[informatik] heise online: Hintergrund: GNU "adelt" Donald E. Knuth

  • From: Mike Unke <smike@xxxxxx>
  • To: informatik@xxxxxxxxxxxxx
  • Date: Fri, 17 May 2002 23:13:25 +0200

Diese Meldung aus dem heise online-Newsticker wurde Ihnen
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ignorieren Sie diese E-Mail bitte.
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Ob jetzt wohl unser Prof. vor Freude an die Decke springt?
Naja, aber seinen wir doch mal ehrlich, inzwischen sind wir doch alle schon 
kleine Donald E. Knuth-Fans, oder? :-)
Schöne Pfingsten...
    Mike

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Hintergrund: GNU "adelt" Donald E. Knuth

Das Entwicklerteam der GNU Compiler Collection hat die von Hans-Peter
Nillson erstellte Portierung auf den MMIX-Prozessor in den offiziellen
Quelltext aufgenommen. Damit ehrt die Open-Source-Gemeinde den
Informatik-Guru und Erfinder von MMIX, Donald E. Knuth. Eigentlich ist das
64-bittige MMIX-Design kein wirklicher Prozessor, sondern existiert derzeit
nur in Form von Emulatoren. Diese simulieren aber alle nötigen Einheiten,
inklusive Befehl-Pipelines, Caches und Branch-Prediction. Damit lassen sich
die Zusammenhänge von Prozessordesign und Ausführungsgeschwindigkeit
vortrefflich studieren.

Seinen guten Ruf erlangte Knuth durch sein Standardwerk der Informatik The
Art of Computer Programming (TAOCP[1]). Drei der geplanten fünf Bände sind
bereits in den 70ern erschienen, doch dann kam er lange Zeit nicht dazu,
weitere Teile zu schreiben. Dafür überarbeite Knuth die Bände 1 bis 3, um
der rasanten Entwicklung der Informatik Rechnung zu tragen. Inzwischen
entsteht auch Band 4[2], den er in Faszikel[3] genannten Stückchen bereits
vorab veröffentlicht. Auf diese Weise möchte er Feedback von seinen Lesern
bekommen, um eine möglichst fehlerfreie Fassung zu erhalten. Zum Dank zahlt
er jedem, der einen Fehler in seinen Büchern aufdeckt, 2,56 US-Dollar.

Daneben tritt Knuth für OpenSource-Software ein und gründete mit TeX selbst
eines der erfolgreichsten Open-Source-Projekte. Die Textverarbeitung konnte
lange vor WinWord & Co. mit Texten von mehr als hundert Seiten umgehen und
ist quasi das Werkzeug für wissenschaftliche Veröffentlichungen. Besonders
mathematische Formeln und die Sonderzeichen vieler Sprachen lassen sich mit
TeX leicht setzen. 

Den Quelltext seines MMIX-Emulator hat Knuth natürlich ebenfalls
veröffentlicht[4]. Dafür verwendete Knuth seine Technik des  Literate
Programming, bei der Programmcode und Dokumentation gleichzeitig erstellt
werden. Dazu erfand Knuth die Programmiersprache CWEB[5], aus deren
Quelltexten Hilfprogramme C-Code oder die Dokumentation generieren.

Ein ausführliches Interview mit Donald E. Knuth finden Sie in c't 5/02 auf
Seite 190[6]. (hes[7]/c't)

URL dieses Artikels:
 http://www.heise.de/newsticker/data/hes-17.05.02-000/

Links in diesem Artikel:
 [1] http://www-cs-faculty.stanford.edu/~knuth/taocp.html
 [2] http://www.heise.de/newsticker/data/as-10.08.01-000/
 [3] http://sunburn.stanford.edu/~knuth/taocp.html#vol4
 [4] http://sunburn.stanford.edu/~knuth/mmixware.html
 [5] http://sunburn.stanford.edu/~knuth/cweb.html
 [6] http://www.heise.de/ct/02/05/190/
 [7] mailto:hes@xxxxxxxxxxx

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