz. Bis 2019 wird die U3 noch > wachsen. > > Die automatische U-Bahn in Nürnberg > > 2008 hat sich Nürnberg mit der Eröffnung der ersten automatischen > U-Bahn Deutschlands einmal mehr als Kompetenz- > und Innovationszentrum in Sachen ÖPNV erwiesen. Der > Startschuss für die Planungen zu einer automatischen > U-Bahn in Nürnberg fiel mit der Entscheidung des Nürnberger > Stadtrates im Jahr 1994, eine dritte U-Bahn-Linie zu > bauen. Sie sollte keine gänzlich neue Streckenführung bekommen, > sondern im Innenstadtbereich die Strecke mit der > U2 teilen und so den stark nachgefragten Streckenabschnitt > verstärken. Um dies zu ermöglichen, musste die Kapazität > auf der gemeinsam genutzten Stammstrecke – diese ist 3,5 > Kilometer lang und umfasst sechs U-Bahnhöfe in der Innenstadt > – für eine höhere Taktfrequenz geschaffen werden. > Dafür blieb entweder die Einrichtung eines halbautomatischen > oder eines vollautomatischen Betriebs. Eine Entscheidung, > die für die nächsten Jahrzehnte die Weichen grundsätzlich > stellen würde. Deshalb sollte erst eine fundierte Untersuchung > zur Machbarkeit eines automatischen Betriebs in > Nürnberg durchgeführt werden. Die Studie lief unter dem > Namen SMARAGT: Studie zur Machbarkeit und Realisierbarkeit > eines AGTSystems. > Im Rahmen von SMARAGT wurde zwischen 1997 und 1999 > zum einen die technische Machbarkeit unter den Nürnberger > Rahmenbedingungen des bestehenden Systems und zum > anderen die Wirtschaftlichkeit grundlegend untersucht. Gegenübergestellt > wurde einem halbautomatischen System, > basierend auf einer Linienzugbeeinflussung, eine vollständig > automatisierte U-Bahn-Linie. Die Untersuchung fiel zugunsten > des AGT-Systems aus. Die Ergebnisse veranlassten > sowohl das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung > als auch das Bayerische Staatsministerium für > Wirtschaft, Verkehr und Technologie dazu, Finanzierungszu- > sagen zu geben. Das Projekt RUBIN (Realisierung einer > automatisierten U-Bahn in Nürnberg) war geboren. Die U3 > wurde von Anfang an auf einen automatischen Betrieb ausgelegt, > die Strecke der U2 wurde umgerüstet und der Betrieb > nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der U3 Zug um Zug > ebenfalls auf automatischen Betrieb umgestellt – seit Januar > 2010 sind auch auf der U2 automatische Züge im Einsatz. > Die Option auf der U2 weiterhin auch konventionell im sogenannten > Mischbetrieb fahren zu können, besteht aber weiterhin. > Die automatische U-Bahn hat sich trotz der kurzen Betriebszeit > in Nürnberg etabliert. Von Beginn an lag die Verfügbarkeit > des automatischen Systems bei rund 99 Prozent. Der > Wert konnte nach einigen Optimierungsmaßnahmen am > System und an den Fahrzeugen noch verbessert werden. > Inzwischen ist auch der 100-Sekunden-Takt Realität. Die > automatische U-Bahn fährt auf beiden Linien – U2 und U3 – > sicher und zuverlässig durch Nürnberg und ist bei den Fahrgästen > geschätzt und beliebt. Mit dem automatischen Betrieb > sind eine Menge von Vorteilen verbunden – für die Fahrgäste > und auch für die VAG als Betreiber: > > ● > mehr Sicherheit für die Fahrgäste, > ● > dichterer Takt und damit geringere Wartezeiten, > ● > höhere Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit, > ● > flexibler Zugeinsatz bei Spitzenbedarf, > ● > weniger Fahrzeuge und damit geringere Investitionen, > ● > Energieeinsparung dank energieoptimierter Fahrweise und Rückspeisung von > Bremsenergie, > ● > insgesamt geringere Betriebskosten und > ● > gesteigerte Attraktivität und damit mehr Fahrgäste und mehr Einnahmen. > > Ausblick > > Im Jahr 2016 wird die U3 im Norden nochmals um zwei > U-Bahn-Stationen wachsen. Die Bauarbeiten für die Stationen > Klinikum Nord und Nordwestring werden derzeit vorbereitet. > Mitte 2012 erfolgt der Startschuss für die eigentlichen > Bauarbeiten. Im Südwesten – nach dem U-Bahnhof GustavAdolf- > Straße – wird derzeit noch die Verlängerung für drei > Bahnhöfe geplant. Die Fertigstellung ist für 2018/2019 geplant. > > 40 Jahre – ein Grund zum Feiern > > In 40 Jahren U-Bahn in Nürnberg hat sich viel getan – der > runde Geburtstag und die positive Entwicklung sind also > gleich doppelt Grund zum Feiern. Wenn die Feierlichkeiten > auch nicht am Jahrestag selbst, also am 1. März 2012 stattfinden, > so hat sich die VAG doch einiges überlegt: Im April > finden zwei Veranstaltungen anlässlich des Jubiläums statt. > Am Freitag, 20. April 2012 steht eine Konzertreise unter dem > Motto „Endstation Frühlingstraum“ auf dem Programm. Musik > und Erzähltexte werden szenisch arrangiert und in einem > ganz außergewöhnlichen, geheimen Konzertsaal vorgetragen. > Mitfahren kann nur, wer sich im Vorverkauf eine Eintrittskarte > gesichert hat. Diese werden bereits jetzt unter anderem > das VAG-KundenCenter im Nürnberger Hauptbahnhof > verkauft. Außerdem lädt die VAG am Sonntag, 22. April > von 10.00 bis 17.00 Uhr zudem zu einem Tag der offenen > Tür in der U-Bahn-Wagenwerkstatt Nürnberg-Langwasser > ein. Dort gibt es ein buntes und abwechslungsreiches Programm > für die ganze Familie. Der Eintritt am Sonntag ist frei. > Weitere Informationen zu beiden Veranstaltungen gibt es > rechtzeitig vorher auch im Internet unter www.vag.de. > > > -- > Austragen: > <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Unsubscribe> > Eintragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Subscribe> > Listenarchiv: <//freelists.org/archive/mobilinbayern> > Homepage der Liste: <//freelists.org/webpage/mobilinbayern> > Mail an die Moderatoren: <mailto:MobilInBayern-Moderators@xxxxxxxxxxxxx> -- Austragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Unsubscribe> Eintragen: <mailto:MobilInBayern-request@xxxxxxxxxxxxx?subject=Subscribe> Listenarchiv: <//freelists.org/archive/mobilinbayern> Homepage der Liste: <//freelists.org/webpage/mobilinbayern> Mail an die Moderatoren: <mailto:MobilInBayern-Moderators@xxxxxxxxxxxxx>